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BeitragVerfasst: Di 22. Mär 2011, 20:57 
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nuja die verteilung in feinsten stäuben ist wohl grad schon im gange. die strahlungswerte in tokio lassen die immobilienmakler schwitzen.


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BeitragVerfasst: Di 22. Mär 2011, 21:08 
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Ich habe den Thread bisher aufmerksam verfolgt, obwohl mir jegliche Fachkompetenz in diesem Bereich fehlt.
Die Diskussion finde ich aber müßig, da es beim Thema Atomkraft ausschließlich um wirtschaftliche Interessen geht.
Viele wollen viel wissen, haben aber keine Vorstellung von dem was unseren Nachfahren u.U. angetan wird (Lagerung von Atommül, Verstrahlung, usw.).

Schon als Kind/Jugendlicher sind mir umweltmäßig einige Ungereimtheiten aufgefallen.
Mein Trost war damals: "Die Erwachsenen wissen schon was sie tun".

Das dem nicht so ist, wurde mir einige Jahre später klar.

Für diese Erkenntnis brauchte ich keine
mistfink hat geschrieben:
... zwei Semester Kernphysik...
Da reichte der gesunde Menschenverstand.

Ich würde eine persönliche Haftung der Politiker für ihre Handlungen begrüßen, wobei die Folgen i.d.R. erst dann eintreten, wenn die entsprechenden Personen längst nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können.

Das Motto also: Nach mir die Sinnflut.


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 07:48 
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hab auch von anfang an mitgelesen, kenn/kannte mich überhaupt nicht aus.

möchte mich an der stelle bedanken, da ich soviel erfahren habe...

alles gute für japan

gegen akw's :evil:


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 12:33 
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nuja ich glaube die halbe welt hat in den letzten wochen nen kleines wissens-update im Bereich Reaktortechnik erhalten. geschadet hats mit sicherheit nicht.

http://www.fr-online.de/kultur/debatte/ ... index.html

serh amsüsant zu lesendes interview über unsere Japansicht.

und kleines update. der rauch über block 3 ist nun schwarz, ob das besser ist als weißer rauch weis ich nicht, aber der Betreiber hat erstma lvorgezogen das komplette Kraftwerk zu evakuieren. .


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 12:52 
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schwarzer Rauch entsteht entweder bei Verbrennung in hyopxischer Umgebung (schwarz: Entstehung von Kohlenmonoxid), oder bei Verbrennung von Kohlenstoffreichen Stoffen (wie z.B. Graphit... :sing: )


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:02 
Ohweh...Achja, ich hab übrigens nur durch dieses Fahrradkurierforum von der Sache gehört...bin so doof und tu weder Nachrichten sehen noch hören, bleib also meistens eher uninformiert, bis die Themen in der Schule oder anderswo auftauchen :D
Nunja, gestern teilte mein Biolehrer erst einmal Broschüren über Kernkraftwerke aus, weil wirklich der Großteil der schüler verstäblicherweise keene Ahnung hat, wie sowas aussieht.
Irgendwie soll eventuell vielleicht jetzt doch hier in Mitteleuropa Strahlung ankommen...stimmt das oder will gmx.de mit da nur Angst machen?


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:06 
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Strahlung wird mit Sicherheit auch hier in Deutschland ankommen, aber angesichts von 9000km Differenz nur in sehr geringer Dosis...
(Jodtabletten und Geigerzähler zu kaufen ist also völliger Schwachsinn :roll: )


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:10 
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ja die überbleibsel der atombombentest der 50er 60er haben sich ja auch fein global verteilt. das amt für Strahlenschutz VÖ scheinbar noch messwerte, wenn die neugier so groß ist ...

die japanische "wolke" wird für heute in europa erwartet. bin mal gespannt ob "die medien" aus den geringen steigerungen der messwerte noch ne hübsche überschrift zaubern können ..


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:29 
Ohweh, heißt das, ich hab umsonst die Apotheke nebenan ihrer Iodtabletten beraubt? Mist, sowas aber auch...

Ich hab auch schon gehört, dass die Strahlung um 1965 rum in Deutschland höher war als nach dem Super Gau in Tschernobyl...Tja, so is das... Hab ich schon erwähnt, dass meine geliebte Mutter Mischstrom bezieht, wir also teilweise die AKWs unterstützen? Grrrrr.


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:31 
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ja die mittlere strahlung in de war nicht so hoch nach tschernobyl, aber durch die wetterbedingten auswaschungen gabs lokale "hotspots" die sehr stark belastet waren bzw immer noch sind. schönen gruß in dem zusammenhang an die wildschweine im bayrischen wald ...


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:44 
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Zeitschriftenraser hat geschrieben:
Strahlung wird mit Sicherheit auch hier in Deutschland ankommen, aber angesichts von 9000km Differenz nur in sehr geringer Dosis...

Ich will hier keine Paranoia schueren, aber ich glaube den Aussagen von diesen ganzen "Experten" bzgl. der zu erwartenden Strahlendosis erstmal ueberhaupt nicht - dass sie nicht rechnen bzw. vorhersagen koennen/wollen wie das ganze Elend weitergeht beweisen sie naemlich seit 1 1/2 Wochen.


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:51 
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wenn man in tokio jetzt schon kein leitungswasser mehr trinken darf, ist wohl doch viel mehr entwichen als sie zugeben wollen. da soll noch mal einer sagen, die SU hätte damals versucht alles zu verschleiern und das wäre ja bei uns gar nicht möglich. FALSCH! geht auch!

Dem Bereiber gehört auf ewig jegliche Lizenz entzogen.

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"Kilometerklopper unter den Radfahrern" (by Mistfink)


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 13:59 
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Auch die stolze Erwaehnung der vielen 100.000 Kubikmeter Wasser, die sie schon zur Kuehlung da reingeblase haben laesst allerdings immer einen Kommentar vermissen: Wo ist diese stark radioaktiv verseuchte Ploerre denn nun? :shock:
Bleiben nicht viele Wege: Dampf, Grundwasser, Meer => alle drei Schei**e

SXHC hat geschrieben:
Dem Bereiber gehört auf ewig jegliche Lizenz entzogen.

Ich koennte mir ein paar Jobs im AKW-Fukushima 1 vorstellen, welche deren Faehigkeiten angemessen waeren.


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 14:32 
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Uran schaufeln dürften selbt die Leute von Tepco Vorstand noch hinkriegen... :lol:


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 19:06 
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http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/arti ... utschland/
wenn die in japan nicht wollen ... wir brauchen hier auch leute die sich mit den alsten GE meilern auskennen ...


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 20:39 
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wenn das der kontrollraum sein soll, von dem man sich hoffnung verspricht, dann gute nacht.

Edit: Mehr Bilder hinterm link.

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"Kilometerklopper unter den Radfahrern" (by Mistfink)


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 20:47 
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dunkel ist ja schon ...


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BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2011, 20:49 
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:roll:
Gute Nacht.


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 00:13 
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@SXHC:

Die Bilder aus den Kontrollräumen - auch die jetzt veröffentlichten früheren Aufnahmen aus der Zeit, wo da noch "heile Welt" waren - sehen so richtig herzallerliebst mittelalterlich aus. Als nach 9/11 die große Wirtschaftskrise losging und etliche Firmen in die Pleite gingen, hab' ich mal in bei einem Ex-Kunden in der stillgelegten Firma 'ne schöne Fotoserie gemacht. Das Inventar, größtenteils aus der Zeit des "frühen Wirtschaftswunders" der BRD, sah ähnlich rustikal aus.

@mistfink und Nathanael:

Bzgl. der Menge an Schrott, die hier über die Luft ankommen kann, lassen sich z. Zt. kaum sinnvolle Prognosen anstellen. Klar ist, dass bereits einige hundert Kilometer von Japan entfernt ein Verdünnungsgrad von 1:1000 oder niedriger erreicht ist. Da es im Gegensatz zur Gegend um den Äquator herum keine Windströmungen gibt, wo "die selbe Luft" über tausende von Kilometern zu uns rübertransportiert wird, kann man davon ausgehen, dass der Verdünnungsgrad in Europa nochmal einige Zehnerpotenzen höher liegt. Das ist mal die beruhigende Seite für uns hier, und im Gegensatz zu dem wird-schon-gutgehen-Hokuspokus der Atomindustrie wissen die Meteorologen eigentlich recht gut bescheid über die atmosphärischen Verhältnisse.

Blöderweise hat ja immer noch keiner 'ne Idee, wie viel da nun eigentlich in die Luft geblasen wurde. Und auch wenn das, was da vor Ort in die Luft gepustet wird, bei uns millionenfach verdünnt ankommt, kann selbst das als Dauer(!)belastung immer noch "viel" sein. Es geht ja nicht nur darum, dass wir so 'nen Bruchteil von dem Krempel als einmaligen Fallout bekommen würden. Das Zeugs verteilt sich gemütlich über der Nordhalbkugel, die primär relevanten, weil luftgängigen strahlenden Isotope bereiten uns mit Halbwertzeiten um die 30 Jahre für den Rest des Lebens noch Freude.

Was mich derzeit etwas beunruhigt ist die Tatsache, dass man in Japan offenbar noch keine plausible Erklärung für die deutlich erhöhte Strahlung gerade im Randbereich der Evakuierungszone hat - und auch nicht für die Einträge in Tokios Trinkwasser. Wenn die jetzt 'ne klare Ansage machen könnten a la "das Zeugs ist jetzt hier, weil das und das passiert ist und an dem Tag diese Wolke da abgeregnet hat" oder so, dann könnte man das hinnehmen und seine Konsequenzen daraus ziehen. Vor Ort wie auch überregional. Tatsächlich schauen aber Tepco und japanische Atombehörden offenbar vornehmlich auf den Zustand vor Ort in Fukushima, messen dort fleißig, bekommen zwar kritische, aber nicht mörderhohe Werte, und wiegen sich in Sicherheit. Während derzeit ja paradoxerweise die gemessene Ortsdosisleistung in einer Zone zwischen 30 und 100 km von Fukushima entfernt teilweise offenbar bis zu 100mal so hoch ist als in unmittelbarer Nähe des havarierten Kraftwerks.

Verstörend daran ist auch, dass diese radioaktive Last in Gebieten auftaucht, die eigentlich nach der Wetterlage zumindest an der Oberfläche nichts abgekriegt haben sollten. Japan hatte ja meteorologisch gesehen noch viel Glück, dass die Tage nach der Reaktorkatastrophe meist Winde aus grob westlicher Richtung herrschten. Also alles, was so in die Atmosphäre rausgeblasen wurde, zumindest mit hohem Anteil direkt übers Meer gepustet wurde und eben nicht Richtung Binnenland. Wie also bitteschön kommt es im Binnenland zu signifikanten Ortsdosisleistungen, noch dazu etliche Kilometer vom Kraftwerk entfernt deutlich ansteigend?

Die Tatsache, dass diese erhöhte Strahlung im Binnenland erst gut eine Woche nach der Havarie gemessen wurde (und ja, es wurde vorher auch schon gemessen), deutet sehr stark darauf hin, dsss in mindestens einem der Reaktorblöcke die allseits berfürchtete Kernschmelze schon viel schneller und viel profunder stattgefunden hat, als die ganzen Beschwichtigungs-Experten uns glauben machen wollen. Die Brühe also schon vor etlichen Tagen auf Grundwasserniveau angekommen ist, unterirdisch ihren Weg unter der Insel entlang genommen hat.

Wenn man sich nur flüchtig die geologischen Bedingungen des Nordostteils von Honshu anschaut (z. B. www.glgarcs.net), dann sieht man, dass die Insel geologisch ein Flickenteppich ist. Die AKWs in Fukushima mögen zwar oberflächlich auf solidem Gestein gebaut sein, unter der Insel sieht's aber bunt gemischt bröselig aus. Insbesondere erweckt die dieser geologische Flickenteppich den Eindruck, dass unter der Insel ein sehr schneller Austausch von Grundwassermassen möglich ist, bzw. "das Grundwasser" in Japan ein recht zusammenhängendes System bildet, mit nur wenig natürlichen Barrieren unterwegs.

Es mag nun jeder selbst seine Schlüsse daraus ziehen.


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 00:23 
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mhh das mit dem trinkwasser wundert mich auch sehr. wenn es oberflächenwasser ist ... dann nicht mehr so. aber ein sooo schneller eintrag ins grundwasser? würde mich wirklich wundern. was ich so von hydrogeologie aufgeschnappt habe, war dass selbst regen ewigkeiten (sry keine ganauen angaben mehr im kopf, aber nicht ein paar tage, eher jahre jahrhunderte jahrtausende, je nach material und tiefe) benötigt um in tiefere bodenschichten zu gelanden.

hab die windkarte für doe gegend aus den augen verloren, biste dir denn sicher, dass es keine winde richtung tokio gegeben hat? mit dem feuchten wetter der letzten tage könnte das die diff. zw kkw und stadt erklären. durch explosionen gab es kurzzeitige erhöhung der strahlenbelastung. wind trägts nach tokio, wird dort ausgewaschen und voila das kkw ist dne mist los, tokio bekomtms ab. solche paradoxen situationen gabs ja nach tschernobyl auch. siehe mein gruß an die schweine aus bayer ...
je nach niederschlag in der zeit hats auch mal parktisch garnet und mal sehr stark gestrahlt (strahlt auch heute noch).


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 00:42 
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Es hat nur einen Tag mal Wind frontal auf Tokio gegeben. Das war zu einer Zeit, als die offiziell gemessenen radioaktiven Emissionen noch nicht so hoch waren wie sie später zeitweilig wurden.

Weiterhin hat es dann an zwei Tagen in Tokio mal Niederschlag gegeben. Da wird sicher einiges aus der Atmosphäre ausgewaschen worden sein. Aber eigentlich dürfte das nicht reichen, um deutliche Belastungen des Trinkwassers zu bringen.

Auch erklärt all das nicht, warum "oben" in Honshu ca. 80 km entfernt teilweise zehnfach höhere ODL gemessen wurden als in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk. Warum dort viel, näher am Kraftwerk dran fast nix, und dann erst sehr nahe am Kraftwerk wieder mehr? Und das in einer Richtung (Nordwest vom Kraftwerk), wo in der ganzen Zeit nicht der Wind in diese Richtung geblasen hat? Das spricht einfach nicht für einen Eintrag von Radioaktivität über den Luftweg, sondern sie muss da "anders" hingekommen sein. Bleibt konsequent gedacht nur der Weg durch den Boden.

Deine grundsätzlichen Überlegungen bzgl. Grundwasser sind richtig. Zumindest hier in Deutschland geht man selbst bei aus Uferfiltrat gewonnenem Trinkwasser davon aus, dass dieses eine Mindestverweildauer von ca. 50 Tagen in Boden hat. Allerdings dürften sich diese Verweildauern erheblich verkürzen, wenn ganze Landstriche unter Wasser stehen. Was ja in Japan mehr als 10 km weit ins Land rein der Fall gewesen ist. Auch hier in Deutschland hatten wir z. B. nach der großen Oderflut die Situation, dass die Trinkwasserversorgung in einigen Orten innerhalb weniger Stunden erstmal im Eimer war. Weil entweder durch Primäreffekte (Überschwemmung) oder durch Sekundäreffekte (Oberflächenwasser) eben eine Kontamination stattgefunden hat bzw. befürchtet wurde.

Auf Honshu gibt es eine Unzahl kleiner Bäche und Flüsse. Die fließen natürlich unmittelbar in der Nähe des Meeres zu diesem hin. Nur wenige Kilometer weiter drin gibt's aber auch einige, die erstmal ins Landesinnere fließen. Viele münden dann in den Abukama. Der wiederum ist auch durch den Tsunami deutlich angeschwollen, was eben bezeugt, dass der Tsunami in Sachen Wasserhaushalt kein Phänomen geblieben ist, was auf die reinen Küstenregionen beschränkt war. Sondern eben auch indirekt weit ins Landesinnere wirkt.

Meine Vermutung daher, da ja immer noch einiges dort überschwemmt ist: Einer oder mehrere Kraftwerksblöcke sind unten bereits leck. Dort tritt Radioaktivität ins oberflächennahe Grundwasser aus und kommt schnell wieder in einem der Oberflächengewässer an. Wegen der zahlreichen Überschwemmungen auf Nordost-Honshu landet nicht alles im Meer, sondern einiges wird auch landeinwärts transportiert. Und da kommt es dann wieder über oberflächennahen Wasserhaushalt in manchen Regionen in vergleichsweise hoher Konzentration an.

Das würde auch erklären, warum der Anstieg der Radioaktivität im Umland langsam und stetig zu erfolgen scheint, während nahe beim Kraftwerk ja eher eine Zickzack-Kurve gemessen wurde,


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 02:01 
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Beiträge: 5216
Wohnort: Berlin
Vor 25 Jahren wurde der geschmolzene Brei wohl auch unerwarteter
Weise unter dem Reaktor gefunden- beim Tunnelbau. Allerdings ist mir
nicht ganz klar, wie lange es damals gedauert hat, bis sich der Inhalt der
Brennstäbe damals durch die allerdings stärker getroffene Reaktorhülle
und alle folgenden Schichten geschmolzen hatte.

In der irgendwo hier verlinkten Quarks-Sondersendung waren Aufnahmen
aus dem Tunnel und von den Brennstabresten. Die Bilder hatten starke
Störungen von der hohen Strahlenbelastung und ich befürchte, dass sich
der Kameramann von damals die Bildern mehr oft ansehen konnte.

Man kann nur hoffen, dass die Vermutung falsch ist und "der Treibstoff"
noch im Reaktor ist. Eine schwer in den Griff zu bekommende Masse, die
das Trinkwasser von Millionen von Menschen verstrahlt- das ist in meinen
Augen auch ein Super-GAU.

_________________
NaturRad


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 13:13 
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Registriert: So 28. Sep 2008, 07:29
Beiträge: 10379
Super-GAU ist schon lange erreicht, gekuehlt wird mit Menschenleben, der Preis der Kuehlung sind 100.000ende Kubikmeter verseuchtes Wasser, welches irgendwo landet. Dort lagern > 5000 Tonnen Brennstabmuellschei**e in allen moeglichen Varianten - teils "abgebrannt", teils noch frisch im Abklingbecken, weil Reaktor 4 in Revision war. MOX mit Plutionum drin als Bonus in Reaktor 3.

Das System ist ausser Kontrolle und es ist nur eine Frage der Zeit, dass dies auch wirklich zugegeben wird.
Das ganze Ausmass der Katastrophe ist ein Horrorszenario, welches man sich nicht ausmalen will. Die Zeit scheint noch nicht reif fuer die Wahrheit und ich hoffe wiederholt, dass ich mit meiner Meinung falsch liege, aber am Besten wuerde man mal anfangen Japan zu evakuieren - die Folgen fuer die anliegenden Laender und den Rest der Welt will ich mir auch nicht ueberlegen, das macht mich irre.
Es gibt gute Gruende fuer die blanke Angst, zu aendern ist leider wenig. :sad:


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 13:53 
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Registriert: Mo 18. Jan 2010, 00:23
Beiträge: 4494
sollte sich dans theorie von der rapiden auswaschung ins grundwasser bewahrheiten ... nuja dann sind die da wirklich in einem ausmaß am sack, das biblische verhältnisse sprengt.


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BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2011, 13:53 
Wär ne tolle Idee, wenn sich jedes Land dieser Welt ma eben überlegen würde: 'Wir nehmen so und so viele Millionen Japaner auf, wir stellen die Flugzeuge, wir überlegen uns, wie wir sie unterbringen können' und das dann auch tun würde...Gibt es eigentlich immer noch, nach all den wunderbaren Katastrophen, die ich mit meinen 18 Jahren so mitbekommen habe, immer noch nicht die Möglichkeit, dass sich alle Länder für 5 Jahre oder so am eben zusammenschließen zwecks Evakuierung von Menschen nach einer Katastrophe? Ich mein...wenn sich da ein paar Menschen, die was zu sagen haben, ma nen Tritt in den Hintern geben lassen würden, müsste da doch etwas möglich sien, oder? Und wenn dann ne ganze Familie bei mir im Zimmer campiert.


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