Dein Knackpunkt sprichst Du selbst an:
Ziggenfred hat geschrieben:
[...]Wir sprechen mit unseren Vertretern ja auch immer ab, wie frei wir unsere Preise gestalten. Das gehört zum guten Ton. [...]
Das beinhaltet eine Freiwilligkeit. Das ganze heißt zu Recht unabhängige
Preisempfehlung. Bis auf Bücher und Tabakwaren fallen mir spontan keine
anderen Produkte ein, bei denen der Preis fix ist.
Es mag schön sein, wenn sich Hersteller und Händler gut verstehen und
sie zusammen eine Taktik ausmachen, wie sie dauerhaft den Endkonsumenten
die dicke Marie aus der Tasche ziehen. Wenn ein Händler aber nicht mehr mit-
spielt und seine eigenen Preise macht, gibt es nur ein Mittel für den Hersteller:
die Belieferung des Händlers einstellen. Wenn das nicht geht hat er Trauer und
muß, wenn er denn die Notwendigkeit sieht, sein Vertriebssystem umstellen.
Aber damit haben sich seine Mittel erschöpft. Mit fadenscheinigen Abmahnungen
zu kommen, zeigt in meinen Augen, daß der Hersteller das System nicht ganz
begriffen hat. Es gibt kein Äquivalent zur Buchpreisbindung für Schwalbereifen.
Auch wenn ich hier so leidenschaftlich für die Seite des Händlers argumentiere-
die Seite des Herstellers kann ich sehr gut nachvollziehen. Sicher ist es schmerzhaft,
die eigenen Produkte in einem Segment zu sehen, für die er es nicht vorgesehen
hat. Daher kann ich aber um so weniger nachvollziehen, wieso man sich mit den
Händlern überwirft anstatt eine stärkere Bindung herzustellen. Der Ansatz z.B. über
ein Belohnungssystem für die Händler, die sich an die UVP halten, wäre in meinen
Augen erfolgversprechender gewesen.