Moin,
mein Senf:
Shimano Rollerbrake, habe ich an einem Rad, ist besser als die originale Stempelbremse ...das wars auch schon. Das technische Hauptproblem ist tatsächlich der "Powermodulator" der aus einer Rutschkupplung besteht, die in den Vorderrad-Naben verbaut ist. Blockiert die eigentliche Bremse gibt die Rutschkupplung die maximale Verzögerung vor - und die ist zwar überschlagsicher, aber allenfalls für Picknicktouren akzeptabel. (wie die Stempelbremse auch

)
Fichtel&Sachs 70mm Trommel (NOS), mit ordentlicher Hebelkraft (Ganzhand-Hebel) sehr ordentliche Verzögerung, zwar immer noch nicht für schnelle Fortbewegung in der Stadt, aber sehr gut handhabbar. Hält ewig, praktisch wartungsfrei, und bremst auch ein Laufrad mit zerschundener Felge. Mein Favorit für wartungsfernen Betrieb.
Sturmey Archer XL-FD 90mm, hat die Post, ist aktuell käuflich, will ich unbedingt mal probieren... ...brauche dafür aber erst ein Rad mit Scheibenbrems-/Tandem-Gabel, normale Gabeln wird die wohl überlasten.
Scheibenbremse? technisch overdone! Man sollte sorgfältig recherchieren, ob das Modell tatsächlich für lange Abfahrten taugt, und auch, ob die teuren Minibeläge überhaupt akzeptable Standzeiten erreichen. Meine einzige persönliche Erfahrung war an einem Mietrad, die Beläge gaben die Scheibe nicht ganz frei - und das ließ sich mit Bordmitteln nicht beheben, war eine Qualfahrt, trotz teurer Oberklasse aus deutschen Landen. Was bei Gravity-Extremnutzern - dann mit Riesen-!-Scheiben sicher die beste Lösung ist, taugt im Alltag nicht. Eine kleine Kollision am Abstellplatz, und man ist Fußgänger.
Rücktritt, zu Recht belächelt, weil allenfalls der StVO genügend. Für notorische und dadurch geübte Vornebremser wie mich die simple Wahl für die Redundanz-Bremse.
V-Brake, ich habe gerade eine Shimano BR-M422 an einem meiner Räder montiert, und bei einer ebensolchen am Rad eines Freundes Beläge gewechselt. Das ist für mich der Stand der Technik und der Gebrauchstauglichkeit. Bremst saugut und gut dosierbar, schon mit Point oder Shimano Standardbelägen, ist (mit etwas Geduld*) gut zu warten, und funktioniert zwischen den Belagwechseln absolut wartungsfrei, wiegt nichts, kostet nichts, braucht keine Handkraft, belastet den Bremszug nicht, hat ausreichende Reserven für dezentrierte Laufräder, ist bei einer schweren Acht werkzeugfrei deaktivierbar... ...ist aber nichts für Stadt-/Berg-kilometerfressende Liebhaber teurer Laufräder,
...und nichts für Rechtshänder, die man zwingt mit der dummen linken Hand das Vorderrad zu bremsen. Das Vorderrad gehört in die kluge Hand des mündigen Radfahrers. Es kann nicht sein, daß man mit "Dummhandzwang" und "Power-Modulatoren" die wirklich gute Bremse enteignet.
*z.B. auf Youtube gibts immer noch keine gescheite Anleitung, dafür jede Menge dummer und saudummer Videos. Und auch Shimanos Anleitung zeigt den einfachsten Weg nicht. (Danke K_K, die besten Tipps habe ich von Dir

)
Ich würde wetten: V-Brake - solange hier niemand die 90mm-Trommel bejubelt.
Grüße