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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 13:11 
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, auf eine bestimmte Art von Nährwerten (Kohlenhydraten, fetten, Eiweißen) zu verzichten...ich meine...wenn man das macht, mag man ja abnehmen, aber mit de rZeit wird man auch nicht glücklicher. Aber gut, jeder, wie er/sie will, und ich esse nun Erdnüsse, nachdem ich Apfelmus mit Müsligrundmischung verzehrt habe.


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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 13:28 
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@ sxhc: Nein, ein reines Ersetzen macht keinen Sinn, weil es auf das richtige Verhältnis ankommt. Da kannst du den ganzen Tag ein- oder mehrfach ungesättigt in dich reinschaufeln, und es wird nichts nützen. Der ganze Omega-hier, ungesättigt-dort Hype war ja gerade auch ne klasse Sache für Nestle und Co. Noch ein bisschen Colesterin-Hetze und nen Spot mit Heiner Lauterbach, schon klingelt die Kasse.

Komisch, dass coronary heart disease erst im Laufe des 20 Jahrhunderts zum Problem wurde. Wie haben die Menschen das vorher nur geschafft, ohne krasse "Designer Margarinen" und lowfat von tollen Lebensmittelchemikern?

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 13:34 
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rfb ich meine nur in der margarine. da macht das schon sinn, allerdings auch nur wenn man nicht zentimeterdick draufstreicht. naja und das ur-rezept der margarine war ja auch alles andere als "lecker", kleine korsen haben eben nicht wirklich geschmack...

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 13:54 
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Kleine Korsen? Ich dachte, es wäre ein anderer Napoleon gewesen, mit der Margarine (nämlich der dritte) ;)

NEways. Mein Punkt ist, dass MARGARINE schon von sich aus keinen Sinn "macht".

Ich zitier mal zu meinem Aufreger aus einem meiner Lieblingsbücher zum Thema Ernährung:

Zitat:
"The Saturated Fat Myth

Politically Correct Nutrition, meaning what the "government would have you eat" or what the typical college-educated dietitian would have you eat, is based on the assumption that we should reduce our intake of fats, particularly saturated fats from animal sources. [...]

Today heart disease causes at least 40% of all deaths in the US. If, as we have been told, heart disease results from the consumption of saturated fats, one would expect to find a corresponding increase in animal fat in the American diet. Actually, the converse is true. During the sixty year period from 1910 to 1970, the proportion of traditional animal fat in the American diet declined from 83% to 62%, and butter consumption plummeted from eighteen pounds per person per year to four. During the past 80 years, dietary cholesterol intake has increased only 1%. During the same period, the percentage of dietary vegetable oils in the form of margarine, shortening and refined oils increased about 400%, while the consumption of sugar and processed foods increased about 60%.

The much-maligned saturated fats - which Americans are trying to avoid - are not the cause of modern diseases. If they were, and if the saturated fat or cholesterol myth were true, none of us would be alive today because saturated fats was the primary energy source for most of our ancestors. Studies of North American Indians, Eskimos and other tribes suggest that as much as 80% of their daily caloric intake was from fat, most of which was saturated animal fat."


Chek, Paul 2009: "How to eat, move and be healthy", San Diego, S. 73-74

(Und ja, ich hab das abgetippt -.- )

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 13:59 
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ja sicher, aber warum nannte der sich wohl napoleon der dritte...? die wollten doch immer eine direkte abstammung nachweisen und so...

also für leute mit laktose intoleranz macht eine milchfreie margarine (z.b. alsan) schon sinn... ;)

Gebe dir aber voll recht, das "fett, nicht FAT" macht. da sind zucker und "billige" kohlehydrate viel schlimmer...

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 14:16 
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Trotzdem kein Korse.

Nein, (milchfreie) Margarine macht keinen Sinn. Denk doch mal nen Schritt weiter. Für was denn??? Um ne Stulle zu "buttern"?? Weil man geschmierte Brote essen muss? Kein Mensch braucht Margarine. Für nichts. Man braucht auch kein Brot. Aber selbst, wenn man das meint unbedingt haben zu müssen, gibt es auch fetthaltige, einigermaßen geschmacksneutrale Streichfett Alternativen, die nicht aus nem Labor kommen.

Ich weiß nichtmal, was schizophrener ist. Margarine oder "lactose freie" Milchprodukte? Lactoseintoleranz ist doch völlig NORMAL. Nicht nur sind wir die einzige Spezies, die Milch von anderen Tieren konsumiert, nein, wir müssen auch noch in Labors daran rumpfuschen, damit auch wirklich jeder sein Menschenrecht darauf verwirklichen kann. Sowas beklopptes. Achja, ich vergaß. Milch ist so gesund und überlebensnotwendig...

Sorry, dass ich so rante, aber das Thema ist ein Fass ohne Boden und mit "Sinn" fängt man da besser gar nicht erst an. Außer wir einigen uns auf den nüchternen "Sinn" von Angebot und Nachfrage. Was die Sache aber nicht besser macht, und warum ich es nicht unterlassen konnte, damit hier anzufangen. Wenn sich die Nachfrage nicht ändert, ändert sich auch nichts daran, dass wir munter weiter von den Giftmischern verarscht werden.

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 14:25 
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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 20:01 
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ganz lecker-> "sarma" mit butter, selbstgemachten quark und salat.


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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 20:07 
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ouhyeah sarma is der shit! macht mutti auch immer, richtig lecker! :daumen:

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jun 2011, 20:09 
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eieiei. da hab ich ja was losgetreten :roll:


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BeitragVerfasst: Fr 24. Jun 2011, 20:27 
ben & jerry strawberry cheesecake.

WAS FÜR EIN TAG???!!!! :13:


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BeitragVerfasst: Fr 24. Jun 2011, 20:39 
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Nachdem es heute nachmittag im großen Tourenloch bei mir mal Kaffee und Kuchen gegeben hat, so richtig schön bei einer dieser netten türkischen Kiezbäckereien (die den Kuchen teilweise deutlich besser hinkriegen als deutsche Bäckermeister), reichte heute abend 'ne Dose Ravioli...


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BeitragVerfasst: Fr 24. Jun 2011, 21:14 
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heute abend gabs gebratene nudeln mit huhn vom netten asiaten um die ecke....lecker!


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BeitragVerfasst: Fr 24. Jun 2011, 21:18 
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@mo3:

Jo, das mach' ich hier auch gern ab und an. Wir haben auch 'ne nette Thai-Bude um die Ecke. Riesige Portionen und sehr faire Preise.


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BeitragVerfasst: Fr 24. Jun 2011, 21:21 
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4,4 teuronen für eine portion bei der ich jedesmal kämpfen muss um sie zu schaffen


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BeitragVerfasst: Fr 24. Jun 2011, 21:30 
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BeitragVerfasst: Sa 25. Jun 2011, 09:14 
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Zum Thema laktosefreie Milch:

Macht meiner Meinung nach durchaus Sinn, wenn Menschen Milch mögen, aber eine Laktoseintoleranz aufweisen. (Ja ich bin mir über die Tatsache das wir Europäer die Laktose vertragen die Ausnahme sind bewusst.) Das wird auch nicht von iwelchen Giftmischern gemacht und auch nicht in Laboren drin rumgepfuscht sondern das Enzym Lactase hinzugegeben. Das ist das Enzym, dass bei den Menschen mit Laktoseintoleranz nicht mehr gebildet wird. Und nein das ist nicht gefährlich. Besagtes Enzym wird spätestens bei dem Eintritt in den Darm gespalten und zerstört, wie all die anderen Proteine dies sich in der Milch befinden übrigens auch.

Anbei der Wiki-Link zum Thema Lactase
http://de.wikipedia.org/wiki/Lactase

Zum Thema gesättigte/ungesättigte Fettsäuren:

Um ungesättigte Fettsäuren in gesättigte Fettsäuren zu überführen werden sie gehärtet. Klingt unschön heiß aber einfach: Aus flüssigem Fett (Öle) hartes streichfähiges Fett zu machen.

Die Härtung der Fette ist dahingehend problematisch das dabei Fettsäuren in der trans-Konformation (Oder IUPAC-Konform E-Konformation genannt) als Nebenprodukt entstehen, die anscheinend schlecht für den Cholesterinhaushalt sind. Darin sehe ich eher die Gefahr. Sie können somit denke ich durchaus indirekt zu erhöhtem Herzinfakt Risiko beitragen, da vereinfacht gesprochen: Mehr LDL = Mehr Fettablagerungen an Gefäßwänden = Eher Herzinfakt.

Anbei der Wiki-Links zum Thema Fetthärtung und trans-Fettsäuren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fetth%C3%A4rtung
http://de.wikipedia.org/wiki/Trans-Fetts%C3%A4uren

Zum Thema "Was macht fett, was nicht"

Faustregel ist das Proteine und Kohlenhydrate ca. 410 kcal/100g und Fett ca. 930 kcal/100g hat. (müsste im Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochmie stehen, ich habe das jetzt eben aus meinen Aufzeichnungen rausgezogen). Da ich leider nicht weiß wie die Menge an Kolhlenhydraten/Fett ist kann ich nicht beurteilen was uns jetzt direkt dick macht, aber was ich weiß ist das zuerst Kohlenhydrate (Zucker) abgebaut werden, da diese sehr schnell abbaubar sind. Der Abbau nennt sich Glykolyse. Der Fettabbau dagegen ist langwieriger (wird ß-Oxidation genannt), wird also bei gemeinsamer Aufnahme mit Kohlenhydraten eingelagert. Allgemein sehe ich es auch wie Nathnael, dass man nicht auf eines der Nahrungsmittel verzichteten sollte, sondern eher auf eine ausgewogene Ernährung setzen sollte und genug Bewegung abbekommt, aber das ist bei Radkurieren denke ich ja eher nicht das Problem.

Wiki-Links zu Glykolyse und ß-oxidation:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glykolyse
http://de.wikipedia.org/wiki/%CE%92-Oxidation

Ich persönlich sehe das Problem bei Nahrungsmittelzusätzen eher darin, dass eine fehlende Information der Menschen erfolgt und weniger in der Hinzugabe der Stoffe selbst. Ein wunderbares Beispiel ist das Hefeextrakt das sich auf den ein oder anderen Produkten als Zugabe findet. Das enthält auch Glutamat, was viele wiederum als Geschmacksverstärker kennen.

Ich hab das jetzt mal geschrieben um eventuell etwas mehr Klarheit zu dem Thema zu bringen. Es wird leider oft auch von Menschen die gegen Veränderungen von Lebensmitteln sind etwas ungenau formuliert, wie auch von denen die die Zusätze hinzugeben. Deswegen habe ich das mal exakter formuliert, auf das sich jeder selbst ein Urteil bilden kann. Mir ist es übrigens völlig recht, wen jemand gegen jede Form von Veränderugen von Nahrungsmitteln ist, sich darüber informiert und auch gerne dafür protestieren geht, nicht das das hier als Aufruf verstanden wird seine eigene Ernährung umzustellen. Ich wollte nur etwas informieren. Liest sich ziemlich klugscheißerig sorry :D


(Die Wiki-Links hab ich überflogen sind nach meinem Wissensstand inhaltlich alle richtig.)

Zum Thema: Ich frühstücke jetzt erstmal Brot mit Wurst/Käse und zu Mittag gibts Kuchen von Vatern der zu Besuch in HH ist.


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BeitragVerfasst: Sa 25. Jun 2011, 11:03 
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@rfb:

Was den in Europa hohen Konsum von Milchprodukten angeht haben wir es nicht zuletzt auch mit einem ernährungspolitischen Syndrom zu tun. Milch aus Massentierhaltung ist nunmal, so böse es auch sein mag, ein relativ effizienter Weg, in einer Region mit hoher Bevölkerungsdichte für eine Bereitstellung von Nahrung zu sorgen. Genau das ist übrigens auch der Grund, warum gerade in den letzten Jahren auch in China verstärkt Milchprodukte auf den Markt kommen. Dass die meisten Europäer laktosetoleranter sind als Menschen auf anderen Kontinenten liegt übrigens nicht daran, dass wir genetisch so völlig anders gestrickt wären. Es hat schlicht damit zu tun, dass der menschliche Körper laktoseintolerant wird, wenn er längere Zeit eben keine Nahrung dieser Art mehr bekommt bzw. bekommen hat. Wenn also nun in China verstärkt Milchprodukte eingeführt werden, dann ist es eine Frage von einer Generation, bis dort genauso Milchprodukte konsumiert werden (können) wie hierzugegend auch. Einfach den Kindern und Jugendlichen immer weiter Milchprodukte vorsetzen, dass der Körper erst gar nicht verlernt, mit Milchprodukten klarzukommen...

Ansonsten zu Lebensmittelchemie und -zusätzen: vieles klingt, nicht zuletzt durch standardisierte Zutatenlisten und Verbraucherinformationen, heute erheblich "giftiger" als vor 10-20 Jahren. Und an manchen Stellen wird kreativ gemogelt. Das von odw erwähnte Hefeextrakt ist so 'n Beispiel. Irgendwann in den 90ern ging die große Stimmungsmache gegen Glutamate als Geschmacksverstärker los. Also musste das Zeug aus den Zutatenlisten verschwinden. Einfache Lösung: es wird eine Zutat genommen, die von Hause aus eben diese Substanzklasse enthält. So kam die Hefe rein. Ob das nun ein Fort- oder Rückschritt ist - keine Ahnung. Ggü. dem vorher im Chemielabor hergestellten Glutamat haben wir heute immerhin eine natürliche Zutat drin. Kann man als Vorteil sehen. Andererseits handelt es sich um Zuchthefen, die nicht selten gentechnisch verändert sind. Kann man wieder skeptisch sehen.

Persönlich halte ich Lebensmittelchemie nicht für schlecht. Es ist doch ok, wenn Lebensmittel nach Stand der Technik in verschiedener Hinsicht optimiert werden. Allerdings erwarte ich als Verbraucher Aufklärung darüber, was ich da aufgetischt bekomme. Ich gehöre zu den Leuten, die sich Zutatenlisten durchlesen. Und so lehne ich auch einige Produkte ab. Meist übrigens nicht, weil ich Panik vor einzelnen Zusätzen hätte. Sondern vielmehr, weil man über die Zutatenlisten mit etwas kritischem Blick auch erkennen kann, was "sinnvolle" Nahrung ist, und wo einem nur eine Chemiebombe in Mogelpackung untergejubelt wird. Und das läßt sich auch aus den sicher noch verbesserungswürdigen Zutatenlisten nach heutigem Deklarationsstandard durchaus ablesen.


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BeitragVerfasst: Sa 25. Jun 2011, 14:31 
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@ odw: Ja, ich formulieren in einem Board wie diesem hier bewusst simpel. Ich hab mehr als nur einen Regalmeter Bücher zum Thema Ernährung (auch gelesen), aber danke für Links zu wikipedia.
Davon abgesehen, muss nicht immer so getan werden, als bräuchte man einen Abschluss in Biochemie, um Gesunde Ernährung zu verstehen.
Die Erwähnung der Transfettsäuren ist zwar sehr passend, aber im folgenden Absatz entfernst du dich schon wieder sehr vom Kern der Sache (was macht fett und was nicht?). Es ist ja nicht so, als bräuchten wir nur unseren Kalorienumsatz zu decken und als wären fette die Ursache für übervolle Depots; Fette erfüllen lebensnotwendige Funktionen, die vielen (einfachen) Kohlenhydrate, mit denen wir uns vollstopfen hingegen nicht. Abgesehen davon, dass sie außer Energie meistens leider NICHTS liefern, was wertvolle Mikronährstoffe angeht.
Fakt ist doch heutzutage nunmal, dass immer noch lowfat-Schwachsinn betrieben wird und wir überall, wo es fertige Lebensmittel gibt, mit "Zucker" bombardiert werden. Es gibt essenzielle Fettsäuren (und damit Fette), es gibt essenzielle Aminosäuren (und damit Proteine), es gibt KEINE essenziellen Kohlenhydrate.

Es ergibt für mich leider NICHT Sinn, lactosefreie Milch herzustellen (außer, dass eine kaufkräftige Nachfrage befriedigt wird). Gucken wir uns den Prozess von vorn an: Die Milch kommt aus der Kuh und enthält Lactase. (Kurze Anmerkung am Rande: Mein Problem mit der Supermarktmilch ist nicht die zugesetzte Lactase, sondern die Prozesse Pasteurisation und Homogenisierung.) Weiter mit unserer frischen Kuhmilch: Wir nehmen die Milch, fahren sie zu einer Molkerei, wo sie mit Milch von zigtausenden Kühen von zig Höfen zusammengepanscht wird. Den Ausflug zur falschen Ernährung der Kühe und zu "nutzungsbedingten" Krankheiten wie Mastitis sparen wir uns mal, das ist ein anderes Fass. Diese Milch wird dann ultrahocherhitzt, schließlich brauchen wir ESL Frisch(!!!!!!!!)milch. Verderbliche Nahrungsmittel... kann man doch niemandem zumuten! (Wo wir dabei sind, homogenisieren wir auch noch. Wieder ein anderes Fass.) Jetzt haben wir ein "sicheres Lebensmittel", da Rohmilch schließlich von Natur aus Bevölkerungen dahinrafft. Leider haben wir bei dieser "Sicherheitsmaßnahme" die Lactase zerstört. Macht aber nichts. Wir sind Gott. Wir "optimieren" unser Lebensmittel also wieder, damit der durch allerlei Marketing (lies: Jahrzehntelange Gehirnwäsche) bereitete Acker die Saat (unser überflüssigerweise verarbeitetes Produkt) aufnehmen kann.
Pasteurisation braucht heute kein Mensch mehr. Aber mittlerweile haben wir Großmolkereien und die brauchen schließlich was zu tun.
(Ich hab im Freundes- und Bekanntenkreis einige Lactose-"Allergiker". Alle vertragen sie Rohmilch ohne Probleme. Merkwürdig...)

@ Dan: Du liegst mit deiner einen Generation zur Anpassung sowas von VERDAMMT weit daneben. Die meisten Menschen auf diesem Planeten sind mehr oder weniger gluten-sensitiv. Weil Getreide (gemeinsam mit der Milch) auf unserem genetischen Speiseplan so ein verdammt "neues" Produkt ist. Wir reden hier bereits von mehr als zehntausend Jahren und DENNOCH sind unsere Verdauungsysteme auf diese Art der Ernährung (die zusammen mit der Landwirtschaft aufkam) immer noch nicht eingestimmt. Zöliakie, Darmkrebs (die schwerwiegenden Ausformungen dieser Intoleranz. Liegt natürlich nicht ausschließlich an Gluten. Aber wir wollen es hier ja simpel halten.) und eher milde Symptome, die die meisten Menschen nichtmal mehr wahrnehmen, weil sie bestimmte Körperreaktionen nach dem Essen für normal halten, sind die Folge. Gleiches gilt für die Lactose. Es sind viel mehr Menschen sensitiv, als der Anteil derer, die das wirklich als Allergie wahrnehmen. Gegen deine Behauptung, ohne Entwöhnung könne man Milchprodukte grunsätzlich unproblematisch verdauen, sprechen Millionen herumlaufender Gegenbeispiele, die faktisch nie entwöhnt wurden und trotzdem reagieren. Die Fähigkeit, Lactose zu verdauen nimmt grundsätzlich nach Ende der Stillzeit ab.


Dein Argument der Nährstoffdichte betrifft tierische Produkte im Allgemeinen, nicht nur Milchprodukte, und war in längst vergangenen Zeiten, als die klimatischen Bedingungen von uns nicht so leicht "beherrschbar" waren und man auf regionale Waren zur Ernährung angewiesen war, durchaus ein valides Argument. Und es ist in der Tat so, dass daher der gemeine "Kaukasier" Milchprodukte anders verträgt, als jemand, der aus Äquatornähe stammt. Daher - wenn man der Metabolic Typing Schule anhängt - haben wir auch alle eine andere biochemische Individualität, was die für unseren Stoffwechsel optimale Diät (Diät im Sinne von Ernährungsweise) determiniert. Es ist wohl ziemlich sicher, dass wir "Mitteleuropäer" demzufolge eher "Proteintypen" sind. Heutzutage haben wir nicht nur Kühlschränke und Tiefkühlkost, wir haben auch die Flugmango den ganzen lieben Januar lang im Supermarktregal liegen. Das Problem der Nährstoffdichte stellt sich heute, außer vll. für Powerlifter ^^ , also eher weniger.

Nenn mir mal einen Baum, an dem eine Frucht wächst, die einen Zutatenliste-Sticker aufweist, auf dem Hefeextrakt steht. Ich kenne keinen. Aha! Da haben wir also ein natürliches Lebensmittel entdeckt. Ob auf der Maggi-Tüte jetzt Mononatriumglutamat, Hefeextrakt, Maisstärke, Glucose-Fructose Syrup o.Ä. draufsteht, ist dem Verfechter einer _natürlichen_ gesunden Ernährung völlig Schnurz, weil er weder den einen, noch den anderen Dreck frisst. Kreatives Renaming und Relabelling seh ich weder als Fort- noch Rückschritt, solang der Schwachsinn in der Verpackung der gleiche bleibt.
Trotzdem als kleine Anmerkung am Rande: Ich freue mich über jede Änderung, die ein unnötiges Additiv giftiger klingen lässt als vorher! Vll. gibt es dann einen armen Tropf mehr, der sich abgeschreckt fühlt und den Unfug ins Regal zurücklegt!

Zum letzten Absatz:

Dein letzter Satz geht nur von dir aus: Du kannst für dich anhand deiner dir selbst auferlegten Kriterien und anhand der gängigen Angaben überprüfen, was DU für essbar hältst, und was nicht. Jetzt gucken wir uns mal um, unter unseren zivilisationskranken Mitbürgern. Was ich leider sehe, sind fette Kinder, Diabetes, Krebs, Herzkrankheiten, Asthma, Allergien... you name it, you got it. Wir wollen nicht monokausal werden. Ich bin mir durchaus dessen bewusst, dass die Exposition ggü. bestimmten Stoffen nicht nur über die Nahrungsaufnahme stattfindet. Aber bleiben wir doch einfach mal bei Übergewicht, Diabetes, Herzkrankheit und Krebs. Ganz offensichtlicht läuft etwas schief. Worüber wir uns wohl alle einig sein dürften: Wir haben zu viele leicht verfügbare Kalorien, die durch ihre biochemische Wirkung auf den Organismus einen Instant-Reward Effekt haben; wir haben zu viel Fertigware die allerlei Zusätze und wenig wirklich wertvolle Nährstoffe enthält; und wir haben zu wenig Bewegung.

Ich persönlich halte die Lebensmittelchemie (darunter subsumiere ich aus Einfachheit jetzt auch mal die Hersteller von Herbi- und Pestiziden, die GMO Fraktion usw.). für einen verfickten Satan, gleich zusammen mit McDonalds, KFC und wie sie alle heißen. Aus reiner Profitgier (ich hab drei Semester VWL studiert, ich mein das nicht so verdammend und idealistisch, wie es klingt), haben diese Player ohne nennenswerte Gegenwehr unsere Ernährungsgewohnheiten zu dem gemacht, was sie heute sind. Hand in Hand mit den übervorteilten, weil ahnungslosen und bequemen Schafsherden von Konsumenten.
Das was du "Optimierung" von Lebensmitteln nennst, finde ich in diesem ganzen Kontext einfach nur anmaßend, widerlich und arrogant, weil einfach GAR NICHTS "optimiert" wird, wir uns aber einbilden, alles zu wissen und alles zu können mit unserer Technik und Wissenschaft. Wir haben heutzutage Medikamente für Krankheiten, die wir nichtmal hätten, wenn wir nicht dauernd alles "optimieren" müssten!

Ich bin ganz sicher kein Romantiker, der ohne Strom in seiner Höhle hausen, Beeren sammeln und Mammuts jagen möchte. Der Fortschritt hat uns viele Dinge gebracht, ohne die ich nicht leben wollen würde. Wenn jemand wie ich so eine "Hetze" betreibt, dann kommt meist einer daher und führt die gestiegene Lebenserwartung ins Feld. Leider hat unsere Ernährung damit nichts zu tun. Aber wir können Menschen am Leben erhalten, die eigentlich längst tot wären, können Unfalltote retten, komplexe Operationen durchführen. Der Hauptanteil der gestiegenen Lebenserwartung geht indes auf das Konto verbesserter Hygiene (freilich auch in der Nahrungsmittelerzeugung). Mangelnde Hygiene war daher auch der Grund, warum man begonnen hat, Milch zu pasteurisieren. Der Fortschritt hat in diesem Punkt (zum Glück!) die Lage enorm verbessert und die Pasteurisation könnten wir locker wieder sein lassen.

(Den Massentierhaltungs-Seitenhieb hat Edith weggemacht, weil das gleich das nächste RIESENfass wäre. Aber ich bin von dem Dreck selber erst seit 7 Monaten runter und muss hier nicht den ethisch-selbstgefälligen Missionar mimen. Irgendwas ist dazu von mir ohnehin mal gefallen; ich kann jedem empfehlen, sich mal vorurteilslos mit dem Thema zu beschäftigen, das wird das eigene Leben sicher bereichern, da bin ich mir sicher. Und wenn man sich nur mal der Konsequenzen des eigenen Tuns bewusst wird. Und das schreibe ich hier im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass mein zehn Euro H&M Longsleeve vermutlich von ausgebeuteten, flinken Kinderhänden genäht wurde. Und ich schäme mich dafür. Die Welt ist scheiße :(
Nachtrag, um meine eigene Bigotterie zu vervollkommnen: Das Shirt ist aus Bio-Baumwolle. Wenn sie richtig deklariert wurde. Welch ein Hohn... :/ )

Um zum Ausgang zurückzukommen: Milch ist so gut, wie die Natur (wer das für romantisierend hält, setze Evolution/der Schöpfer/was auch immer ihm beliebt) sie gemacht hat! Ist das denn so schwierig? Milch ist das Nahrungsmittel, das (in unserem favorisierten Fall) binnen kurzer Zeit aus einem kleinen Kälbchen ein verdammt großes, starkes Tier macht! Das Kalb wird nicht krank, weil die Milch unpasteurisiert ist. Das Kalb wird nicht dick und fett und träge, weil es eine unhomogenisierte "Vollmilch" trinkt. Die scheiß Milch ist völlig OK. Was in drei Teufels Namen muss da optimiert werden? Bitte, ich habe zigtausende Wörter alleine zu diesem Thema gelesen. Und ich versteh es nicht. Man erkläre mir den Optimierungsbedarf.
Ein Land wie die USA haut jährlich etliche Milliarden(!!!) Tonnen(!!!) diverser chemischer Dünger auf seine Felder und die Erträge sinken kontinuierlich, genauso wie der Nährstoffgehalt der auf diese Weise erzeugten Lebensmittel. Haben wir total gut "optimiert"! Daumen Hoch für uns :daumen:

Jetzt wart ich noch auf denjenigen, der mir erzählt, dass all das nötig sei, um die "Welt zu ernähren", schließlich werden wir ja immer mehr und mit so ein bisschen Bio-Landwirtschaft bekommt man schließlich eh keinen satt... :roll:

Echt jetzt, ich bin raus aus dieser Diskussion. Die macht mich a) wütend und b) hab ich eigentlich überhaupt keine Zeit dafür.

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Confucius once said:

"Life is really simple but we insist on making it complicated."


Edith: Hat Kommas gesetzt, Syntax umgebaut etc. Der Text ist (im Gegensatz zu natürlichen Lebensmitteln) immer noch optimierbar. Aber ich hab keine Lust mehr. Das wären zwei Seiten Hausarbeit geworden. Schönes WE!

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Zuletzt geändert von rfb am Sa 25. Jun 2011, 14:56, insgesamt 5-mal geändert.

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ich habs sogar gelesen.

+1

dafür.

und eigentlich hab dafür auch keine zeit. Kämpfe mit dem textkritischen Apparat.

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ich habs nicht alles gelesen aber ich liebe salzige butter! und "geschmacksneutrales fett" auf dem brot, da weiss ich dann wirklich nicht...
obwohl eine theorie von mir ist, bzw. auch praktisch macht das sinn: den belag (was auch immer es ist) mit fett festzukleben, weil die scheiss- stullen sonst immer aussenanderfallen! so!

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o.t.:
1 sack biobrot aus dem biodiscounter für die nächste woche. geschenkt.

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Warmes. Ganz viel Warmes. Tee, Kakao, Suppe, Wärmflasche (aber die esse/trinke ich nicht)..
Mir kommt es vor, als wäre ich letzte Nacht fast erfroren. Konnte nicht einmal richtig schlafen vor Kälte. 8h draußen gestanden/getanzt und währenddessen die Temperaturen nicht als so niedrig wahrgenommen, aber dennoch waren sie es wohl. Jetzt habe ich die Quittung. Brrr. :freeze:

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"Leben heißt Veränderungen", sagte der Stein zur Blume und flog davon.


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BeitragVerfasst: So 26. Jun 2011, 11:27 
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Nochmal zu rfb, auch wenn er sich nach eigenen Angaben ja aus der Diskussion ausgeklinkt hat.

Wenn man nur lange genug über Nahrungsmittel nachdenkt, dann findet man eigentlich gegen alles, was man essen könnte, ein Gegenargument. "Echtes, natürliches" Obst ernährt nur einseitig, Fleisch wird der ein oder andere aus ideologischen Gründen ablehnen, noch dazu besteht das Risiko, vom Tier auf den Mensch Krankheiten zu übertragen. Getreide ist langzeithistorisch kein Nahrungsmittel des Menschen, Fisch war bei uns auch nicht heimisch, die Milch und daraus hergestellte Produkte hatten wir ja oben schon... sollen wir alle auf Lichtnahrung umsteigen?

Ich habe den Eindruck, dass rfb extrem pessimistisch-destruktiv an die ganze Sache herangeht, so von der Grundhaltung her. Zwar halte ich es auch für sinnvoll, über Ernährung, Nahrungszusätze, deren Sinnhaftigkeit etc. nachzudenken. Aber letztlich soll man bei aller Verteufelung von Hilfsstoffen in der Nahrung auch nicht vergessen, dass auch die "gute Natur" von Hause aus 'ne Menge Dinge anstellt, über die man nicht zu lange nachdenken sollte, wenn man sein selbstgepflücktes Essen noch genießen will.

Nur mal so als blödes Beispiel: das reife Obst am Baum, ohne Zutatenlisten-Etikett, enthält in geringen Mengen die selben Lösungsmittel, die auch in Nagellackentferner und Pattex drin sind. Mahlzeit! sag' ich da nur.

An diesem Beispiel kann man sehr schön aufzeigen, dass es nichts bringt, absolutistisch an die ganze Nahrungsdebatte ranzugehen. "Natur = gut", "vom Menschen verpanscht = schlecht" als Pauschalregel greift nicht weit genug. Es ist doch immer die Frage, was genau irgendwo drin ist, in welchen Konzentrationen, und was sich für Auswirkungen daraus ergeben. Da schneiden reine Naturprodukte bisweilen sogar schlechter ab als die Lebensmittellaborpampe aus der verhaßten Burgerbude. Jemand, der täglich 5 Chesseburger vom McDoof futtert, wird eine grandiose Menge Chemie futtern, um seine 1500 kcal einzufahren. Jemand, der die gleiche Kaloriendosis mit Rhabarber (Naturprodukt!) einfährt, weil er nunmal gerade am Waldrand wohnt und auf Naturprodukte steht, wird innerhalb weniger Monate an Nieren- und Gallensteinen leiden, weil die gute Natur da dummerweise böse Oxalsäure reingepackt hat. Der Burgerfresser wird zwar vielleicht ständig nach abgestandenem Frittenfett stinken, ohne medizinische Intervention aber länger leben als der Rhabarberfresser.

Diese ganzen Hilfs- und Zusatzstoffe in industrieller Nahrung sind im übrigen auch dem Umstand geschuldet, dass eben immer mehr Menschen sogenannte "Fertigprodukte" erwerben, und keine Rohzutaten. Jemand, der alles selbst kocht, dabei hier 'ne Prise Salz, da 'n Gewürz, da vielleicht noch etwas Soßenbinder (aha!) verwendet, um sich ein leckeres Essen zu kochen, wird auch erstaunt sein, wenn man sein selbstgekochtes Essen anschließend einer kritischen Analyse unterzieht und eine EU-konforme Zutatenliste daraus macht. Omas Kuchen vor 100 Jahren sah auch nicht viel besser aus als ein Fertigkuchen heute, was die Länge der Zutatenliste angeht. Da kamen auch schon so ominöse Wunderwaffen wie "Backpulver" und "Sahnesteif" zum Einsatz. Hat sich nur niemand 'nen Kopf drum gemacht, weil "man hat ja selbst gebacken".

Im übrigen sind die allermeisten Hilfsstoffe ja keine reinen Chemielabor-Produkte, sondern letztlich doch natürlich vorkommende Substanzen, die lediglich artfremd ins Essen gemengt werden. Der berüchtigte "Glucose-Fruktose-Sirup" beispielsweise (den man durchaus berechtigt kritisieren kann) wird z. B. aus Mais hergestellt. Hefeextrakt ist eben ein Extrakt aus natürlichen Hefen (zumindest so lange sie gentechnisch nicht verändert wurden). Antioxidationsmittel E330 ist stinknormale Zitronensäure.

Wenn man sich gegen Hilfs- und Zusatzstoffe im Essen wehrt, sollte man für sich selbst zumindest mal klarstellen: Geht es generell um eine Ablehnung modifizierter Nahrung? Oder geht es um konkret als kritisch angesehene Einzelstoffe?

Mir persönlich geht es um letzteres. Gegen "Nahrungsbastelei" im allgemeinen habe ich erstmal nichts. Sie hat uns ernährungstechnisch meines Erachtens sogar 'ne Menge Fortschritt gebracht.


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BeitragVerfasst: So 26. Jun 2011, 17:58 
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PU. Wat isn hier los :)


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