Hier findet ihr eine Datei, die ich soeben per Mail erhielt.
Es geht um ein Vorhaben, von dem jemand meint, damit die Benzinkosten senken zu können.
Es ist zwar hier ein Fahrradkurierforum und daher dürfte das Thema Sprit für den eigenen Alltag nicht so entscheidend sein für die meisten Leser, aber weil ich weiß, daß diese Themen viele hier interessieren und auch einige Fahrer gemischter Kurierdienste hier lesen, stelle ich die Datei zur Diskussion.

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Kurz zusammengefasst wie es funktionieren soll:

Der Autor des Schreibens meint, wenn man die größten Ölkonzerne Shell und Total komplett boykottieren würde, dann müßten sie die Preise senken, weil sonst die ganzen Umsätze nur noch andere Ölgesellschaften wie Esso und Aral machen würden.

Ob es auf diese Art und Weise funktionieren würde, stelle ich erst einmal in Frage, finde die Vorgehensweise aber dennoch interessant, sowie das Thema an sich natürlich auch.

Das würde nur funzen, wenn der Benzinpreis vom Ölpreis abhängig wäre...ist er aber nicht. Der Benzinpreis wird an dem gemessen, was die Leute bereit sind zu zahlen.

Da die Leute bereit sind, noch einiges mehr als jetzt zu zahlen, würden sie bei sinkendem Absatz einfach die Preise erhöhen.

Naja, abhängig vom Ölpreis ist das Benzin sicherlich schon.



Das spielt aber gewiss auch eine große Rolle.



Das denke ich auch.

Mal angenommen, alle Autofahrer boykottieren tatsächlich Shell und Total einige Monate lang, was dann, irgendwo müssen sie ja tanken?
Dann wird die Nachfrage bei den anderen Tankstellen höher, die kriegen vielleicht die Menge gar nicht her und dann müssen diese die Preise noch mehr steigern und die sind preislich alle in etwa auf der selben Höhe wie Shell. D.h., die Sache geht in die Hose, der Sprit wird dadurch noch teurer.

Falls Shell tatsächlich die Preise ein bisschen senken sollte gegenüber den anderen Konzernen, nach sagen wir mal einem Monat Boykott, dann tanken sie alle wieder bei Shell. Das halbe Jahr halten die Leute gar nicht durch, sie wechseln schon viel früher wieder zurück, auch wenn es dadurch nur ein bisschen billiger geworden ist. Der Endgewinn wird also kaum feststellbar sein, weil die Preisänderung zu gering ausfallen wird.

Andere Frage:
Bringt man tatsächlich alle Leute dazu, so einen Boykott durchzuziehen 6 Monate? - Ich glaube nicht, weil sie sich alle an Adolfs Zeiten bei dem Gedanken daran erinnern und sich deshalb in die Hosen scheissen und daher das Handtuch früher werfen als man bis drei zählen kann. Mit voller Hose fährt es sich eben schlecht Auto.
"Hilfe, ein Boykottaufruf, das ist ja sowas Verwerfliches wie bei den Juden damals. Ich mache das Gegenteil und jetzt erst Recht!" Das deutsche Volk als Gesamtes, wenn man es so überhaupt nennen kann, besser wäre wohl "die in Deutschland lebenden Einzelpersonen", sind für solche Vorhaben zu verkopft, zu blockiert und zu gehirnmanipuliert oder einfach nur zu willensschwach - ein unorganisierter Haufen, mit dem sowas einfach unmöglich ist.

Allein deshalb wird es schon nicht funktionieren.

Also leider schlechte Aussichten für die motorisierten Kollegen.

Naja, ich habe garkein Auto und beim letzten Boykottaufruf von GreenPeace hatte Shell sein Umsatzstärkstes Jahr...

Das einzige, was die Autofahrer tun können, ist masiv gegen die Mineralölsteuer protestieren und Ölaktien kaufen, damit sie an iher eigenen Ausbeutung wenigstens etwas mitverdienen.

Ansonsten müssen die Leute einfach mal nachdenken, was sie so tun. Ich lache mich zum Beispiel immer über Leute tot, die mit dem Auto zum Sportstudio fahren, um dann dort ne Stunde auf dem Radergometer zu verbringen.... :hahaha