Sooo, ich hatte mein erstes Probearbeiten und schreibe mal darüber. Zur Sicherheit werde ich allerdings keine Namen nennen.
Am morgen bin ich in das Büro des Unternehmens gefahren. Dort traf ich auf den ersten Mitarbeiter, den Disponenten. Netter Typ, hat mir erklärt wie das alles so funktioniert, also Funk, Disposition, Vergütung, Firmenstruktur, usw.
Strava angemacht, dann sollte ich einen Fahrer treffen und verfolgen. Auf dem Weg dorthin fuhr mir ein Lastenradler von GO entgegen, der mich prompt begrüßte. War ja schonmal nett. Auch den Funk die ganze Zeit zu hören hat ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Als ich den Fahrer dann getroffen habe, haben wir uns kurz begrüßt und sind die erste Tour gefahren. Auch wenn die Geschwindigkeit erstmal recht gemütlich war, musste ich häufig über rote Ampeln und durch Autoverengungen folgen. Schonmal nicht ohne. Später hat ging dann auch die Geschwindigkeit ordentlich hoch. An irgendeinem Punkt hatte ich mit meinem SSP mit 2,5er Übersetzung Probleme mitzuhalten. Daher ging natürlich die Trittfrequenz in die Höhe, und damit auch die Anstrengung. Davon mal abgesehen habe ich sicherlich auch nur einen kleinen Bruchteil der Kondition die ein richtiger Kurier hat. Leider verlor Strava im Prenzlauer Berg dann das Signal und ein Teil der Fahrt ist fürs Netz unwiederbringlich verloren. Na was solls. Problematisch war, dass sich durch die vielen Hüpfer und Kopfsteinpflaster meine Hinterachse verschob, an der Kettenstrebe schliff und die Kettenlinie natürlich im A**** war. Insgesamt habe ich an dem Tag dadurch 5 mal die Kette neu auflegen müssen, weil ich Idiot keinen 15er Konusschlüssel mitgenommen habe. Später hatte ich allerdings die Möglichkeit mir in einem Radladen einen auszuleihen und das Problem zu lösen.
Zwischendrin war Zeit für eine 10-minütige Trink- und Esspause, ich glaube, Erdnüsse haben noch nie so gut geschmeckt, gefolgt von einer weiteren Tour. Mittlerweile merke ich in meinen Beinen, warum es Prenzlauer "Berg" heißt. Schließlich trafen wir uns am Alexanderplatz mit einem anderen Fahrer, der sich dann meiner annahm und ich dann ihm folgte. Mit ihm ging es ein My gemütlicher, aber dennoch sehr zackig. Mittlerweile war ich auch schon ziemlich geschlaucht, aber aufgeben kam nicht in Frage.
Die Anstrengung war echt der Hammer, aber es hat sich nach einer positiven Art der Anstrengung angefühlt. So etwa wie nach einem Vereinssportmatch, wo man einfach nur noch zerstört, aber zufrieden ist.
Schließlich habe ich mich dann gemütlich auf den Weg ins Büro gemacht um meinen Kram abzuholen und mich bei dem Disponenten zu verabschieden.
Fazit: ca. 5 1/2 Stunde auf dem Esel und 100km gefahren.
Auf dem Heimweg habe ich mir dann noch ne riesige Pizza Tonno gegönnt und bin um 19:00 ins Bett gefallen. Meine Freundin war enttäuscht
Nun warte ich auf das Feedback der Fahrer denen ich gefolgt bin und auf einen Termin für das 2. Probearbeiten. Mal schauen wie das dann wird!
Was mich doch sehr gestört hat, war, dass ich das Gefühl hatte doch sehr durch mein Gefährt limitiert zu sein. Schweres, nicht besonders wertiges Stahlrad mit vergleichsweise kleiner Übersetzung und technischer Mangelhaftigkeit... Ich glaube, sollte ich den Job haben, muss was neues her. Was mit Carbon
