cosmo 222 hat geschrieben:
Hätte Mathias rechtzeitig von "Finanzkrater der Vergangenheit" und "Patronatserklärung" erfahren, wäre er möglicher Weise nicht in die Twister-falle getappt.
Das kann man
so auch nicht stehen lassen.
Du stellst die Finanzgeschichte etwas arg eindimensional dar. Tatsächlich ist es so, dass die Altlasten der Logistik einerseits aus mehrjährigen Gewinnen der Overnight, zum anderen aus freier Liquidität der Stadtgesellschaft so leidlich gedeckt wurden.
Da kam dann ein Zustand bei raus, der so ganz knapp auf Kante funktioniert hat. Allerdings eine Stadtkurierfirma übrig gelassen hat, die mit null Liquidität dastand. Das ist natürlich für eine Zentrale, die immer wieder Auszahlungen für eine dreistellige Zahl an Kurieren teil-vorfinanzieren muss, ein Unding. Also musste über Tagesgelder, Bürgschaften usw. wieder Liqudität beschafft werden. Da haben einige Fahrer mächtig Leihgaben beigesteuert und so die Situation stabilisiert.
Neufahrer, die in Nach-IKV-Zeiten zu inline/twister gekommen sind, finanzieren mit ihren Pauschalen - anders als von Dir dargestellt - keine Altlasten. Sie finanzieren so leidlich den laufenden Betrieb. Wobei da tatsächlich das Problem besteht, dass durch die Wirtschaftskrise, rückgehendes Geschäft usw. ein zu hoher Verwaltungskostenapparat vorhanden war. D. h. das, was über die Pauschalen reinkam, reichte einige Zeit nicht wirklich aus, um die laufenden Ausgaben zu decken. Weil die Zentrale die Kosten gar nicht so schnell verknappen konnte, wie ihr die Umsätze davongelaufen sind. Wobei "Umsätze" im Zusammenhang der Zentrale insbesondere auch das ganze IKV-Debakel und die Cosmo-Abspaltung bedeutet. Letztlich Rückgang Fahrerzahlen, denn die Zentrale des Stadtkuriers finanziert sich ja fast ausschließlich über die Pauschalen der angeschlossenen Fahrer. Und wenn die Fahrer wegbrechen, dann gibt's weniger Pauschaleneinnahmen. Genau das ist ja erst mit der IKV-Neuanschlußblockade, später dann mit der Massenkündigung und Cosmo-Gründung passiert.
Trotz der prekären Lage ist die Stadtkuriergesellschaft an einer Überschuldung vorbeigeschrammt. Das hat's auch mal schriftlich von einem Wirtschaftsprüfer gegeben, den die inline-Geschäftsführung sicherheitshalber eingeschaltet hat. Allerdings war im Frühjahr auch klare Ansage besagten Wirtschaftsprüfers, dass der weitere Verlauf des Geschäftsjahres 2010 entscheidend für den Fortbestand der Gesellschaft sei.
Nun kenne ich zwar keine ganz frischen Zahlen von inline. Wohl aber sehe ich diverse Entwicklungen, die es dort gegeben hat. Zum Beispiel einen Auftragszuwachs ab Jahresmitte, wohl auch diverse Fahrer-Neuanschlüsse (= Einnahmen durch Pauschalen), gleichzeitig Verschlankungen des Kostenapparates (z. B. Reduktion der monatlichen Mietbelastung durch Aufgabe eines Teils der zuvor genutzten Räumlichkeiten). Das alles sollte sich positiv auf die Geschäftszahlen der Zentrale auswirken. Man kann zwar wohl davon ausgehen, dass 2010 operativ kein besonders tolles Jahr für die Stadtkuriergesellschaft sein dürfte, aber nach einer neuen Katastrophe riecht's eigentlich auch nicht.
Und, wie schon geschrieben: rein aus buchungstechnischen Gründen darf man wohl für 2010 nochmal mit einer blutroten Bilanz rechnen, weil einfach einige der Altlasten erst in diesem Jahr ergebniswirksam werden dürften. Das, was da irgendwann dann im Bundesanzeiger für das laufende Jahr zu lesen sein wird, ist aber jetzt bereits Geschichte. Geschichte, die die Zentrale überlebt hat.
Insofern, liebe Cosmonauten, werdet ihr euch auch wohl zukünftig damit arrangieren müssen, dass es inline/twister weiterhin geben wird.