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Sattelstange kommt nicht raus
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Seite 1 von 3

Autor:  MatzeKl [ Fr 11. Jul 2014, 09:53 ]
Betreff des Beitrags:  Sattelstange kommt nicht raus

Hallo allerseits,

ich habe ein altes Rennrad geschenkt bekommen nur kriege ich die verflixte Sattelstange nicht raus. Die muss mindestens 15 Jahre da drin stecken. Ich kriege sie nichtmal bewegt. Hab jetzt heute morgen nach Internet Recherche dieses WD40 rangesprüht. Lieber mehr als zu wenig. Da werde ich nun im Stundentakt wiederholen.

Mein Fahrradgeschäft gegenüber sagt, dass ich die Stange womöglich niemals mehr rauskriege. Kann er recht haben? Das kann doch nicht sein?!

Autor:  mistfink [ Fr 11. Jul 2014, 11:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Das kann sein, ich hab aber bisher alle rausbekommen.

Wenn nix mehr geht, alles weg vom Rahmen, die Sattelstange in den Schraubstock und den Rahmen drueber drehen, ruckeln, klopfen...so hat man hoehere Heblkraefte.
WD40 von beiden Seiten, Tretlager raus und von unten reinrotzen schadet auch nicht. Heiss machen, abkuehlen, spruehen...

Autor:  MatzeKl [ Fr 11. Jul 2014, 12:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

:daumen: Das mit der Sattelstange in den Schraubstock ist natürlich ne geniale Idee. Die Hebelkraft muss ja um einiges höher sein. danke für den Tipp.
Werde mich am WE dran versuchen!

:adas :daumen:

Autor:  elHuron [ Fr 11. Jul 2014, 12:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Ich hab hier so einen Fall, da geht garnichts mehr da hab ich schon ALLES probiert, ich mach nachher mal Bilder, vielleicht gibts noch andere Vorschläge.

Autor:  planet [ Fr 11. Jul 2014, 13:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Herr Fink hat schon Recht, meistens gehts, aber um erstmal Deine Laune zu heben - und für elHuron:

https://www.youtube.com/watch?v=GR9DKMuctTE

natürlich erst dann, wenn du die Sattelstütze bündig abgedreht hast ;-) . Ich würde übrigens die Sattelstütze verkorken und das Natriumhydroxid* von der Tretlagerseite mit dünnem Schlauch einfüllen. Ich könnte mir vorstellen, daß das so bei sorgfältigem Vorgehen ohne starken Lackschaden abgeht. Sicherheitsratschlag: In jedem Fall einen Helfer mit betriebsbereitem Gartenschlauch bereithalten, als Notdusche, für Dich und den Lack! Augen mit Eimer spülen geht nicht, und alleine geht garnichts! Besonders ätzend ist unbemerkter Hautkontakt! Fühlt sich ganz harmlos an, das Zeugs, aber am nächsten Tag zerbröselt die Haut bis aufs Fleisch. Seine Bekleidung ist nicht übertrieben!

*klassisches Abflußfrei (nicht das Ökozeugs) ...gibts in der Bucht

Autor:  elHuron [ Fr 11. Jul 2014, 13:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

...ich hab das Ding schon mit Rohrreiniger geflutet, heißgemacht/abgekühlt, am Rahmen gedreht (dabei is der Kopf der Stütze abgebrochen und durch die Gegend geflogen), mit WD40 geflutet. Aber ich glaub der Rohrreiniger war damals nicht assozial genug, ich brauch mal giftigeres Zeug......

Alustütze im Stahlrahmen ist die Ausgangssituation.

Autor:  dasTor [ Fr 11. Jul 2014, 14:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Wenn garnichts mehr hilft, machs wie die Jungs von Fahrtwind :)

Edit: Link raus, Bild rein

Dateianhänge:
ghettoSattelStange.jpg
ghettoSattelStange.jpg [ 87.48 KiB | 16250-mal betrachtet ]

Autor:  Woytila [ Fr 11. Jul 2014, 15:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Ich hatte das vor Jahren auch mal. Fahrrad verliehen, weil ein Kollege testfahren wollte. Er konnte die Sattelhöhe noch verstellen, als ich die wieder auf mich umstellen wollte war's vorbei. Festgefressen.
Die Geduld es mit Kriechöl zu versuchen hatte ich nicht, zumal ich das Rad gebraucht hab. Ein netter Mechaniker hat mir damals ein tolles Werkzeug geliehen. Ging dann so:

Sattelstütze am Rahmen absägen, Werkzeug rein und dann in mühevoller und langer Handarbeit kurbeln. Das Werkzeug hat Klingen, die mit der Zeit das Metall der Sattelstütze von innen abtragen.
Leider weiß ich nicht mehr wie das Ding heißt, deswegen kann ich es nur schlicht Werkzeug nennen...



Edit: nach ein wenig googeln glaube ich das eine Reibahle dem was ich beschrieben hab am nächsten kommt. auch wenn ich kein modell gefunden habe das aussieht wie das, mit dem ich das gemacht hab. aber ist ja auch ein paar jahre her, vielleicht spielt mir die erinnerung einen streich.

Autor:  mistfink [ Fr 11. Jul 2014, 15:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Mit Geduld, guten Handschuhen, einem Metallsaegeblatt und spaeter Blasen an den Haenden, laesst sich die Stange unter Umstaenden raussaegen, aber aufpassen, dass man nicht das Sattelrohr ansaegt. Das ist aber die letzte Instanz und eine Scheissarbeit. Ich glaube "per" hat das mal gemacht.

Autor:  per gessle [ Fr 11. Jul 2014, 21:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Schöner Stressjob.
Viel Zeit? wenig Geld? Sägeblatt!
Pro Version? Mittelprächtig Zeit? Reibahle!
Keine Zeit? Scheiße heikel? K_K hatte da mal Erfolg
mit einer apothekenkäuflichen Säure. Die löste
das Oxid und raus ist die Stütze.
Weiß auch nicht mehr wo das hier im Forum stand.
Will ich auch nicht verlinken da Scheiße heikel.

Persönlich mag ich Reibahlen. Die funktionieren
aber auch nur solange wie sie die komplette Länge
der festen Sattelstütze auf reibt.

Autor:  RBT [ Fr 11. Jul 2014, 21:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

für den anfang vlt mal mit cola probieren (afaik hoher anteil phosphorsäure)

Autor:  SXHC [ Fr 11. Jul 2014, 23:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

K_K nahm dafür Salmiakgeist.

Bitte nicht in geschlossenen Räumen ohne Hand, Mund und Augenschutz verwenden...

Autor:  Karlsson [ Fr 11. Jul 2014, 23:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Ich hab hier noch für harte fälle 10%ige Ammoniaklösung stehen. Hab sie aber noch nie benutzt.

Autor:  Karlsson [ Fr 11. Jul 2014, 23:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Also Ammoniaklösung hilft bei ALustütze in Stahlrahmen. Das ist das einzige Zeug, was wohl in der Lage ist auf magische Art und Weise Aluminiumoxid anzugehen. Wenn du aber jetzt Stahl in Stahl haben solltest, dann wäre das wohl vllt nicht die richtige Lösung.
Das kriegt man wohl aber eigentlich nicht so einfach. ;)

Edit: Ammoniaklösung ist wohl Salmiakgeist. :D

Autor:  planet [ Sa 12. Jul 2014, 17:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

elHuron hat geschrieben:
Aber ich glaub der Rohrreiniger war damals nicht assozial genug, ich brauch mal giftigeres Zeug......
Ich denke es ist die konsequente Anwendung, also das Vorgehen mit dem Ziel die Aluminium-Sattelstütze im Stahlrahmen mittels Natriumhydroxid-Lösung vollständig aufzulösen. In vielen Videos ist zu sehen, daß geringe Mengen die mechanische Entfernung nicht fördern. Das verlinkte Video brachte mir den "Aha-Effekt", indem es zeigt wie das wirklich funktioniert. Eklig...

Autor:  mistfink [ Sa 12. Jul 2014, 17:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Der da probiert auch einiges durch bis das Drecksding raus ist:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=aXuc9dTH9qE[/youtube]

Autor:  Aubergine [ Sa 12. Jul 2014, 18:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Das Problem der Hebelgeschichten ist, dass die Grenzen da anfangen wo die Torsionsfestigkeit der Stütze aufhört.

Deshalb sind auch so Sachen wie der kleine verstellbare Schlüssel im Video ungünstig. Die machen 2 Seiten kaputt obwohl noch Festigkeit in der Stütze übrig wäre.

Wenn die Stütze es zulässt dann am besten die ganzen Teile abschrauben und im Schruabstock klemmen, die Sattelhalterungen sind nämlich meist am gesamten Umang geklebt. Wenn da nichtsmehr geht ist es vorbei, dann musss man irgendwie spanend herausoperieren. Das Raussägen ist aber echt eine doofe arbeit.

Natürlich nur angebracht wenn der Chemische Weg versagt hat. Ich habe auch mal Stickstoff reingekippt, die Kälte wurde aber so flott weitergegeben das man nicht schnell genug an der Stütze ziehen konnte.

So jedenfalls meine Erfahrung.

Autor:  mistfink [ Sa 12. Jul 2014, 22:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Die zerspanende Variante hat der da ab Minute 8:40 am Start, ist aber auch nicht gleich so ganz erfolgreich.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=z5tYVNyfWXU[/youtube]

Autor:  elHuron [ So 13. Jul 2014, 00:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

....nachdem ich den Kopf der Stütze abgeborchen hatte war mein nächster Plan, den Rahmen am Tretlager in Schraubstock zu spannen, ein Loch in die Stütze zu bohren und dann M10 Gewindestange durchstecken und daran drehen mit 2 Mann. Wenn das nicht klappt komm ich dem Teil mit Ammoniaklösung.

Autor:  per gessle [ So 13. Jul 2014, 10:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Kraft auch ein wirken lassen.
Da Stütze und Rahmen kraft schlüssig verbunden sind
sucht sich die einwirkenden Kraft die schwächte Stelle.
Wenn cola, WD 40, Ballistol, Caramba what ever
das Oxid beeindrucken konnte, gut, wenn nicht immer schön die Verwindung des Rahmen
im Auge behalten.
Kraft allein ist nix ohne Kontrolle.

Autor:  Aubergine [ So 13. Jul 2014, 15:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Das Problem der feststeckenden Stützen ist ja gerade das kein Kraftschluss mehr da ist (Klemmung ist ja auf) sondern nurnoch Stoffschluss.

Autor:  per gessle [ So 13. Jul 2014, 17:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Stimmt. Formschluss. Vormals als unlösbare Verbindung eingestuft und jetzt scheint man
hin und wieder bedingt lösbare Verbindung hinschreiben zu dürfen.
http://wwwm.htwk-leipzig.de/~rosenber/m ... rbEinf.pdf

Erst das fehlende Fett lässt die Metalle reagieren.
Ansonsten steht hier auch noch hilfreiches:
http://wikipedalia.com/index.php?title= ... t%C3%BCtze

richtig spannend wird es wenn Hersteller einem klar machen das Fett auch nicht alles
ist.siehe Seite Zehn.
http://www.simplon.com/fileadmin/dam/7_ ... 14-web.pdf

womit wir Knietief in der Fahrradtechnik stecken. Die einen schreiben vergiss nie nicht das Fett
und die anderen sagen muß nicht sein. Und beide haben Recht.

Ist die Stütze jetzt eigentlich schon raus?

Autor:  Aubergine [ So 13. Jul 2014, 19:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

per gessle hat geschrieben:
Stimmt. Formschluss. Vormals als unlösbare Verbindung eingestuft und jetzt scheint man
hin und wieder bedingt lösbare Verbindung hinschreiben zu dürfen.
http://wwwm.htwk-leipzig.de/~rosenber/m ... rbEinf.pdf


Ich versehe dich nicht genau. Formschluss hat man an der Sattelstütze nie, von "Sitzdome" und ähnlichem abgesehen. Normal halt Kraftschluss(Reibschluss).

per gessle hat geschrieben:
Erst das fehlende Fett lässt die Metalle reagieren.
Ansonsten steht hier auch noch hilfreiches:
http://wikipedalia.com/index.php?title= ... t%C3%BCtze


Das Problem ist eben das das Fett nicht immer da bleibt wo es ist. Ich habe an meiner Stadtschlampe mehrmals lösen müssen, weil die Stütze immer wieder Festbappte. Wenn von unten feuchtigkeit dran kommt kann sowas passieren.
Sattelstützen klemmen ja klassischer weise nur oben. Wenn unten der Spalt groß genug ist kann es durchaus sein, dass durch kapillareffekte das Fett/Montagepasste verdrängt wird. Dann klebt die Stütze unten obwohl oben noch genug Fett dran ist.

Autor:  per gessle [ So 13. Jul 2014, 22:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Kraftschluss sind Verschraubungen, Formschluss sind Steuerlagerschalen
und Stoffschluss sind verschweißen und Löten.
Extrembeispiel wäre ein gemuffter Rahmen dessen Formschluss durch oxidation
zum Stoffschluss würde. Nix anderes passiert wenn Spielfreie Sattelstützen
keinem Formschluss unterliegen sondern mittels Kraftschluss einer Verschraubung
die Position halten. Elektrochemie fängt an zuarbeiten weil Fett irgendwann fehlt.
Kondenswasser, Regenwasser,Kapilarwirkung machst möglich. Eigner der Räder
sollten nie die Schuld bekommen.
Erklären kann ich versuchen, verstehen kann ich es nicht für dich.

Autor:  planet [ Mo 14. Jul 2014, 01:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Sattelstange kommt nicht raus

Die Hinweise von Simplon zu Kräften und Drehmomenten an der Sattelklemmung finde ich hochinteresant: "Nur so fest bis die Sattelstütze nicht mehr einsinkt".

per gessle hat geschrieben:
womit wir Knietief in der Fahrradtechnik stecken. Die einen schreiben vergiss nie nicht das Fett
und die anderen sagen muß nicht sein. Und beide haben Recht.
Ich lese die Seite 10 anders: Bei Aluminium immer fetten, immer... aber bei Carbon niemals fetten, sondern Carbon-Friktionspaste nehmen. Weil diese Paste schleifend wirkt, und somit die Oberfläche der Sattelsütze bei häufiger Höhenverstellung unansehnlich wird kann man auch einfach regelmäßig sauberwischen. IMHO bezieht sich der Dritte Absatz auf Carbon/Carbon und Carbon/Aluminium ...allerdings stimmt dann der verwendete Begriff "Kontaktkorosion" nicht. Dennoch bildet sich aber auf Aluminium auch ohne Kontaktpartner, insbesondere unter Einwirkung von Streusalz, eine Oxidschicht mit wachsendem Volumen - die man regelmäßig entfernen muß.

Ich jedenfalls fette am Fahrrad alle, wirklich alle, metallischen Verbindungen ein. Schon immer - und immer wieder.

Bei Stahl hilft das gegen Rost, es ist ein Vergnügen eine völlig rostpockige Schraube zu lösen, als wäre sie eben gerade montiert worden - und diese Schraube bei der Ansicht des wohlgefetteten Gewindes einfach wieder zu verwenden. Ich schraube auch an altem Zeug, wo vor 60 Jahren Fett war geht das heute problemlos auf.

Die Kombinationen Aluminium/Stahl und Aluminium/Aluminium neigen schon ohne Korosion zum festfressen. Auch wenn Reibschweißen hier der falsche Begriff ist, die Wirkung ist ähnlich endgültig. Wenn man eine völlig saubere, nagelneue Aluminium Sattelstütze im sauberen Rahmen hin und herdreht wird sie immer fester, nicht etwa lockerer.

Ich kenne auch die epischen Diskussionen über Fett an Schrauben, ...sich lockernde Schraubverbindungen "wegen Fett"... ...Zugkraftüberschreitung bei "korrektem" Drehmoment "wegen Fett" auf dem Gewinde... merkwürdigerweise sehe ich aber nur Unglücke mit fettfreien Verbindungen.

Per, bitte verzeihe mir, bei "kein Fett" werde ich zum Missionar. Wenn im WWW irgendwo "ohne Fett" steht, fühle ich mich im Würgegriff der Wegwerf-Gesellschaft.


Feste Sattelstütze...
Kriechöl alleine halte ich für völlig ungeeignet das allererste Losbrechen zu erleichtern. Und man verbaut sich den Salmiakgeist, da es wohl schwer möglich ist einen bereits mit Kriechöl gesättigten Spalt mit Salmiakgeist von Aluminiumoxid zu befreien - wo Öl ist dringt kein Wasser ein. Deswegen - schlage ich eine andere Reihenfolge vor. Wenn die Sattelstütze sich mit dem Sattel -ohne Kriechöl- keinen Millimeter drehen lässt*, dann zuerst gründlich mit Salmiakgeist arbeiten. Vielleicht bei auf den Kopf gestelltem Rahmen durch ein Flaschenhalter Gewinde, oder eben vom Tretlager aus. Dann kann man beobachten, ob aus dem Spalt an der Klemmung Salmiakgeist austritt. Mindestens so lange muß man tränken, wenn man eine Lockerung erwartet. Dann wird am Sattel gedreht, und wenn sich jetzt was bewegt würgt man nicht gleich weiter, weil sich das ohne Schmierung sogleich wieder festfrisst. Stattdessen erwärmt man das Sattelrohr auf knapp über 100°C, um den Geist rauszutrocknen. Dann ist der Spalt frei für Kriechöl. Das Öl wird auch sehr schnell einziehen, denn ein Spalt ist jetzt sicher vorhanden. Das Kriechöl sollte dann das Festfressen beim Rauswürgen begrenzen. Wenn das funktioniert, dann bei Aluminiumstütze in Stahl und Alurahmen.

*wenn sie sich auch nur einen Millimeter drehen lässt wird sie mit Kriechöl auch ganz rausgehen. Eventuell schafft man dennoch mehr Platz fürs Kriechöl indem man die sicher vorhandene Feuchtigkeit mit Heißluftpistole oder Lötlampe ausheizt. Zudem ist warmes Öl flüssiger.

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