Hi zusammen,
nach 15 Jahren in Berlin, zuletzt in der IT, danach ne Weile ALG, zieht es mich jetzt für eine unbestimmte Zeit zurück in die Heimat Südbayern.
Da man ja so hört, daß München die Jahre hindurch nicht unbedingt billiger geworden ist, was Lebenshaltungskosten angeht, stellt sich für mich
1) die Frage, ob man von Kurierfahren in München (über-)leben kann.
Dass man nicht reich davon wird, ist klar, aber ob es für ne kleine Wohnung (von mir aus auch im Hasenbergl/Neuperlach oder so) und gelegentliche Abstecher in die Berge (zum Paragliding/Wandern) oder so reicht?
Muss dazu sagen, ich habe in Berlin sparsam zu leben gelernt, bin eher spartanischen Lifestyle gewohnt, cruisen oder posen auf der Leopold etc also unwichtig. :roll
Hatte auch mal einen Bericht von einem Schwabinger Rikschafahrer gesehen, der immer nur kurzzeitig zur Zwischenmiete gewohnt hat. Sowas wär ja auch OK.
Wie schlagt ihr euch so durch?
2) Mich würde interessieren, gelegentlich auch Auto- oder LKW-Kurier zu fahren, CE-Lappen vorhanden. Gibt es Betriebe, wo man auch mal abwechselnd dies und das fahren kann?
3) Die Frage haben schon einige Einsteiger hier gestellt, nämlich nach dem Alter. Ich bin z.Z. 38, jedoch passionierter Langstreckenläufer (60km/Woche) und behaupte Mal, konditionsmässig sehr gut in Form zu sein. Klar, daß man nicht mehr mit den 20-jährigen Heizern mithalten kann, aber mit gewissem Ehrgeiz müsste man doch die Anforderungen an Kurierfahren noch erfüllen können, oder? Könnte mich mal einer von den älteren Semestern in dieser Meinung bestätigen?
Mal ganz ehrlich, ich fühle mich gelegentlich wie ein Aussteiger: habe meinen langjährigen Sysadmin-Job geschmissen, weil ich es nicht mehr ertragen habe, jeden Tag stundenlang nur in den Bildschirm zu kucken und meine 4 Buchstaben breitzusitzen sowie ständig vom BWL-Krawatten-Powerpoint-Chef gegängelt und überwacht zu werden.
Bereut habe ich die Entscheidung bis jetzt keine Minute, im Gegenteil, ich hatte die letzte Zeit endlich viel mehr Zeit, Sport zu treiben.
Aber klar, von irgendwas muss man sich ernähren, deshalb meine langgehegte Idee, Sportenthusiasmus mit Unter-freiem-Himmel arbeiten zu verbinden. Und das ganze gerne selbständig.
Ehrlich, festangestellt zu sein, so mit Vollkasko-Betriebsrat-geregelte-Arbeitszeit pipapo ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei, wenn man z.B. nur ins Büro kommt, um die Anwesenheitspflicht zu erfüllen, aber sich sonst den ganzen Tag langweilt oder gefrustet ist... :?
Bin ich da so allgemein auf dem Holzweg und sollte eher ein Motivations-Seminar und nen Psychologen aufsuchen, die mich wieder in die IT zurückschicken, oder gibt es Leute, die so einen ähnlichen Berufsweg gegangen sind, und meine Beweggründe etwas nachvollziehen können?
Ick meine, man muss ja auch nicht ewig und ausschliesslich bis zum körperlichen Zerfall Kurierfahrer sein-aber in der Arbeit verbringt man ja schliesslich mehr Zeit, als mit Freunden oder Partnerin, da sollte so eine Art Spass an der Arbeit irgendwie vorhanden sein...
Achja, habe letztens ne Umfrage gelesen, in der festgestellt wurde, daß 80% aller Arbeitnehmer mit ihrer Jobsituation unzufrieden sind.
Vermutlich waren da keine Fahrradkurier dabei, oder? :-)