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BeitragVerfasst: Di 24. Jun 2008, 23:06 
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Registriert: Di 24. Jun 2008, 22:39
Beiträge: 2
Guten Tag,
ich führe im Rahmen eines Uni-Projekts zum Thema 'Social Entrepreneurship' (soziale Unternehmen, die sich durch Profit selbst ragen) eine kleine Umfrage durch und wäre an euren ehrlichen Meinungen oder Anregungen interessiert. Eines unserer angedachten Projekte ist ein Kurierdienst, der Rollstuhlfahrer mit Handbike auf freiberuflicher Basis als Kuriere im Großraum Berlin vermittelt. Das Handbike ist ein modifizierter Rollstuhl, der über eine Kurbel angetrieben wird die über die Lenkstange mit dem Vorderrad verbunden ist. Es ist schneller als übliche Rollstühle, hat eine Gangschaltung und erreicht in seiner normalen Ausführung Geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h, es gibt auch noch schnellere Rennversionen. Die breiten Straßen und Fahrradwege in Berlin sowie zahlreiche Behindertenzugängliche öffentliche und Firmengebäude sprechen für einen solchen Einsatz. Ziel ist es, Behinderten Menschen mit guter Körperlicher Verfassung eine Arbeitsmöglichkeit zu geben.
Desweiteren kann auf solchen Rollstühlen eine etwas größere Nutzlast im Vergleich zum Fahrrad transportiert werden.
Ein Anreiz für die Kunden wäre ein gewisses soziales Engagement, die eine eventuell etwas verlängerte Lieferzeit kompensieren würde.
Da ein einzelner Rollstuhlfahrer sicherlich schwer Kunden finden wird, dient das Projekt unter anderem auch dazu für diesen Kurierdienst öffentlich zu werben.
Das war eine Kurzbeschreibung, wäre interessant eure Meinungen dazu zu hören, zwecks Realisierbarkeit, pro/kontra eventuelle Erfahrungen etc.
Das Projekt ist im Moment nur eine Idee, ich freue mich über jeden Kommentar.
Mit freundlichen Grüßen,

Alexander
labor Entrepreneurship
FU Berlin


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BeitragVerfasst: Di 24. Jun 2008, 23:39 
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Denke, dass ich bestimmt ein paar Firmen für sowas finden würden Aber wenn ich sehe wie schwer es alleine ist den Firmen begreiflich zu machen einen Radkurierdienst zu benutzen um die Umwelt zu schonen. Sehe ich auch dort eher wenig Erfolgschancen.

Kann allerdings in Berlin die Situation nicht einschätzen, da es ja doch etwas größer ist.

Ich würde bei meinen Kunden in jedem Fall das Problem sehen, dass der Rollstuhlfahrer keine Treppe hochkommen wird und einige unserer Kunden haben keinen Aufzug (selbst der Aufzughersteller wo wir Post holen ^^)


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 01:03 
Hallo Alexander,

sind das dann solche Bikes:

[fullalbumimg]1668[/fullalbumimg]

Wenn ja, sag ich gleich: Vergesst es!

Wer so ein Bike fahren muß aufgrund seiner Behinderung, wird auch nicht dazu in der Lage sein, den Kurierberuf anständig ausüben zu können und wird der Konkurrenz in Flexibilität und Schnelligkeit so stark unterlegen sein, daß niemand bestellen wird.

Der Beruf ist für körperliche fitte Menschen die gut auf den Beinen sind schon eine sehr hohe Belastung, wenn damit auch wirklich Geld verdient werden will. Ich würde diese Sache den Kunden und den Behinderten selbst von Anfang an ersparen.

Inhaltlich stimme ich auch dem Vorschreiber Nullnullsix voll und ganz zu.

Die Idee halte ich für völligen Humbug.

Gruß

Markus


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 07:05 
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NullNullSix hat geschrieben:
Aber wenn ich sehe wie schwer es alleine ist den Firmen begreiflich zu machen einen Radkurierdienst zu benutzen um die Umwelt zu schonen...
Kann ich bestätigen und freue mich auf jede Spritpreiserhöhung in der Hoffnung, daß es uns etwas bringt. Dann auch noch eine soziale Komponente mit einbringen?
NullNullSix hat geschrieben:
Sehe ich auch dort eher wenig Erfolgschancen.
Vergiß es.
Kokosadun hat geschrieben:
Der Beruf ist für körperliche fitte Menschen die gut auf den Beinen sind schon eine sehr hohe Belastung, wenn damit auch wirklich Geld verdient werden will.
Wenn ich sehe wie hilflos manch nicht behinderter Kollege selbst bei kleinsten technischen Defekten ist, was soll denn der Behinderte machen?

Wir haben zwar 2 Festtouren die theoretisch behindertengerecht sind, bezweifel aber, ob so ein Gefährt in jeden Aufzug passt. Wirklich Geld zu verdienen, geschweige davon leben zu können, ist nicht drin.


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 09:23 
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ich danke da genauso wie meine vorredner. die straßen in berlin sind zwar schön zu fahren, zumindest die, die ich kenne aber man kommt mit so einem ding ist man ja schon weit weniger "flexibel" im verkehr.

dazu kommt eben auch das treppenproblem und die kunden wollen ja auch nicht die sendungen vor die tür bringen, sondern gemütlich im warmen bzw. gekühlten büro bleiben, je nach jahreszeit.

im sinne einer kurzfristigen Image-Aktion ist sowas vielleicht eher vorstellbar, wenn sich firmen für kleinere "unanehmlichkeiten" zur verfügung stellen, d.h. die sendungen notfalls auch mal vor die tür zu bringen und dafür einen positiven beitrag in den medien bekommen.

btw: passt so ein ding überhaupt erstmal durch eine standard-tür von, weiß nicht, etwas 80cm breite?


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 09:24 
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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 11:36 
So nett die Idee klingt, auch ich stimme den vorherigen Beiträgen zu. Halte das Ganze technisch und in Folge dessen auch unternehmerisch nicht für realisierbar.

Auf dem harten Markt, den das Fahrradkuriergewerbe in Berlin als reine Dienstleistung nunmal darstellt, ist ein Handbikekurierdienst als Modell sicher nicht konkurrenzfähig.
Die Probleme sind ja oben schon genannt.

(Allerdings erinnere ich mich, daß z.B. in der Doku "Pedal" auch über einen einbinigen Fahrradkurier aus NY berichtet wird, welcher auf einem normalen Zweirad gefahren ist.. er war aber als Selbstständiger unterwegs)

Auch halte ich Handbikes u.U. mehr dem Risiko ausgesetzt, übersehen zu werden (Rechtsabbieger etc), weil sie so tief liegen.

Leider habe ich so ein Handbike noch nicht ausprobiert, als Rennrad(Trainingsgerät) sicherlich gut, aber im Stadtverkehr ist man mit solch einem vergleichsweise klobigem Gefährt doch sehr eingeschränkt. Ich finde es schon wichtig, daß ich mich beim Kurieren überall durchschlängeln kann und somit nicht im Verkehr steckenbleibe. Da würde mich ein Handbike ehrlich gesagt sehr, sehr schnell frustrieren.
Aber das kommt sicher auch auf die Mentalität des jeweiligen Fahrers drauf an.


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 12:55 
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Aus meiner Arbeit im Sozialen weiß ich eines: Möglich ist alles! Ich habe unglaubliche Dinge gesehen, die "behinderte" Menschen in Angriff nahmen und sehr gut umgesetzt haben, das ich nicht sagen würde, das es generell nicht möglich oder gar Humbug wäre. Und vor allem: Einfach machen!


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 15:49 
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hm Ich denke das es sicher genug Behinderte gibt Die uns Fahrradkurieren in Sachen Fitness in nichts nachstehen.
Hinzu kommt das sich Behinderte im Verkehr mehr erlauben können ... wer schnautzt schon nen Behinderten an ... als Radfahrer hingegen musst da keine Rücksicht erwarten. (naja aber wen störn schon paar aufmunternde Rufe von Passanten...)

Solange der Disponent weiss welche Firmen/Adressen Behindertengerecht sind (und da gibts sicher auch in Berlin einige), wo er einen Behinderten Kurier also hinschicken kann ohne das Ihm die Sendung zur Tür gebracht werden muss sehe ich da keine Hindernisse. Bei anderen Adressen müsste man das halt dann gegebenenfalls mit dem jeweiligen Absender/Empfänger abklären und da wird es sicher einige geben die auch mal ne Sendung zur Tür bringen.

Einfach mal versuchen ... finde die Idee jedenfalls gut! :-D


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jun 2008, 16:16 
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ja also, der einbeinige kurier aus pedal hat ja noch die fähigkeit sich zu fuß fort zu bewegen -> er kommt also zu den kunden. das halte ich noch für möglich. die frage ist, wie schnell kann man fahren. ich will hier auch keine grenzen sehen aber fakt ist, dass der antrieb mit einem bein weit weniger power hat.
aber das handbike ist in meinen augen einfach zu sperrig.
und auch wenn es schnell gehen sollte, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine express-fahrt damit möglich ist. ich weiß ja nicht wie es euch geht aber ich muss mich wenn es eilig wird auf jeden fall durch kleinere lücken durchschlängeln, angefangen zwischen autos...

fazit: ruhige aufträge ja, express-fahrten nein


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BeitragVerfasst: Do 26. Jun 2008, 22:52 
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Registriert: Di 24. Jun 2008, 22:39
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Hallo Leute,
erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten! ist immer hilfreich zu lesen was man so darüber denkt. Einige der Bedenken die hier angesprochen werden haben wir natürlich selbst, allerdings werden sie durch das Konzept teilweise relativiert:
1. Das gepostete Photo ist richtig, vielen Dank.
2. Die Nachfrage ist in Berlin durchaus vorhanden, zwar gingen insgesamt die Aufträge in den letzten Jahren zurück, aber einige Kurierdienste haben sich fest etabliert und erledigen mehrere Tausend Aufträge pro Tag. Hauptkunden wie Druckereien, Verlage und Werbeagenturen gibts hier zuhauf.
3. Treppen etc. sind natürlich ein Problem, aber wie gesagt sind alle öffentliche Gebäude sowie die meisten Neubauten behindertenzugänglich.
4. Bei der körperlichen fitness kann ich Hensch nur zustimmen, natürlich kommen für einen solchen Job nur fitte in Frage, aber die gibt es unter Behinderten genauso wie unter Nichtbehinderten.
5. Das ganze ist als Nebenjob und Zubrot zur Invalidenrente und nicht als Hauptberuf gedacht. die Fahrer sind selbstständig und können sich ihre Zeit einteilen und werden pro Einsatz bezahlt. Auch ist das ganze natürlich erst mal nonprofit und soll sich nur selbst tragen.
6. Über die Sache mit dem Straßenverkehr haben wir uns natürlich auch gedanken gemacht, und zwar folgende:
- Handbikes zählen nach StVO §24 als besondere Verkehrsmittel und dürfen sowohl auf Straßen als auch auf dem Fussweg fahren, wenn auch offiziell nur mit Laufgeschwindigkeit. dadurch sind sie aber nicht nur auf Autostraßen beschränkt wie (theoretisch) etwa die Fahrräder.
- Die Handbikes werden im Straßenverkehr mit einer Mannshohen Signalstange bestückt, um sie besser sichtbar zu machen. Es gibt auch 'Straßentaugliche' Versionen.
- Natürlich ist es schwieriger, aber es gibt Behinderte die so durch den Straßenverkehr kommen und wissen, worauf sie aufpassen müssen.
7. Flexibilität und Schnelligkeit sind sicher eine Herausforderung, aber hierzu einige Überlegungen:
- Die Handbikes stehen in Sachen Geschwindigkeit Fahrädern in nichts nach (außer in Kurven natürlich)
eine Bestzeit eines fitten Handbikers im mittleren Alter liegt bei 1:30:08 auf die 42,2 KM
- Dass sie unflexibler sind und zweifellos länger brauchen steht fest, allerdings können sie tendenziell höhere Nutzlasten als Fahrradfahrer transportieren, da sich das Gewicht nicht auf die Balance niederschlägt.
- Expressaufträge bei denen viel Zeitdruck dabei ist werden natürlich weitestgehend vermieden wenn die Strecke als zu unwegsam gilt.

erstmal so weit, freue mich über jegliche weitere Gedanken dazu, Anregungen etc.
Gruß

Alexander
labor Entrepreneurship
FU Berlin


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BeitragVerfasst: Mi 2. Jul 2008, 23:03 
Hi Nick460,

darüber habe ich auch schon einmal nachgedacht, ob der Fahrradkurierberuf für Gehbehinderte nicht eine Alternative wäre. Allerdings hätte dies einige, für eine einzelne Privatperson nicht so ohne weiteres zu finanzierende, Vorinvestitionen zur Folge.

Dein Argument mit den höheren Lasten stimmt nur bedingt:

Bild

Mit so einem Fahrrad kann man auch Waschmaschinen transportieren, also fällt dieses "Wettbewerbsvorteil"-Argument raus... bei engen Fahrradwegen ist man damit gegenüber einem Dreiradfahrer sogar im Vorteil.

Einige Nachteile ließen sich allerdings mit technischen Hilfsmitteln ausgleichen:

  • Ein motorisierter Schubanhänger könnte den Geschwindigkeitsnachteil ausgleichen
  • Oder eben ein sonstwie motorisiertes Fahrrad, zum Beispiel eine Handbike Version vom Swizzbee oder dem Wasserstofffahrrad von Masterflex
  • Wenn man den Behinderten auf langen Zwischenstücken zwischen zwei auseinanderliegenden Stadtteilen einsetzt, so das er von einem gesunden Fahrer an den nächsten übergibt, also ohne Kundenkontakt.
  • Auf Google-Maps kann man mittlerweile den Standort verschiedener Taxiunternehmen in Echtzeit verfolgen. In New York und Los Angeles. Mit einem Navigationsgerät könnte man die Übergabe optimieren, so dass nicht zu lange Wartezeiten entstehen. Das lohnt sich natürlich nur in sehr großen Städten oder dem Ruhrgebiet.
  • Für Berliner Verhältnisse vielleicht längere Touren nach Potsdam und zurück mit Übergabe an den dortigen Kurierdienst...
So als Anregung.


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BeitragVerfasst: So 6. Jul 2008, 03:04 
Once again,

nach etwas überlegen ist mir noch eine andere Möglichkeit eingefallen, wie man Behinderte doch noch in einer Kuriertätigkeit unterbringen könnte, nämlich als Begleitfahrer!

Es gibt zum Beispiel von der Canadischen Firma Varna folgendes Fahrrad, wenn auch für happige 4700 €:

Bild

Alternativ gibt es von Hasebikes das Kettwiesel Handbike für cirka 3500 €:

Bild

Welches witziger Weise mit dem Kettwiesel Ride baugleich ist:

Bild

Und sich durch entfernen des Vorderrades eines der Kettwiesel zusammenkoppeln lässt, was dann summa summarum ab 6500 € zu machen wäre:

Bild

Durch die liegende Position beim Fahren hat man erheblich weniger Gegenwind und der Hintermann ist ja quasi im Windschatten, also ergibt sich auch ein kleiner Geschwindigkeitsvorteil ohne einen Motor einsetzen zu müssen.

Außerdem kann dann der gesunde Fahrer den Kundenkontakt machen, während der Behinderte das Fahrrad hütet und auf die restliche Fracht aufpasst, die der Kurier dann nicht immer mitschleppen muss.

Ich habe selber keine Erfahrung als Kurier im Alltag, was sagen denn die anderen dazu, eventuell einen Kompanion mitzunehmen?


Außerdem können Handbikes auch richtig Cool aussehen! Sind das nicht mega fette Schlappen für ein Bike?

Bild


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BeitragVerfasst: So 6. Jul 2008, 15:33 
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Beiträge: 6309
Wohnort: Stuttgart
zu zweit zu fahren macht keinen sinn.
zudem müsste der auftrag doppelt so teuer sein, weil ja beide geld verdienen wollen und ich glaube kaum dass ein fahrer die hälfte des geldes als zufriedenstellend betrachtet nur, um jemanden mitzunehmen.


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BeitragVerfasst: So 6. Jul 2008, 16:47 
Hi Zigge und andere "Monierer",

jetzt werte mal nicht so voreilig ab. Die meisten Behinderten sind ja über ihre Rentenkasse sozialversichert, so wie Nick460 unter Punkt 5. geschrieben hat. Es wäre eben nur eine Nebentätigkeit und nicht die Haupteinnahmequelle.

Sinn des Ganzen soll wohl sein, wie ich es verstanden habe, den Behinderten am Erwerbsleben Gesunder teilhaben zu lassen. Eine sinnvolle Beschäftigung auszuführen die mit Geld honoriert wird, ist eben nicht nur für Gesunde wichtig. Das Gefühl zu haben etwas sinnvolles zu tun, was auch gebraucht wird, ist immer noch besser als Papplaternen in der Beschäftigungstherapie zu kleben...

Die Höhe der Vergütung ist unter diesem Gesichtspunkt vielleicht eher zweitrangig. Mann könnte ja einfach eine Beteiligung anbieten, die dem Vollerwerbstätigen trotzdem ermöglicht davon zu leben. Mit einer Mini-Frührente von sagen wir 650 € hat man ja quasi einen Grundlohn von cirka 30 € am Tag. Wenn jetzt trotz hohem Zeitaufwand nur 20 € am Tag oben drauf kommen, hat der Behinderte ja ein "Schein"-Gehalt von 50 €. Wenn dann also bei 6-8 Stunden Arbeit nur 2-3 € die Stunde herumkommen, so ist das zumindest echtes, ehrlich verdientes Geld und fühlt sich an wie 6-8 €.

Jeden Tag Fahrrad zu fahren ist ja auch nicht unbedingt nur gesundheitsförderlich, der Verschleiß von Gelenken durch einseitige Belastung ist kaum auszuschließen. Abwechselnde kurze Ruhephasen sind vielleicht keine schlechte Idee, oder?


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BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 19:54 
Zigge hat geschrieben:
[...] dazu kommt eben auch das treppenproblem und die kunden wollen ja auch nicht die sendungen vor die tür bringen, sondern gemütlich im warmen bzw. gekühlten büro bleiben, je nach jahreszeit. [...]


Jetzt habe ich noch eine Handbike Variante gefunden, die noch etwas Spielraum in die Diskussion bringt:

http://www.pfiff-vertrieb.de/index.html?sfid=15&sid=1&sfinc=html_out&subfid=28&subid=84&subfinc=text_out3&blocknr=3&sublayer=1&sub=&ml=

Bild

Schaut Euch mal das Filmchen an, da kann man den Vorbau relativ schnell abmontieren.

Bild

Das hätte den Vorteil, dass der Behinderte als Kurier auch engere Fahrstühle benutzen könnte, sofern den welche da sind. Allerdings ist man mit so einem Gefährt wirklich nicht besonders schnell... :?

Aber vielleicht innerhalb der Füßgängerzone und drum herum. In der Düsseldorfer Altstadt ist da vielleicht was zu machen. München und Berlin bestimmt ähnlich, oder?

Fährt da jemand als Kurier auch so kurze Aufträge?


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BeitragVerfasst: So 10. Aug 2008, 00:25 
Nach der etwas skeptischen und eher ablehnenden Haltung der Forenleser gegenüber Invaliden im Fahrradtransportwesen mal ein erfolgreiches Gegenbeispiel:

http://www.youtube.com/watch?v=UEOz4pnsmqU


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