Schnäppchensinn ist ja nicht verkehrt.
Ich sags mal so. Aus meiner nun doch schon knapp 10 Jahre Fotopraxis mit Spiegelreflexkameras, wobei die letzten 5 Jahre die intensivsten und lehrreichsten waren, kann ich heute sagen: ich komme mit der 350D der kleinen "billigen" Kamera sehr gut aus. Ich kann all das machen, was andere auch machen. Diese vielen Hochglanzfotos, die man in den Katalogen sieht, sind zum einen noch nicht mal mit SLR gemacht, sondern mit Mittelformatkameras mit digitalen Rückteilen, die dann in die 50 Kiloeuro kosten. Dazu hat sich der Fotograf vieel Zeit gelassen bzw so viel Erfahrung mitgebracht, um das ganze Werk in kurzer Zeit zu erschaffen. Hierzu gehören halt auch Vorbereitungen insbesondere Sondierungsbesuche mit Sonnenstandsnotizen, Lichtmischungen und dergleichen. Und das, was man immer sieht, ist dann eh noch alles in Photoshop geschönt. Also nix mit Bombigen Highendbildern direkt aus der Kamera. Da gehört noch ne Menge Handarbeit am Computer dazu
Ein Besucher, der im Touribus durch die Gegenden gekarrt wird, hat schon großes Glück, wenn ein brauchbares Bild entsteht. Meist sind die Touren mittags rum. Davon sollte man Abstand nehmen, weil die Sonne hier einfach nur knallt und kein nutzbares Licht vorhanden ist. Versuche, wenn möglich entweder früh morgens oder Nachmittags zu fotografieren, weil das Licht hier tiefer steht und sich Schatten bilden können, die als Bildelemente genutzt werden können. Las Vegas zur "Blauen Stunde" ist sicher herrlich (wie jede andere stadt wohl auch).
Mittlerweile beschäftige ich mich mit Studiofotografie (falls es diese Richtung eigentlich gibt) also zumindest arbeite ich nun draußen mit funkausgelösten Blitzen und Durchlichtschirmen. Und das alles mit der 350D. Es gibt keine Kamera, die hier die 350D ersetzen könnte, weil besser oder so. Es würde lediglich bei der Pildauflösung/Pixel was anderes werden. Qualitativ anders aber wäre das auch hier nicht. Gut, Rauschen evtl. aber bei gleichem Objektiv und beide Bilder auf dieselben Abmessungen heruntergerechnet, würden dasselbe Resultat bringen.
Von daher sollen die anderen sich doch alle die teuren Geräte kaufen und meinen, sie würde damit automatisch bessere Bilder machen, ich weiss, du denkst da nicht so, aber ich kenne einige, die das halt meinen. Das ist zwar traurig, aber viele sind halt verblendet von der Werbung der Industrie. Da kann man teilweise mit vernünftigen Argumente nicht gegen ankommen.
Was die großen Kameras so teuer macht ist aber meist die Schnelligkeit mit der Bilder geschossen werden können. Ganz ehrlich? Bist du ein Paparazzo? Macht das die Landschaftsbilder, die du aufnimmst, deswegen besser? Sowas eignet sich eher beim Sport. und dann auch nur, wenn das Objektiv schnell genug mitmacht, denn ein langsam fokussierendes Objektiv versaut dir halt die restlichen 5 Bilder in einem 6fps-Shoot. Obs das dann wirklich braucht? Diese genannten Werte kommen aber meist nur bei abgeschaltetem AF zustande, weil die Kamera dannn nicht nachfokussieren muss. Sowas wird in der Werbung aber nicht gesagt

Ob du Liveview brauchst, weiß ich auch nicht. Ob man es überhaupt braucht, kann ich auch nicht sagen. Aus meiner Sicht ist das nur ein bescheidener Marketingtrick, die Kompaktknipser ins teure SLR-Geschäft zu zerren. Denn hierbei gehen mittlerweile so viele Teile und Zubehör übern Ladentisch, dass die Kassen klingeln. Denn mit einer Kamera allein ist es ja nicht getan. Die richtigen Investitionen sind nunmal die Objektive. so kostet ein 70-200mm 1:4 L 550 euro. schon mehr als die Kamera selber. Aber nur so kann man die Kunden schröpfen. Muss es für eine SLR diese Kompaktknipsbildschirm geben ? ich kann doch durch den Sucher schauen. Früher standen die Kompaktknipser mit den ausgestreckten händen mit den knipsen am anderen Ende da und wurden belächelt, nun machen es die spiegelreflexknipser auch. es ist eine schande. ein Bissl stolz sollte den "Lagern" doch noch bleiben. Früher war fotografie noch was, wo man sich Gedaken drüber machte und die vielseitigkeit der hardware zunutze machte, heute muss jeder sowas haben - ob man damit umgehen kann oder nicht. ich habe noch mit einer kamera gelernt, wo man alles selber einstellte und wo es keine automatiken gab außer einem (damals schon novum) eingebauten belichtungmesser. Wer bilder nur knipst, sollte meiner meinung nach bei einer kompaktkamera bleiben, wer sich wirklich mit tiefenschärfe, belichtungszeiten auseinandersetzen will (bzw diese begriffe versteht) sollte sich an slr wagen. alles andere hat einfach keinen sinn.
Haber schon mehr als einen kumpel mit kameras beraten und die sind obgleich sie eine slr haben wollten nun mit ihrer kompaktknipse sowas von zufrieden, weil sie einfach genau das macht, was sie auch damit vorhatten.
Was ich dir, egal welche Kamera du nun nimmst, empfehle, ist alles in RAW zu knipsen, weil das Rohformat den unschlagbaren Vorteil von höherer Farbtiefe und nachträglicher besserer Bearbeitbarkeit hat. Da kann man versehentlich an der Kamera falsch eingestellte Werte nachträglich setzen und hat keinen Qualitätsverlust, als wenn man die Farbtemperatur bei einem JPG nachträglich ändern muss. Dieser Vorteil geht mit dem einzigen Nachteil, des höheren Datenaufkommens, einher. Kauft man halt eine 4GB oder 8GB karte mehr ein

Bei ernsthaften Veranstaltungen (Fotoshootings oder zur Nachbearbeitung von Urlaubsbildern für Postkarten an Freunde oder so) führt bei mir kein Weg an RAW vorbei.
ui, is ja doch echt lang geworden, sorry