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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Do 25. Feb 2010, 13:25 
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Ich kann mich da mistfink nur anschließen. Wenn denn Polizisten mal, so wie in dem Bsp., auch mal überfordert sind, liegt das nicht an Boshaftigkeit, sondern an dem Ausbilder, der sie zu früh in den aktiven Sondereinsatz "entläßt". Vielleicht ist die Ausbildung nicht mehr zeitgemäß.
Neulich hatte ich die Gelegenheit auf ner Party mit einem solchen Ausbilder zu reden, der auch selbst aktiv war. Er hat mir mal die andere Perspektive geschildert und auch offenbart, dass auch mal Fehler gemacht werden. Fehler passieren. In solchen Situationen werden die ne Ecke härter gespürt und manchmal leider auch von Unbeteiligten/ Unschuldigen.
Aber mal kurz nachgedacht. Wie beknackt muss man sein, wenn man mitten in dem Chaos, in dem gefühlte 5 Polizisten auf einen einreden und später - wie gesehen - energisch dazu auffordern (Polizeijargon? :) ) doch mal den Platz zu räumen, weil da gerade Aktion ist, einen Zettel zu zücken und sich irgendwelche Dienstnummern zu notieren? Die Polizei darf Platzverweise erteilen und wenn man sich nicht an die hält, muss man eben mit (hier ev. zu harten) Konsequenzen rechnen.

Jedenfalls sieht die andere Seite (Polizei) so aus, dass gerade bei gewalttätigen Demos jeder, JEDER, ein potentieller "Gegner" ist und von jedem, der sich nicht den Aufforderungen der Polizei fügt, könnte Gewalt ausgehen auf die nach Dienstordnung nur reagiert werden darf. Man muss sich da mal den Druck vorstellen! Da tanzen 5 Gestalten vor deiner Nase rum, die je eine Waffe, Pflasterstein oder was auch immer dabei haben könnten und dich erheblich verletzen können. Doch du darfst nichts machen, sondern musst den Angriff abwarten. Du kommst nicht weg, weil du in der Reihe stehst mit dutzenden anderen Polizisten. Dein Kopf sagt "Scheiße ich will hier weg - ich kann nicht mehr" aber du kommst vor dem Angreifer nicht weg, wie ein Tier, dass in der Ecke hockt und vor lauter Angst anfängt zu beißen.
Keine Ahnung, hab mich gerade mitreißen lassen. ;)

Mein Vater war Polizist und hat eine Menge Dinge erlebt, die er gerne vergessen würde aber nicht kann. Bevor hier also irgendwelche dämlichen Sprüche ala "Alle Bullen sind Schweine" kommen, sollte mal überlegt werden, wie Verhaltensweisen auf die Gegenseite wirken aber die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist einigen wohl vorenthalten worden...


Edith merkt gerade, dass SHCX schneller war. Ich les mir das mal heute abend in Ruhe durch. Jetzt erstmal zur Arbeit...

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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Do 25. Feb 2010, 13:53 
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ich sage ja nicht, alles idioten. nur was auffällt, dass da ganz schnell die rechte vergessen werden die das "polizeiliche gegenüber" (aus dem landespolizeigesetz sachsens) besitz. und auch im größtem getümmel habe ich das recht die dienstnummer des beamten zu bekommen! (ich rede jetzt nicht von straftätern). Die Bepo ist die erste Ausbildungsinstanz innerhalb der polizei. schon das stimmt bedenklich. unter der woche "normaler" streifendienst und am we "nackte" gewalt. glaube nicht, dass das jemand von uns irgendwie vergleichen kann und "überleben" würde.

in den 80igern gab es mal eine "bewegung" "Bürger beobachten die Polizei". das ist um die friedens-/umweltbewegung entstanden und verstand sich darin zu dokumentieren und ggf. rechtlich tätig zu werden. dank der flächendeckenden einführung von handycams ist das heute noch leichter, aber es fehlt der wille.

ich bleibe dennoch dabei, dass eine externe untersuchungskommission fehlt. damit die tätig werden kann ist eine eindeutig identifikation, die nicht auf das gutdünken des beamten beruht notwendig. es geht ja nicht nur um polizeigewalt, sondern auch um mobbing bei der arbeit, etc.

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"Kilometerklopper unter den Radfahrern" (by Mistfink)


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Do 25. Feb 2010, 14:27 
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mistfink hat geschrieben:
Es geht aus dem Film auch nicht hervor, was vorher gelaufen ist - Assis gibt's unter den sogenannten Autonomen auch jede Menge.
Was war das fuer eine "Veranstaltung"?

Demonstration "Freiheit statt Angst".
Klar, man sieht nicht was vorher war, aber "Kampfgebiet" kann man das meiner Meinung nach eigentlich nicht nennen. Und der Herr im blauen T-Shirt mit dem Fahrrad geht zwar nicht sofort, aber nach Aufforderung doch zur Seite zu den anderen Passanten. Und der eine Polizist zerrt ihn dann zurück in Richtung seiner Kollegen.
Und die Leute da nun als Autonome zu bezeichnen...ich weiß nicht. Dass es unter den Autonomen viele gibt die auf Gewalt aus sind bestreite ich überhaupt nicht. Das ist dann aber eher der Schwarze Block, Antifa und Konsorten. Und die waren in dem Video wohl nicht in der Nähe. Sonst hätte das Polizeiaufgebot da noch anders ausgesehen.

Ich bin da auch ganz eurer Meinung, dass keinesfalls alle Polizisten Idioten sind. Ich wurde auch auf Demos schon nett angelächelt und habe hilfreiche Auskünfte erhalten.

Aber wenn es wiederholt zu unrechtmäßiger Gewalt von Seiten des Polizei kommt, dann sollte die Ausbildung, wie von Zigge schon angesprochen, vielleicht mal überarbeitet werden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Do 25. Feb 2010, 15:38 
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Ich hab mal ein paar Sachen rausgesucht:

1. Konsequenzen in Berlin:
https://www.datenschutz-ist-buergerrech ... sten-kommt

2. Stellungnahme Anwalt des Radfahrers:
http://berlin.ccc.de/~andy/tmp/PE-EISEN ... -09-09.pdf

3. Stellungnahme eines anderen Anwalts, der auch Strafanzeige eingereicht hat, mit allen Videos inkl. Nachbearbeitung:
http://www.kanzlei-richter.com/datensch ... griff.html


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Do 25. Feb 2010, 18:19 
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tut zwar nichts zur sache, aber das schreiben unter pkt.2 klingt nicht wie von einem anwalt verfasst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 01:26 
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Zitat:
Aber mal kurz nachgedacht. Wie beknackt muss man sein, wenn man mitten in dem Chaos, in dem gefühlte 5 Polizisten auf einen einreden und später - wie gesehen - energisch dazu auffordern (Polizeijargon? ) doch mal den Platz zu räumen, weil da gerade Aktion ist, einen Zettel zu zücken und sich irgendwelche Dienstnummern zu notieren? Die Polizei darf Platzverweise erteilen und wenn man sich nicht an die hält, muss man eben mit (hier ev. zu harten) Konsequenzen rechnen.


1. Da ist kein Chaos, da kenn ich aus Berlin aber anderes.

2. Natürlich darf die Polizei Platzverweise erteilen, die Dienstnummern müssen sie aber immer herausgeben, zumindest wenn keine Gefahr im Verzug ist. Dies ist in diesem konkreten Fall nämlich so. Die Beamten wurden nicht angegriffen sonst hätten sie die Helme auf.
Der Typ mit dem Fahrrad wollte lediglich die Dienstnummer genau des Polizisten erfahren welcher Ihn dann später, nachdem er sich entfernt hatte, zusammenschlug. Die Dienstnummer wollte er haben weil der Polizist vorher ziemlich ruppig eine Demonstrantin festgenommen hat.

3.Körperverletzung ist also zu harte Konsequenz? Was ist das denn für ein Rechtsverständnis? Echt mal.....der Typ geht doch weg.

Zumindest in Berlin traue ich keinem Polizisten der Bereitschaftspolizei über den Weg. Was da an Corpsgeist herrscht ist abnormal. Was da auf fast jeder Demo ausgeteilt wird ist der Hammer. Und der Großteil wird nicht angezeigt da daraus den Geschädigten Gegenanzeigen wegen Widerstands an den Hals gehängt werden.

Meinen Lieblingsprügel - Polizisten gibts hier zu sehen. http://www.interpool.tv/index.php?option=com_content&task=view&id=215&Itemid=2

Der ist immer noch im Dienst..... .

Ich denke Berlin ist da auch speziell, (vor der Wende als Paramilitärs ausgebildet, heftigste Straßenkämpfe am 1. Mai und bei Hausbesetzungen (Mainzer Straße), 68er, Springer Boykott etc. etc. etc.). Die einzigen die da mithalten können sind die USK´s der Bayern.

Gerade bei gewalttätigen Demonstrationen habe ich Verständnis dafür das Polizisten mal überreagieren. Hier in Berlin wird meiner Erfahrung nach jedoch die Eskalation häufig durch die Einsatzleitung erst provoziert und dadurch auch in Kauf genommen das unbeteiligte zwischen die "Fronten" geraten. Das ist regelmäßig so und provoziert erst recht vorher "harmlose" Demonstranten mitzumischen. Wer schon mal erlebt hat wie "unmittelbarer Zwang" durch einige Beamte ausgelegt wird versteht was ich meine.

Weniger Amüsantes Erlebnis: Ich entferne mich von einer Kundgebung die durch die Polizei aufgelöst wurde in normalem Tempo, normalen Klamotten und mit lauteren Absichten und bin schon 400 Meter vom geschehen entfernt, da springt die Tür eines Vans mit getönten Scheiben auf und 4 Zivten mit Schlagstöcken machen sich auf die Jagd nach den friedlich sich entfernenden Demonstranten. "Lauft Ihr Wichser" war noch das netteste was ich zu hören bekam.

Auch kann man die Einstellung mancher Polizisten infrage stellen. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Thor-Steinar-Antisemitismus;art126,2659610 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Thor-Steinar-Antisemitismus;art126,2659610

Bände für die Amigo-wirtschaft der Justiz und Polizei hier in B sprechen auch die gescheiterten Verfahren gegen mutmaßliche Brandstifter oder 1.Mai Krawalleure. Dass muss man sich Reinziehen, da kommen Leute monatelang in U-Haft weil Polizisten offensichtlich falsch Aussagen.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1201171/Freispruch-im-Prozess-um-Serienbrandstiftungen.html
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Mai-Krawalle;art126,3014629

Einen den sie erwischt haben war Bundespolizist http://www.bz-berlin.de/tatorte/gericht/polizist-als-steinewerfer-verurteilt-article647203.html Ein Schelm wer böses dabei denkt. :vogel:

Sorry aber ich kann diese unkritische Obrigkeitshörigkeit von Zigge nicht ab.
Arschloch bleibt Arschloch ob mit oder ohne Uniform.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 10:04 
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Caldos Valderama hat geschrieben:
Sorry aber ich kann diese unkritische Obrigkeitshörigkeit von Zigge nicht ab.
Arschloch bleibt Arschloch ob mit oder ohne Uniform.

"Unkritische Obrigkeitshoerigkeit" ist wertend und Zigge hat sich so auch nicht geaeussert.
Du zwingst ihn mit dem Satz in die Ecke und stellst Dich ueber ihn - als Einziger, der hier kritisch und aufgeklaert denkt.
Arschloch bleibt Arschloch - da sind wir uns aber einig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 12:37 
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Zitat:
3.Körperverletzung ist also zu harte Konsequenz? Was ist das denn für ein Rechtsverständnis? Echt mal.....der Typ geht doch weg.


Deine zwei Fragen widersprechen sich...zumindest, wenn du dich damit auch auf meinen Post beziehst und noch undurchsichtiger, wenn man deinen Kommentar danach liest aber um deine erste Frage zu beantworten: Ja, wenn sie nicht verhältnismäßig ist. Die zweite Frage: Meins.
Das Bsp. zeigt auf jeden Fall Unverhältnismäßigkeit auf (habs mir nochmal angeschaut) aber wir wissen nunmal nicht, was vorher vorgefallen war und ich will auch keine Mutmaßungen darüber anstellen.

Das schöne an den neuen Medien ist ja, dass jeder die Möglichkeit hat seine Sicht der Wirklichkeit wieder zu geben. Seine Sicht! Dabei kommt es zwangsläufig zu einer Verzerrung der Wirklichkeit. Das einzige was wir zu sehen bekommen sind die "Prügelpolizisten" aber Bsp. für friedliche agierende Polizisten gibt es keine. Also wenn das mal keine Realitätsverzerrung ist. Diese Negativbsp. sind Ausnahmeerscheinungen (SHCX kann da vielleicht mehr sagen?) und nicht die Regel.
Wenn es irgendwo eine Statistik gibt, die Übergriffe der Polizei den Übergriffen der Demonstranten gegenüberstellt, würde ich die gern mal sehen. Vom Bauchgefühl würde ich sagen, dass es zu Gunsten der Polizei ausfällt.

Es gibt in jeder sozialen Gruppe Ausreißer von der Norm. Diese dürften bei der Polizei statistisch äußerst gering ausfallen. Wenn - keine Ahnung - von 500 Polizeikräften fünf austicken, ist das nicht schön, steht aber immer noch im besseren Verhältnis zu manch einer Demo (NEIN, ich beziehe mich nicht auf das Video).
Dann gibt es noch ein anderes Phänomen sozialer Gruppen, nämlich, dass eine Handlung andere Gruppenmitglieder mitforteißen kann. Das liegt an der Dynamik der Gruppe und der Situation. Dessen kann man sich (so die "Prügelpolizisten" die dazu kommen) kaum erwehren und hinterher kann durchaus die Frage im Raum stehen: "Was habe ich getan?". Bsp. Massenkundgebungen im Nationalsozialismus.

Zitat:
Sorry aber ich kann diese unkritische Obrigkeitshörigkeit von Zigge nicht ab.

Nicht unkritisch, sondern wertfrei. Das Credo der Wissenschaft habe ich tief in mein Denken verankert (auch wenn es mir nicht immer gelingt das aufrecht zu erhalten) und schaffe es dennoch meine Meinung zu äußern. Auf deinen Vorwurf der "Obrigkeitshörigkeit" gehe ich mal nicht ein. Das wäre müßig. Bezeichnen wir es als "kritisch Gesetzestreu".
Aber drehen wir doch mal den Spieß um: Scheinst für mich jemand zu sein, der zuschaut wie jemand Pflastersteine auf Polizisten wirft aber dann ganz laut schreit, wenn dieser jemand festgenommen und dabei nen "Schlag zusätzlich" abbekommt. Mal ehrlich: Wer A sagt muss auch B sagen können. Polizisten sind auch nur Menschen.
Haben wir beide unser gegenseitiges Bild voneinander geäußert. ;)

Zitat:
Arschloch bleibt Arschloch ob mit oder ohne Uniform

...ob Radkurier oder Nichtradkurier, ob Demonstrant oder Beobachter, ob Manager oder Angestellter usw.

Könnte noch was zur Erschütterung des Selbstbildes (z.B. toter Polizist in Frankreich) erzählen aber irgendwann ist auch mal Pause. Muss jetzt erstmal was essen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 19:39 
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Registriert: Mo 21. Sep 2009, 09:55
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Zunächst mal:

Ich habe mich mit der Obrigkeitshörigkeit im Ton vergriffen und bitte um Entschuldigung aber bei diesem Thema bin ich Aufgrund mehrerer persönlicher Erlebnisse emotional.

.

Zitat:
Aber drehen wir doch mal den Spieß um: Scheinst für mich jemand zu sein, der zuschaut wie jemand Pflastersteine auf Polizisten wirft aber dann ganz laut schreit, wenn dieser jemand festgenommen und dabei nen "Schlag zusätzlich" abbekommt.


Steineschmeissen finde ich aus mehreren Gründen einfach nur Dumm, das auszuführen würde aber hier zu weit gehen. Mir gehts hier auch weniger um Steineschmeisser als um friedliche Demonstranten welche unter Polizei Willkür leiden.

Zitat:
Mal ehrlich: Wer A sagt muss auch B sagen können. Polizisten sind auch nur Menschen.


Genau da liegt der Haken! Wenn jemand dafür bezahlt wird Staatsinteressen durchzusetzen und in diesem Rahmen auch Befugnisse hat die weit über die "normaler" Bürger gehen, kann man verlangen, dass diese Person auch im Rahmen der Gesetze handelt. Außerdem genießen Polizisten neben dem Gehalt (was zugegebenermaßen viel zu niedrig ist) Privilegien in Form von Beamtenstatus, Pension etc.

Polizisten die Massenpsychologischen Phänomenen in Stresssituationen erliegen und darüber Ihren Auftrag vergessen haben entweder den falschen Beruf oder sind zu schlecht ausgebildet. Das ist schlicht unprofessionelles Verhalten und kann sie auch in Gefahr bringen.

Gehen wir das mal Wissenschaftlich an:

Wer A sagt muss auch B sagen können, doch wer bestimmt zum einen wo A anfängt oder wo B aufhört?

Rechtsstaatlichkeit besagt nämlich genau das wer A sagt und A ist durch Gesetze definiert, mit B zu rechnen hat, was auch durch Gesetze definiert ist.

Wenn bei A oder B Gesetze außer acht gelassen werden, ist die Rechtsstaatlichkeit aufgehoben. Und das ist wissenschaftlich ein Kriterium von vielen um "failed states" als solche zu benennen. Denk mal drüber nach....

Zitat:
Wenn es irgendwo eine Statistik gibt, die Übergriffe der Polizei den Übergriffen der Demonstranten gegenüberstellt, würde ich die gern mal sehen. Vom Bauchgefühl würde ich sagen, dass es zu Gunsten der Polizei ausfällt.


Vom Bauchgefühl würde ich Dir anderes sagen, Amnesty International fordert schon seit langem Bundeseinheitliche Statistiken über Anzeigen und Strafverfolgung gegen Polizeibeamte. Diese werden seit 2009 angeblich erhoben. Ich kann momentan die Zahlen nicht mehr finden, aber in Berlin führten 2009 maximal 3% der Anzeigen durch Betroffene zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Verurteilt wurde Irgendwas im 0 Komma Bereich.

Sicher, Polizisten sind häufig aus Rache angezeigt worden, aber so ein hoher Prozentsatz scheint mir nicht Glaubwürdig.

Nichts für Ungut und was machst Du bei roten Ampeln Zigge :lol:

Hätte ich heute bei jeder überfahrenen Ampel A Ordnungsgeld B zahlen müssen, das wäre das sehr teuer geworden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 20:51 
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Caldos Valderama hat geschrieben:
...
Wenn bei A oder B Gesetze außer acht gelassen werden, ist die Rechtsstaatlichkeit aufgehoben. Und das ist wissenschaftlich ein Kriterium von vielen um "failed states" als solche zu benennen. Denk mal drüber nach....

Der Satz kann hier eigentlich nur eine Bedeutung haben: Deutschland ist ein "failed state"?!
Da bin aber anderer Meinung.

...und wenn ich den Satz "denk mal drüber nach" lese, rollt es mir regelmaessig die Zehennaegel hoch, da die Autoren sich damit immer klugschei**erisch hervortun und implizieren, dass sie wieder mal die Einzigen sind, die bisher "nachgedacht" haben.
Du wiederholst Deinen Lapsus von vorhin und diesen Satz muss man nun wirklich niemandem antun.

Zitat:
Hätte ich heute bei jeder überfahrenen Ampel A Ordnungsgeld B zahlen müssen, das wäre das sehr teuer geworden.

:daumen:
R E S P E K T


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 21:21 
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Herr Fink versteht den Witz nicht O.K. kein Problem, Gesetzestreue und so.

die Schlussfolgerung ist aber auch falsch. Es ist ein Kriterium von vielen was anderes habe ich nicht geschrieben, und das kann zumindest nachdenklich machen oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 21:24 
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Zitat:
Polizisten die Massenpsychologischen Phänomenen in Stresssituationen erliegen und darüber Ihren Auftrag vergessen haben entweder den falschen Beruf

Diesem Phänomen kann sich kein Mensch vollkommen entziehen. Das kann man nie vollkommen wegkonditionieren. Die Grenze zur Beeinflussung ist nur unterschiedlich ausgeprägt. Man wird in keinem Beruf, in keiner Position seelenlose, ausführende Organe finden. Das wäre undenkbar. Polizisten sind ebenso Menschen, die in bestimmten Situationen Schwäche und Stärke zeigen. Genau wie alle anderen Menschen auch, treffen auch sie Fehlentscheidungen. Leider sind die Ergebnisse dieser Fehler sehr viel unschöner.
Wo ich ganz klar zustimme, sind die bessere und wirkungsvollere Strafverfolgung gegen Polizisten, denn ich möchte genauso wenig, dass die Polizei im Sinne der Strafverfolgung unantastbar bleibt. Fehler werden gemacht aber für diese muss auch eingestanden werden. Die Ideen dazu gab es hier ja schon zu genüge, denen ich mich auch ganz klar anschließe.
Systeme haben Fehler, so auch der Polizeiapperat durch die ihn vertretenden Menschen. Ein weiterer Fehler im System ist die erschwerte Strafverfolgung gegenüber Polizisten. Ganz klar, dass da was getan werden muss.

Stresssituationen sind übrigens Extremsituationen für Körper und Geist und in diesen werden die meisten Fehler begangen, da oft spontan reagiert werden muss.

Zitat:
Außerdem genießen Polizisten neben dem Gehalt (was zugegebenermaßen viel zu niedrig ist) Privilegien in Form von Beamtenstatus, Pension etc.

Das ist für mich in diesem Fall kein Argument.

Zitat:
Vom Bauchgefühl würde ich Dir anderes sagen

Jetzt steht Bauchgefühl gegen Bauchgefühl. Lassen wir das an dieser Stelle. Ich sprach aber von Übergriffen, nicht Anzeigen.

Zitat:
Nichts für Ungut und was machst Du bei roten Ampeln Zigge

Jetzt meistens stehen bleiben. Ich habs ja nicht mehr so eilig. Oder meinst du wenn die Polizei im Nacken sitzt? Entweder bin ich gerade flink weg um die Ecke weg oder ich bleib stehen, weil ich keine Lust auf Verfolgungsjagden habe. Zahle meine 25€ und bekomme nen Punkt, wenn die meinen Führerschein sehen wollen. Mir egal, Punktekonto steht bei jungfräulichen Null.


Insgesamt spaltet sich die Diskussion in zwei Bereiche. Die unzureichende Strafverfolgungsmöglichkeiten und Fehlentscheidungen der menschlichen Natur. Die Argumente scheinen sich für mich etwas zu vermischen.

Mistfinks Zwischenpost hat mich gerade eine Bemerkung deinerseits erinnert "Denk mal darüber nach...". Stimme ihm da voll und ganz zu. Denk mal darüber nach...

Reicht erstmal.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2010, 22:06 
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Hallo ihr Lieben....


Puuuuh, ihr schreibt aber viel....


na zum Glück gibt`s bei uns Giraffen diese Diskussionen nicht, wir sind schon zufrieden, wenn wir genug zum Fressen kriegen.

wünsche euch noch ein schönes Wochenende,


eure Wiki


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 04:17 
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moin!

ich hab mich ja bis jetzt immer zurück gehalten. aber jetzt muss ich mal leider ne lanze für die berliner polizei brechen. ich mach das sehr ungern, aber nach den letzten begegenungen muss ich das machen. ich bin berliner und das mit leidenschaft. also sehr links eingestellt und hab von zu hause aus eine nahrtürliche abneigung gegen die grüne oder schwarze rennleitung. trotz dem muss ich sagen das die rennleitung bei den letzten demos in kreuzberg shr gut arbeit geleistet hat. gerade was die großen volksfeste und demos angeht, fand ich die deeskalations teams sehr gut. ich bin kein freund von den jungs in grün, aber man muss sagen das sich in den letzten jahren sehr viel getan hat. zumindestens in berlin. ich hoffe das ich nicht ganz alleine mit dieser meinung hier stehe. man darf auch nicht vergessen, es sind auch nur menschen, mit guten und schlechten tagen. so wie wir sie auch haben.

bis die tage, gar keine fragen!


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 05:47 
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Beiträge: 20
Zitat:
Diesem Phänomen kann sich kein Mensch vollkommen entziehen. Das kann man nie vollkommen wegkonditionieren. Die Grenze zur Beeinflussung ist nur unterschiedlich ausgeprägt. Man wird in keinem Beruf, in keiner Position seelenlose, ausführende Organe finden. Das wäre undenkbar. Polizisten sind ebenso Menschen, die in bestimmten Situationen Schwäche und Stärke zeigen. Genau wie alle anderen Menschen auch, treffen auch sie Fehlentscheidungen. Leider sind die Ergebnisse dieser Fehler sehr viel unschöner.
Wo ich ganz klar zustimme, sind die bessere und wirkungsvollere Strafverfolgung gegen Polizisten, denn ich möchte genauso wenig, dass die Polizei im Sinne der Strafverfolgung unantastbar bleibt. Fehler werden gemacht aber für diese muss auch eingestanden werden. Die Ideen dazu gab es hier ja schon zu genüge, denen ich mich auch ganz klar anschließe.
Systeme haben Fehler, so auch der Polizeiapperat durch die ihn vertretenden Menschen. Ein weiterer Fehler im System ist die erschwerte Strafverfolgung gegenüber Polizisten. Ganz klar, dass da was getan werden muss.


Word!

Zitat:
Stresssituationen sind übrigens Extremsituationen für Körper und Geist und in diesen werden die meisten Fehler begangen, da oft spontan reagiert werden muss.


Der Fahrradkurier macht nichts anderes oder? Und das Tag für Tag! Sekunde für Sekunde. Und die Abwägung zwischen der zügigen Abwicklung eines Auftrags steht im Normalfall vor der Anzeige gegen einen Geisteskranken Autofahrer.
Das ist Professionalität!


Zitat:
moin!

ich hab mich ja bis jetzt immer zurück gehalten. aber jetzt muss ich mal leider ne lanze für die berliner polizei brechen. ich mach das sehr ungern, aber nach den letzten begegenungen muss ich das machen. ich bin berliner und das mit leidenschaft. also sehr links eingestellt und hab von zu hause aus eine nahrtürliche abneigung gegen die grüne oder schwarze rennleitung. trotz dem muss ich sagen das die rennleitung bei den letzten demos in kreuzberg shr gut arbeit geleistet hat. gerade was die großen volksfeste und demos angeht, fand ich die deeskalations teams sehr gut. ich bin kein freund von den jungs in grün, aber man muss sagen das sich in den letzten jahren sehr viel getan hat. zumindestens in berlin. ich hoffe das ich nicht ganz alleine mit dieser meinung hier stehe. man darf auch nicht vergessen, es sind auch nur menschen, mit guten und schlechten tagen. so wie wir sie auch haben.

bis die tage, gar keine fragen!


Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Polizei-aufnahme-prüfung. :daumen:


Das traurig wahre ist ja, dass sich seit den wilden frühen 90er Jahren tatsächlich viel in Berlin getan hat, nur leider nicht genug.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 08:15 
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Erstaunlich viel Zitat, fuer erstaunlich wenig eigenen Text.

Caldos Valderama hat geschrieben:
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Polizei-aufnahme-prüfung. :daumen:

Das ist sicher auch wieder so ein Witz, den ich nicht verstehe oder eine Unterstellung?
Oder Arroganzbeweis #3 - Du bist halt doch der einzige, der hier wirklich durchblickt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 18:37 
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Zitat:
Word!

Mit der Zustimmung widersprichst zum Teil deinem Vorpost.

Zitat:
Der Fahrradkurier macht nichts anderes oder? Und das Tag für Tag! Sekunde für Sekunde. Und die Abwägung zwischen der zügigen Abwicklung eines Auftrags steht im Normalfall vor der Anzeige gegen einen Geisteskranken Autofahrer.
Das ist Professionalität!


Was willst du mir jetzt damit sagen? Ich habe nicht behauptet, dass die Polizei die einzige Berufsgruppe mit Stressfaktoren ist. Du hängst dich für mich zur sehr an dem Begriff der "Professionalität" auf und benutzt ihn meines Erachtens verwirrend bzw. falsch.
Ich würde ihn so definieren: Eine Profession ist die Fähigkeit einen bestimmten Beruf ausüben zu können unabhängig davon, in welcher Qualität dies geschieht. Professionalität gibt hingegen die Qualität des ganzen wieder. Situative Fehlentscheidungen sind nicht zwangsläufig ein Zeichen von nicht vorhandener Professionalität, sondern spiegeln einfach die Tatsache wieder, dass Fehler überall passieren. Anders verhällt es sich beim Vorsatz, den du aber aus zurecht geschnittenen Videoschnippseln nicht grundsätzlich jedem Beamten anhängen kannst.

Kleine Frage: Hast du in deinem Beruf noch nie eine Fehlentscheidung getroffen? Verlierst du dadurch sofort deine Professionalität?

Zitat:
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Polizei-aufnahme-prüfung.

Ich verstehe den Witz auch nicht. Sowas stört nur die Diskussion.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 19:17 
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Registriert: Di 22. Mai 2007, 10:38
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Zitat:
Wenn es irgendwo eine Statistik gibt, die Übergriffe der Polizei den Übergriffen der Demonstranten gegenüberstellt, würde ich die gern mal sehen. Vom Bauchgefühl würde ich sagen, dass es zu Gunsten der Polizei ausfällt.


Warst du überhaupt schon mal bei einer Demo. Was ich da erleb ist meistens genau das Gegenteil. Polizeiübergriffe gibt es fast bei jeder Demo, aber nur selten wird sich stärker zur Wehr gesetzt. Hab auch erst vor kurzem in Dresden Pfefferspray und Schlagstock zu spüren bekommen ohne dass ich vorher Steine o. ä. geworfen hätte und auch sonst keine Straftat begangen habe. Die Polizisten in den Sondereinheiten, die auf Demos eingesetzt werden warten doch nur darauf, dass sie einen Anlass bekommen um zuschlagen zu können. Und wenns keinen Anlass gibt wird er halt auch mal selbst provoziert. Aber wenn ein Polizist mal ein Stein an den Kopf (bzw. an den Helm) kriegt ist das Geschrei natürlich groß.

Zitat:
Das einzige was wir zu sehen bekommen sind die "Prügelpolizisten" aber Bsp. für friedliche agierende Polizisten gibt es keine.


Umgekehrt ist das doch genauso: Von Demonstrationen wird meist auch nur berichtet, wenns zu ausschreitungen kommt und dabei dann meistens sehr unkritisch vom Polizeibeericht abgeschrieben. Hab schon öfter Berichte gesehen wo von gewalttätigen Demonstranten die Rede war, auf den Bildern aber nur prügelnde Polizisten zu sehen.

Zitat:
Jedenfalls sieht die andere Seite (Polizei) so aus, dass gerade bei gewalttätigen Demos jeder, JEDER, ein potentieller "Gegner" ist und von jedem, der sich nicht den Aufforderungen der Polizei fügt, könnte Gewalt ausgehen auf die nach Dienstordnung nur reagiert werden darf.


Da sind sie ja nicht unschuldig, dass sie so viele Gegner haben. Außerdem werden sie ja auch nicht auf Demos eingeladen. Wenn sie mal einen gewissen Abstand halten würden, wäre das auch für Demonstranten wesentlich angenehmer als in einem Wanderkessel zu laufen. Und wieso sollte ich mich den Aufforderungen der Polizei fügen, ich hab schliesslich selbst ein Kopf zum Nachdenken und muss mich nicht von Leuten mit hässlicher Uniform führen lassen, die selbst nur Befehle ausführen.

Die Realität ist doch, dass ständig Menschen Opfer von Polizeigewalt werden und sich juristisch nicht wehren können. Wer eine Anzeige gegen einen Polizisten stellt (die sowieso kaum Aussicht auf Erfolg hat) bekommt gleich eine Gegenanzeige, zumindest wegen "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte". Bin selbst schon verurteilt worden, weil Polizisten dem Gericht Lügengeschichten aufgetischt haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 20:25 
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Ich glaube nicht, dass Polizisten auf eine Demonstration gehen um den Demonstranten mal ordentlich eine auf die Fresse hauen zu koennen - das ist Verfolgungswahn und selbstverstaendlich kann man Polizisten auch anzeigen ohne eine Gegenanzeige zu bekommen und ich glaube auch nicht, dass Du der Einzige bist, der jemals auf einer Demonstration war - sonst gaebe es naemlich keine.

Ich weiss aber, dass Polizisten regelmaessig in der Ausuebung Ihrer Arbeit von irgendwelchen Assis jeglicher Art angegriffen werden, ob das besoffene Teenager, Zuhaelter, "Rocker", Albaner, Tuerken, bescheuerte Autonome, usw. usf. sind spielt hier erstmal keine Rolle.

Ich ziehe auch nicht den Schluss daraus, dass besoffene Teenager, Zuhaelter, "Rocker", Albaner, Tuerken, bescheuerte Autonome usw. usf. alle gewalttaetig waeren. Assis gibt's ueberall und da sind wir schon wieder am Anfang dieser Diskussion.

Ihr seht teilweise nur schwarz/weiss, selektive Wahrnehmung. Ihr seht nicht die Polizisten, die diesen Job gut machen, die Euch aus der Schei**e hauen wenn Euch jemand ueber den Haufen faehrt, bei Euch jemand einbricht, Ihr einen Unfall baut...

Alte abgedroschene Klischeereaktionen, das Schweinesystem will einem nur das Geld aus der Tasche ziehen, Ihr da oben wir da unten usw. usf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Sa 27. Feb 2010, 20:43 
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Zitat:
Warst du überhaupt schon mal bei einer Demo.

Ich schätze mal, dass das eine Frage sein soll und ich habe überlegt, ob ich die überhaupt beantworten will und soll aber ich mach dich mal glücklich: Ja und meine Erfahrungen und die Berichte von Freunden und anderen Demos sprechen für meine Argumentation. Bin aber nicht daran interessiert subjektives mit objektivem zu vermischen.

Zitat:
Die Polizisten in den Sondereinheiten, die auf Demos eingesetzt werden warten doch nur darauf, dass sie einen Anlass bekommen um zuschlagen zu können. Und wenns keinen Anlass gibt wird er halt auch mal selbst provoziert.

Derartige Verallgemeinerungen machen die Lebenswelt sicher um einiges einfacher sind aber fernab jeglicher Realität.

Zitat:
Aber wenn ein Polizist mal ein Stein an den Kopf (bzw. an den Helm) kriegt ist das Geschrei natürlich groß.

Zurecht! Genauso wie bei böswilligen Übergriffen aus der anderen Richtung. Allerdings erklärt eine solche Vereinfachung, wie ihr sie anstrebt, NICHTS!

Zitat:
Hab schon öfter Berichte gesehen wo von gewalttätigen Demonstranten die Rede war, auf den Bildern aber nur prügelnde Polizisten zu sehen.

Spricht das nicht für eine Verzerrung der Realitätsdarstellung in den Medien? Sicherlich sind viele (ich drücke mich vorsichtig aus, weil ich keine Zahlen kenne) Polizeiberichte subjektiv geprägt. Zum einen spiegeln sie nur die Perspektive einer Seite wieder und andererseits werden Fehler gern verschwiegen, wenn sie unangenehm sind.

Zitat:
Da sind sie ja nicht unschuldig, dass sie so viele Gegner haben. Außerdem werden sie ja auch nicht auf Demos eingeladen.

Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? Womit begründest du die Annahme?


Zu mangelhaften Strafverfolgungsmöglichkeiten haben andere und ich bereits was geschrieben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: So 28. Feb 2010, 23:29 
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oxymoron hat geschrieben:
Zitat:
ch denke nicht unbedingt, dass das ziel der urheber war, ein meisterwerk der musikgeschichte zu produzieren

auch die aussage ist bullshit.


du denkst also, dass die musiker beim grand prix d'eurovision de la chanson teilnehmen wollten? naja, wenn du meinst...


trotzdem kurz zu meiner erfahrung mit der berliner polizei:
ich habe bisher ausnahmslos mit korrekten, fairen und höflichen beamten der verkehrspolizei zu tun gehabt.
im gegensatz dazu habe ich die auf demos eingesetzten hundertschaftler oftmals als rücksichtslos, brutal und unhöflicher erlebt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2010, 03:28 
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Registriert: Mo 21. Sep 2009, 09:55
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Zitat:
Was willst du mir jetzt damit sagen? Ich habe nicht behauptet, dass die Polizei die einzige Berufsgruppe mit Stressfaktoren ist. Du hängst dich für mich zur sehr an dem Begriff der "Professionalität" auf und benutzt ihn meines Erachtens verwirrend bzw. falsch.
Ich würde ihn so definieren: Eine Profession ist die Fähigkeit einen bestimmten Beruf ausüben zu können unabhängig davon, in welcher Qualität dies geschieht. Professionalität gibt hingegen die Qualität des ganzen wieder. Situative Fehlentscheidungen sind nicht zwangsläufig ein Zeichen von nicht vorhandener Professionalität, sondern spiegeln einfach die Tatsache wieder, dass Fehler überall passieren. Anders verhällt es sich beim Vorsatz, den du aber aus zurecht geschnittenen Videoschnippseln nicht grundsätzlich jedem Beamten anhängen kannst.


Fehler passieren O.K.. und ich erkenne auch an das Polizisten häufig mit unangenehmen Zeitgenossen umgehen müssen und das es schwer fällt da nicht mal zuzuschlagen.

Trotzdem geschieht das weit häufiger als es ordentlich ausgebildeten Kräften passieren sollte.

Jeder der Vollkontakt Sport gemacht hat kann sich in der Regel,( O.K. auch da bestätigen Ausnahmen die Regel) zusammenreißen und im Rahmen der Regeln den Gegner Attackieren. Macht er dass nicht hat er schnell ne Anzeige wegen Körperverletzung.

Ich habe noch mal recherchiert.

Bei der Polizei sieht es so aus, dass sie "unmittelbaren Zwang" zum durchsetzen einer Polizeilichen Maßnahme ausüben darf. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel des unmittelbaren Zwangs wird dabei hierarchisch nach unten weitergegeben.
D.h. wenn der Polizeipräsident schlechte Presse erwartet, sagt er an wie weit gegangen werden darf z.B. Einsatz von Wasserwerfern, Schlagstöcken, etc. (natürlich zur Durchsetzung einer Polizeilichen Maßnahme, nicht zur Selbstverteidigung).

Genau genommen setzen Polizisten ja Gesetze um und wenn die Oberen in Dresden nicht furchtbare Angst vor schlechter Presse gehabt hätten, wäre der Nazimarsch auch gegen die Blockaden durchgeprügelt worden, weil die Nasen wie alle anderen auch ein Demonstrationsrecht haben.
Vom Staatsanwalt über den Polizeipräsidenten wird die Verantwortung für die Verhältnismäßigkeit immer weiter nach unten bis zum einzelnen Polizisten gegeben.

Das Problem hierbei ist, dass die einzelnen Polizisten, wenn es keine klare Direktive von oben gibt, die "Verhältnismäßigkeit" des unmittelbaren Zwangs selbst einschätzen und umsetzen müssen. Das reicht von Schlägen und Tritten über Schlagstock- Gebrauch über Pfefferspray bis hin zum ziehen der Schusswaffe.

Ganz ehrlich das ist ganz schön krass. Hier geht es mir jetzt auch nicht um Selbstverteidigung das steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt sondern um das durchsetzen von Maßnahmen wie das Auflösen einer Sitzblockade oder einer Versammlung.

Im Umkehrschluß kann der Polizist erst mal relativ entspannt reindreschen, der Gesetzgeber muss dem Polizisten im Nachhinein erst mal beweisen, dass der Einsatz unverhältnismäßig war. Und der Polizist wird sagen er habe nur die Einhaltung der Gesetze durchgesetzt

Schläge gegen den Kopf sind zulässig da sie die Körperspannung eines in Gewahrsam zu nehmenden brechen und er einfacher gefesselt und abtransportiert werden kann. Jemand der sich zu Boden fallen lässt um sich vor Schlägen zu schützen, und nicht mit den Polizeibeamten sofort mitgeht übt Widerstand gegen Polizeibeamte aus. Et Cetera. Wenn man sich in Polizeibeamte versetzt, so machen sie a priori keine illegalen Handlungen wenn sie polizeiliche Maßnahmen durchsetzen. Zu brutales vorgehen kann erst nachträglich durch ein Gericht festgestellt werden. Klar das es selten dazu kommt. Da sind die Beamten im Einsatz ständig in einem Gewissenskonflikt zwischen dem Durchsetzen einer Maßnahme und der Verhältnismäßigkeit und da sie eher Disziplinarische Konsequenzen befürchten müssen als strafrechtliche wenn eine Maßnahme nicht durchgesetzt wurde, kann man sich vorstellen wie die Entscheidung der Polizisten ausfällt, wohl eher zu Gunsten einer härteren Gangart als zu Gunsten der körperlichen Unversehrtheit der Kontrahenten udn vermeintlich unbeteiligter.

Wenn man das also noch mal auf die Metapher mit dem Kampfsportler bezieht, handelt die Polizei in den meisten Fällen legal.

Da ist es an der Legislative verbindliche Richtlinien festzulegen um "Verhälnismäßigkeit" auch in Polizeieinsätzen dem eigentlichen Wortsinn zuzuführen.

Und für die Wissenschaftler unter Euch hier eine Studie zum 1.Mai 2009 in Berlin.

http://www.jura.fu-berlin.de/einrichtungen/we2/professoren/ls_hoffmannholland/projekte/1_mai_studie_berlin/Forschungsbericht_FU_Maistudie.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2010, 05:39 
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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Mo 8. Mär 2010, 19:51 
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Ich weiss, der Thread schläft schon ein wenig und ich glaube auch, dass schon viel gesagt worden ist. Mein Post will nur darauf hinweisen wie breit gefächert das Spektrum innerhalb der Polizei ist und dass jede der widerstreitenden Seiten anteilig Recht haben.
Was ich weiss und beizutragen habe stammt aus Gesprächen mit einem Polizisten, der im selben Jugendverband tätig ist. Vor allem während der letzten Bildungsstreiks kam ich des Öfteren mal in Kontakt mit den lieben Polizisten aus Trier und anderen Städten.


Zitat:
Ich glaube nicht, dass Polizisten auf eine Demonstration gehen um den Demonstranten mal ordentlich eine auf die Fresse hauen zu koennen - das ist Verfolgungswahn und selbstverstaendlich kann man Polizisten auch anzeigen ohne eine Gegenanzeige zu bekommen


Polizisten sind neben ihren alltäglichen Aufgaben auch noch in Sondereinheiten, bspw. bei Demos usw eingesetzt. Es gibt unter diesen auch Einheiten und Gruppen, die erstaunlich oft an "vorderster Front" eingesetzt werden, nicht weil sie müssten oder am besten geeignet wären, sondern weil sie es so wollen. In solchen Einheiten ist der Arschloch/km²-Faktor sehr, sehr hoch. Diese Polizisten stellen auf die gesamte polizei hin betrachtet sicher die Minderheit aller Polizisten dar, aber da verhält es sich ja wie mit Klobrillen: man sieht nur, dass irgend ein Depp sie bepisst hat und nicht, dass 100 sich anständig verhalten haben. Das Probelm im Umgang mit diesen schwarzen Schafen ist, dass sie durch das was sie tun nicht nur schaden, sondern auch nützen und zudem identifiziert man sich ja dennoch mit seinesgleichen und verrät Kollegen nicht so schnell.

Was das Anzeigen von Polizisten angeht, so ist die Rechtslage einfach: man kann zu allem was sie so tun "Widerspruch zur Niederschrift" einlegen. Formal müssen sie das aufnehmen und die nächsthöhere Instanz kontrolliert dann ob alles richtig abgelaufen ist und wie mit dem Widerspruch zu verfahren ist. Das Problem daran ist offensichtlich: Der über den sich beschwert wird nimmt in den meisten Fällen die Beschwerde (gegen sich selber!!) auf und sein Chef (der mit ihm zusammenarbeitet!!) soll das dann überprüfen. Da kann man sich die Mühe schon fast sparen, naja.

Was meiner Meinung nach eine größere Tendenz innerhalb der Polizei darstellt ist, dass viele meinen auf Grund ihrer Uniform respektiert werden zu müssen. puh, da reagier ich ganz allergisch drauf. Jeder sollte einfach alle anderen mit Respekt behandeln und sich vor allem nicht zu viel auf sich selber einbilden. Wenn dies von mehr Polizisten in mehr Situationen beherzigt würde, dann denke ich mir auch, dass viele keinen Fluchtreflex oder Wutschwall spüren würden beim Anblick der allseits geliebten grünen Fraktion. :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Auskunftspflicht
BeitragVerfasst: Di 9. Mär 2010, 09:37 
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Beiträge: 79
Es gibt Neuigkeiten im Fall "blaues T-Shirt":

http://wikinews030.wordpress.com/2010/0 ... igen-will/


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