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 Betreff des Beitrags: Partisanen auf zwei Rädern
BeitragVerfasst: Fr 16. Jun 2006, 14:30 
Habe seit langem folgenden Artikel in meinen Bookmarks, den ich nach dem <a href="http://www.fahrradkurier-forum.de/viewtopic.php?t=554">Schock durch die Zeit</a> noch hier anreihen will.

Einerseits finde ich den Artikel interessant, weil ich nicht gewusst habe, daß damals im dritten Reich die Juden nur noch Radfahren konnten, da ihnen das Autofahren verboten wurde.

Den letzten Satz finde ich dann aber sehr lächerlich und an den Haaren herbeigezogen:

Zitat:
Die Speerspitze dieser ebenso reaktionären wie für die Fußgänger gefährlichen Biker-Bewegung, das sind die deutschen Fahrradkuriere! Und damit hat sich der einstige revolutionäre Widerstand - der Fahrradkuriere in der Résistance - komplett in sein Gegenteil verkehrt.


Ich habe immer das Gefühl, daß solche Aussagen nur Menschen loslassen, die selber mit dem Fahrrad irgendwelche negativen Erfahrungen gemacht haben, z.B. weil sie zu verfettet waren um auf einen Berg hochzukommen... :ablach oder es nicht geschafft haben eine rausgefallene Kette wieder reinzubekommen und sich dann den teuren Anzug schmutzig gemacht haben..... Und so gehen sie lieber bequem zum nächsten Auto, mißachten den Radweg und vergiften ihre Mitmenschen mit Abgasen...

<a href="http://www.taz.de/pt/2003/01/06/a0126.1/text.ges,1">Hier der Link zum taz-online-Artikel</a>


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 18. Jun 2006, 14:13 
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Registriert: Fr 9. Jun 2006, 07:18
Beiträge: 992
Also irgendwie hab ich nicht so recht verstanden, worum es in dem Artikel überhaupt gehen soll. Das mit dem fahrradfahrenden Widerstand ist ja ganz nett (wobei ich da auch keinen roten Faden finden konnte), und dass man mit dem Fahrrad in Wahrheit ja viel unabhängiger ist als mit dem Auto wissen wir ja und ist wohl auch einer der Gründe, warum ich diese Zweiräder so mag :)
Ich brauche um das zu erkennen (und auch sonst) aber nicht unbedingt Krieg..

Wie der Mensch jedenfalls vom eigentlichen Thema(?) seines Artikels dann auf die RAF, das Mountainbike, den ADFC und Münster inkl. Zitat vom erwähnten Historiker kommt, hab ich echt nicht begriffen. (Vielleicht hätte er lieber ein Buch über die Geschichte des Fahrrads, oder ein Buch mit Geschichten über Fahrräder geschrieben oder so?)

Wie auch immer. Ich denke, diesen letzten Absatz muss man nicht besonders ernst nehmen. Der steht da ohne jeden Zusammenhang, für mich sieht das aus als hätte ers halt mal nötig gehabt, sich (warum und worüber auch immer) ein bisschen Luft zu machen. "Ihr bösen bösen Fahrradkuriere ihr!!" ("Das habt ihr jetzt davon dass ihr einen viel tolleren Beruf habt als ich"? ;))
Nein, wirklich, so wie das da steht wäre das in der Bild im richtigen Printmedium erschienen: Einfach Dinge behaupten (wer braucht schon Argumente oder Beweise?), Polemik statt Sachverstand... wie war das, eine starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis?!

Ich wüsste von Herrn Höge ja auch mal gern, was denn vermeintliche Verkehrs-Egoistenschweine auf zwei Rädern überhaupt mit der Résistance auf zwei Rädern zu tun haben. Gibt es da irgendeine Verbindung zwischen Verhalten im Verkehr und (Nicht-)Kollaboration mit den Nazis, die sich mir eventuell nur verschließt? So ist das für mich einfach blanke Polemik, dabei vergleicht man auch mal Äpfel mit Gurken. (Na gut, beides kann man im Supermarkt kaufen und beides enthält relativ viel Wasser nehme ich an! - Trotzdem haben sie nicht viel miteinander zu tun.)

Ich bin mir eigentlich auch recht sicher, dass die meisten Fahrradkuriere von heute mit denen von damals noch mehr gemeinsam haben als Herr Höge vielleicht denkt. - Nur leben wir heute in ganz anderen Umständen (kein Krieg!), einer ganz anderen Welt (z.B. auch keine Kommunisten, die dem Kapitalismus entgegen stünden... - der Kapitalismus hat sich durchgesetzt, und keine Besserung in Sicht).
Bei so komplett veränderten Lebensverhältnissen kann man das Verhalten von Menschen nicht einfach so 1:1 übertragen, das sollte eigentlich klar sein.
Wo sollten Fahrradkuriere heute solche Heldentaten vollbringen wie damals? (Das ist glücklicherweise in der Form nicht mehr nötig! Und an dem Punkt frage ich mich dann auch, ob der Herr Höge dem vielleicht ein bisschen hinterhertrauert....?!?)

Was heute viel eher relevant ist; wenn man wollte könnte man mal ausrechnen wieviele Tonnen CO2 die bösen Fahrradkuriere unserem blauen Planeten jährlich so ersparen...
Und davon abgesehen sind viele (das ist mein Eindruck) Kurierunternehmen fair gegenüber ihren Fahrern - das ist heute eigentlich auch alles andere als selbstverständlich. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ich glaube so starkes Konkurrenzdenken wie anderswo gibt es unter den Kurieren normal auch nicht? (Kuriere müssen wohl grundsätzlich relativ genügsame Menschen sein; dass man mit dem Beruf nicht reich wird dürfte jedenfalls von vornerein klar sein.. dafür ist es ein sehr ehrlicher Job, finde ich; man bekommt sein Geld für die Leistung, die man tatsächlich erbringt! Jeder Cent davon ist ehrlich verdient.)

...ich glaube jedenfalls, dass es schon etwas aussagt, wenn sich jemand freiwllig über längere Strecken mit dem Fahrrad fortbewegt. "Wieso nicht Auto fahren, geht schneller und ist viel bequemer?". Machen ja auch alle und wenn einer das in Frage stellt, muss mit ihm ja irgendwas nicht in Ordnung sein...^^ - Also; jemand der sich freiwillig die Mühe macht mit dem Rad zu fahren entspricht wenigstens(!) in der Hinsicht nicht dem Mainstream. Und wenn dieser jemand dann noch (ebenfalls freiwillig oder aus Überzeugung) viell. gar kein eigenes Auto hat, ist das für mich ein Hinweis, dass er tendenziell auch in anderen Bereichen nicht immer mit dem Strom schwimmt und den Weg des geringsten Widerstands geht.. heute hat das nur nicht mehr viel mit den Nazis zu tun.
(Aber gerade die Leute, die immer mit dem Strom schwimmen, egal ob die Richtung stimmt oder nicht, haben das dritte Reich damals ja erst möglich gemacht. Und deshalb glaube ich ja auch, dass so eine Geschichte in Deutschland (unter ähnlichen Bedingungen wie damals, wohl gemerkt) heute immer noch möglich wäre; dass man aus dieser Zeit trotz (oder gerade wegen?) des ganzen Trubels der darum betrieben wurde und wird nicht WIRKLICH gelernt hat... aber das ist eine andere Geschichte. Ich wollte eigentlich bloß sagen, dass ich denke, dass viele Radler und Fahrradkuriere irgendwie (heute wie damals) ein "besonderes" Völkchen sind - aber mit solchen Aussagen muss man ja auch fast schon wieder aufpassen, nicht dass einer denkt ich wollte eine fahrradfahrende Rasse züchten :shock: :lol: ...)

Hm... meine Überlegungen sind vielleicht teilweise weit hergeholt, aber ich denke es ist trotzdem irgendwie was dran^^ ;)

Naja, wie auch immer. Ich finde, zwischen den Zeilen klingt es manchmal wirklich fast, als hätte Hr. Höge lieber wieder Krieg. (Da gab es noch wahre Helden..)
Aber wahrscheinlich nehme ich ihn da nur viel zu ernst und er hat sich einfach keine Gedanken darüber gemacht was er da eigentlich schreibt.
Egal. So viel Text über so einen belanglosen Artikel.. naja, wollte mir halt auch mal ein bisschen das Mäulchen zerreißen..^^ (es sei mir verziehen)


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