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 Betreff des Beitrags: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Mo 21. Sep 2009, 20:26 
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Tja, nun fahre ich ein paar Jahre bei inline und habe mitbekommen, wie der Laden spätestens seit
Sommer 2008 den Bach runtergeht. Wie sagte ein Hamburger Kollege schon damals so schön: Ihr
seid unter die Räuber gefallen! Warum habe ich damals bei inline angefangen und nicht bei
messenger oder GO? Weil ich in meinem Laden mitbestimmen möchte, und wissen möchte, was
läuft. Beides ist bei inline nicht mehr der Fall. Und ob ich meinen nächsten Fuhrlohn noch ausbe-
zahlt bekomme, weiß ich auch nicht. Die Fahrer, die Bereitschaftsdienste leisten, warten
mittlerweile schon seit Juli auf ihr Geld. Also überlege ich mir, Anfang November bei der Kurier-
genossenschaft einzusteigen.
Aber was mache ich mit dem Vermittlungsvertrag bei inline? Großes Problem!
Die reguläre Kündigungsfrist beträgt bei inline 6 Wochen zum Monatsende, d.h. allerspätestens am
18. September müsste meine Kündigung dort ankommen. Nur, was passiert, wenn der Napoleon
von der Friedenstraße meine Kündigung auf dem Tisch hat? Ich weiß, dass diesen Monat schon
Fahrer ihren Fuhrlohn nicht bekommen haben, die gekündigt hatten - man müsse erst "prüfen", ob
es da eventuell noch offene Forderungen gebe, so hieß es wohl. Als ob man das nicht in den 6
Wochen längst hätte "prüfen" können! Nach allem, was seit letztem Jahr passiert ist, fürchte ich,
dass mein Fuhrlohn ziemlich lange "geprüft" wird, sobald ich meinen Vertrag kündige, und noch
viel länger, wenn der Eindruck entsteht, ich würde vielleicht bei der Kuriergenossenschaft
mitmachen. Und das betrifft nicht nur einen Fuhrlohn, sondern gleich drei: nämlich den Ende
September fälligen August-Fuhrlohn und die beiden folgenden im Oktober und November fälligen.
Und was ist mit der Kaution für mein Funkgerät - wird die dann auch "geprüft"? Kurz und schlecht,
wenn ich in Ungnade falle, riskiere ich vielleicht ein Viertel meines Jahresumsatzes! Da kann ich
dann schön Mahnungen schreiben und vor Gericht gehen. Wie wir inzwischen wissen, zieht es die
Herren aus der Vorstandsetage geradezu magisch dorthin. Selbst wenn sie irgendwann zahlen
müssten - mich kostet das Verfahren Geld und Ärger, und sie haben einen schönen unfreiwilligen
Kredit von mir bekommen.
Aber was ist die Alternative? Ich schreibe der inline GmbH eine Abmahnung wegen Verletzung des
Vermittlungsvertrages! Es ist nicht zu erwarten, dass inline diese Vertragsverletzung - nämlich vor
allem die Vermittlung von Touren an Nicht-Vereinsmitglieder - beenden wird. Aber vielleicht
fechten sie die folgende fristlose Kündigung juristisch an? Das macht sicher besonderen Spaß,
Anwälte bezahlen von meiner Vermittlungsprovision, um sie dann gegen mich einzusetzen. Nun
fragt sich natürlich auch, was passiert mit den Fuhrlöhnen eines Fahrers, der eine Abmahnung
geschrieben hat - werden die vielleicht sicherheitshalber auch mal "geprüft", bevor sie ausgezahlt
werden? Wir werden es Ende September sehen! Und nach einer außerordentlichen Kündigung
entsteht selbstredend enormer "Prüfungs"-Bedarf.
Fristgerechte Kündigung? Fristlose Kündigung? Wie man es auch dreht und wendet - ab Ende
September ist die Auszahlung der Fuhrlöhne ein Roulette-Spiel. Wer es sich leisten kann, arbeitet
nur noch für die Provision und macht ansonsten den lange ausgefallenen Urlaub. Aber wie viele
können sich das leisten? Besser, ich sehe den Tatsachen ins Auge: Ohne finanzielle Verluste wird es
nicht abgehen.
Ein letzter Gedanke. Diejenigen, die bei der inline-GmbH (oder ab November dann Superkurier
XYZ) bleiben, weil sie denken, dort auf der sicheren Seite zu sein in Sachen Auszahlung des
Fuhrlohns - die kennen die Herren Geschäftsführer noch nicht richtig. Mal sehen, was denen
wichtiger ist, wenn es eng wird im Winter: Ihr Gehalt und oder dein Fuhrlohn...? Ich nehme Wetten
an.
Smiley

aus: eilbote 2 (Zeitung der Kuriergenossenschaft i.G.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Mo 21. Sep 2009, 21:01 
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Oha. Das klingt übel. Ist das wirklich so schlimm bei den Inlinejungens??

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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Mo 21. Sep 2009, 22:27 
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Registriert: Fr 12. Jan 2007, 01:19
Beiträge: 2727
@Zigge:

Es sieht aus verschiedentlichen Gründen danach aus, dass die Berliner inline in ihrer aktuellen Daseinsform deutlich angezählt ist. Und einige (viele?) Fahrer, die derzeit für die Berliner inline fahren, bereiten derzeit eine Gründung eines neuen Kurierdienstes in der Rechtsform einer Genossenschaft vor.

Das ganze wird - wie auch immer es laufen wird - zu einigen Umwälzungen in der Berliner Kurierdienstlandschaft führen. Und für die Fahrer ist es ein riskantes Unterfangen. Denn einerseits scheint unklar zu sein, ob die derzeitige Berliner inline im Falle einer "Massenkündigung" überhaupt noch in der Lage ist, ihren Verpflichtungen ggü. den ausscheidenden Fahrern nachzukommen. Zum anderen werden die Fahrer im Zuge der Neugründung Einlagen leisten müssen und gleichzeitig mit unklarer Ertragslage etarten.

Als Außenstehender weiß ich nichts Definitives. Aber die Gerüchteküche brodelt seit Monaten, und es brodelt an so vielen Stellen, dass man schon davon ausgehen muss, dass unter der Oberfläche irgendwo massiv was am Kochen ist.

Wenn man den Informationen, die auf http://www.kuriergenossenschaft.de öffentlich gemacht wurden, Glauben schenken darf, wird der Name "inline" zum Jahreswechsel verschwunden sein - weil die Hamburger Markeninhaber der aktuellen Berliner Fa. inline wohl die Verwendung der Namensrechte gekündigt haben. D. h. es wird mit einiger Wahrscheinlichkeit demnächst zwei Kurierdienste geben, die unter neuen Namen versuchen werden, den bisherigen Kundenstamm der derzeitigen Berliner inline untereinander aufzuteilen. Ob beide Firmen das überleben, oder nur eine von beiden, und wenn letzteres welche, ist völlig unklar. Auch ist unklar, wie es in diesem Verteilungskampf um die Verdienstmöglichkeiten der Kuriere bestellt ist.

Das inline-Geschäftsmodell mit seiner Fixprovision für Kuriere war offenbar lange Jahre interessant für Vielfahrer, weil sie eben bei definierten Abgaben recht hohe Umsätze einfahren und viel für sich einbehalten konnten. Wenn nun in einem solchen Verteilungskampf völlig offen ist, wie viele Kunden überhaupt bei wem bleiben, und wie viele Umsätze dann noch erzielbar sind, könnte das eine ziemlich bittere Situation für alle werden. Insbesondere auch für diejenigen, die sich im neuen Konstrukt um ein besseres Binnenverhältnis bemühen. Diese Freiheiten werden die Fahrer sich teuer erkaufen, das steht jetzt schon fest.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Mo 21. Sep 2009, 22:29 
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Glaube schon, ohne einer zu sein. Da geht gerade einiges in die Brüche, wo Leute mal viel Energie und Zeit reininvestiert zu haben.
Für alle die das noch nicht mitgekriegt haben: Viele von Inline gehen vermutlich weg, zur neuen "Kuriergenossenschaft i.G.". Die wollen ab 1. November arbeiten, Name wird "Cosmo Kurier" sein, der Plan ist möglichst viele Fahrer und Kunden von inline mitzunehmen. Und dann direkt mit hohem Umsatz starten. Einige Leute sind skeptisch ob das so klappt, wird man sehen.
http://www.kuriergenossenschaft.de
Soll keine Werbung sein. Wir machen was besseres... :adas

/edit: da war dan schneller...


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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Mo 21. Sep 2009, 23:55 
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Zitat:
der Plan ist möglichst viele Fahrer und Kunden von inline mitzunehmen. Und dann direkt mit hohem Umsatz starten.


Bei einer Kalkulation in der Praxis sollte man immer vom Worst-Case ausgehen. Alles andere kann tierisch in die Hose gehen. Ich drücke aber der ganzen Sache feste die Daumen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Di 22. Sep 2009, 11:40 
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Beiträge: 545
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Und von mir die gute Hoffnung als Wunsch, das sich die kollektive Art und Weise der bisher konventionellen "Budenführung" als nachhaltiger erweisen wird. Von Kurieren für Kuriere, muß sich aus der Theorie heraus in der Praxis beweisen.
Toi toi toi.

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Die Bild hat mehr Intelligenz-suchende als Intelligenz-habende.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Di 22. Sep 2009, 11:46 
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Registriert: Mi 17. Mai 2006, 15:11
Beiträge: 12018
ich habe kürzlich zum ersten mal davon gehört. au scheiße. ich wünsche der berliner inlineschaft, alle verletzungsarm da rauszukommen und in der kuriergenossenschaft fuß fassen zu können!!!

ich hab nur stichworte gehört, aber die waren schlimm. hab unsere hamburger inlinezeitung noch nicht in dre hand. au backe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Di 22. Sep 2009, 15:31 
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Beiträge: 2685
Wohnort: Hannover
Alle Jahre wieder. Immer das gleiche... :motz:
Ob die Berliner das endlich hinbekommen? Ich wünsche es euch :daumen:
Tausende Kilometer zu fahren und Dispostunden ohne Ende zu leisten ohne etwas dafür zu bekommen ist sch... :fuck:
Dann ziehen sich die Verantwortlichen in eine Insolvenz zurück und nichts ist mehr zu holen.
Was haben die mit dem Geld gemacht :?:


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 Betreff des Beitrags: Re: Nachtgedanken eines inliners
BeitragVerfasst: Mi 23. Sep 2009, 09:02 
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Registriert: Di 31. Okt 2006, 20:26
Beiträge: 2827
Wohnort: leipzig
wenn ich mir so die konditionen,den anteil bei der kuriergenossenschaft anschaue,und dann dran denke,das es neu gegründet wird.also das wäre mir jetzt persönlich zu hoch,und zu riskant für mich so eine hohe summe einzusetzen.man weiss ja auch noch nicht ob die alten kunden,mit ins neue boot reinspringen.dann lieber von einem gefahrenem auftrag ein paar % an die firma abgeben,und vorher kein geld an die firma zahlen


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