Zeitungsheini hat geschrieben:
Kennzeichnend für das Erscheinungsbild des Fahrradkuriers ist ein augenfälliger Überaufwand: der aerodynamische Helm, die Kampfanzugartige Kleidung,
Naja, wenn ich da mal an die Kuriere von München denke:
Mir fallen gerade mal zwei ein von sicher über 100, die manchmal mit Tarnhose fahren. Das sind wirklich die wenigsten. So ist der Artikel schon mal entlarvt als Pauschalisierung von der Minderheit auf alle.
Zeitungsfritz hat geschrieben:
Die Fahrradkuriere tun alles, um die Autonomie ihres Lebensentwurfs zu betonen.
Ich weiß ja nicht, wie es bei anderen ist, aber ich habe nach der Zeit eigentlich genau das Gegenteil betont, nämlich daß ich genauso abhängig bin von Händlern, Lieferanten usw. Leider wachsen einem die Äpfel ja nicht in den Mund, wenn man keinen riesen Garten hat, und das war mir in dieser Zeit sehr bewusst.
Das Thema, daß wir nicht autonom sind, hatten wir ja hier schon mal.
Autonomie ist als Fahrradkurier meiner Ansicht nach noch mehr ein Traum, wie bei anderen Berufen, weil man noch mehr auf hochwertige Nahrung angewiesen ist, als z.B. jemand, der hauptsächlich im Büro sitzt.
Der Möchtegernbescheidwissende hat geschrieben:
..nennen sich messenger, um das Dienstbotenhafte schon aus dem Namen zu tilgen..
Messenger habe ich mich in den drei Jahren nie genannt.
Nur weil jemand "Dienstbote" ist, muß er sich deswegen ja nicht versklaven. Jeder hat die Freiheit, aus seiner Tätigkeit das herauszuziehen, wie es im passt. Auch Leute in hohen Positionen sind Dienstleister. Ich hatte nie ein Problem damit, mich als Dienstleister zu sehen. Man kann es auch so sehen, daß die Kunden die Dienstleister sind, denn die bringen dann das Geld dafür und füllen brav die Schecks aus. Das ist zwar ganz schön verdreht, aber wenn man fit ist, bekommt man die lustigsten Weltanschauungen: Ich hatte oft das Gefühl, daß ich die bessere Tätigkeit mache als die Kunden, die den ganzen Tag in der Hütte sitzen und kaum Vitamin D abbekommen... Da ist man auch im Herbst schön braungebrannt, und das ist doch was wert! Wenn es nicht ganz extrem war durch fieses Wetter, dann fühlte ich mich oft so, wie wenn ich nur Fahrradtouren machen würde, und das auch noch bezahlt... Ein real gewordener Traum, so wie ich ihn in der Kindheit damals oft hatte.
Also ob Dienstleister oder nicht... Mir hat die Sache die meiste Zeit Spaß gemacht, und Sonnenbrille und co. waren sicher wichtig, weil man sich damit einfach schützt vor Gegenständen. Daß dafür jemand, der so einen Süddeutsche-Artikel schreibt kaum Verständnis hat, ist offensichtlich, ich bedauere ihn ja auch dafür. :smt056 Man müßte glatt zusammenlegen und ihm ein schönes Fahrrad schenken :lachen .