mit genehmigung vom Karlsson:
Zeitung hat geschrieben:
Bei Wind und Wetter auf zwei Rädern unterwegs
Von unserer Mitarbeiterin Jana Sauer
Der Student KARLSSON hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Er arbeitet als Fahrradkurier. Hauptsächlich liefert er Blutproben aus. In seiner Freizeit repariert er Fahrräder.
Trier. Ob es draußen regnet oder schneit, ist ihm ziemlich gleichgültig: KARLSSON steigt bei fast jedem Wetter auf sein Rennrad und transportiert Dinge von einem Ende der Stadt ans andere. Seit einem Jahr macht er diesen Job und ist begeistert. Am Anfang fuhr er noch mit Stadtplan und Routenliste, heute kennt er seine Strecken ganz genau. 99 Prozent seiner Aufträge sind Blutproben, die von Arztpraxen abgeholt und ins Labor gebracht werden müssen. "Da müssen wir oft schnell sein, wenn zum Beispiel Proben dabei sind, die nur kurze Zeit haltbar sind, oder wenn dringend Ergebnisse gebraucht werden", erklärt der Student.
Ab und zu gibt's aber auch völlig andere Aufträge: "Teilweise sind das sehr lustige Sachen. Ich habe zum Beispiel schon Krankmeldungen, Blumensträuße und chinesisches Essen gefahren. Wir liefern fast alles, was in einen Rucksack passt", berichtet er.
Der 25-Jährige wehrt sich gegen Klischees von Fahrradkurieren, die seiner Einschätzung nach weit verbreitet sind: "Es stimmt nicht, dass wir rücksichtslos sind und Ärger verursachen. Wir fahren bewusst und passen auf, dass wir weder uns selbst noch andere gefährden."
Wenig begeistert ist er vom Zustand der Fahrradwege in Trier. Sie seien schlecht angelegt, fielen oft mit Fußgängerwegen zusammen und machten viele Probleme, sagt der Fahrradnarr.
Der Theologie- und Politikwissenschaftsstudent erhält einen Stundenlohn. Seine Schichten dauern zehn Stunden, er fährt aber nicht die ganze Zeit. Er arbeitet auf Abruf und bekommt seine Aufträge aktuell über ein Headset.
Vor allem die kalten Jahreszeiten verlangen den Kurieren einiges ab. Nicht nur die Straßen werden gefährlicher, auch die Ausrüstung muss stimmen. "Die richtige Kleidung ist sehr wichtig, wenn es kalt ist. Auch das Fahrrad muss an die Ansprüche unseres Berufs angepasst sein. Leicht, wendig und mit möglichst wenig Teilen, die kaputt gehen können", erklärt der Student.
Auch außerhalb seiner Arbeitszeiten beschäftigt er sich mit Fahrrädern, kauft und repariert sie und ist in einem Fahrradkurierforum aktiv. Dort gibt es viele Infos, etwa dazu, wo man am besten Ausrüstung und Fahrradteile kauft.
KARLSSON ist zufrieden mit seinem Job und will ihn auch weiter machen: "Das ist ein toller Ausgleich zum Studium. Man muss nicht besonders sportlich sein, es macht viel Spaß und ist immer wieder spannend."
hervorhebung von mir.
