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 Betreff des Beitrags: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Sa 26. Feb 2011, 15:15 
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moin.
mich würde mal interessieren, wie viele cargobikes so in berlin unterwegs sind. hier scheint ja ein guter querschnitt der meisten zentralen vertreten zu sein. preislich scheint da ja schon ein unterschied zum bike zu sein. gab es schwiereigkeiten bei der einführung? wie haben die kunden reagiert?

thx.

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"das schlimmste ist, wenn das bier alle ist."


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Sa 26. Feb 2011, 16:59 
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Es sind nicht viele, bzw. einige Zentralen hätten gern mehr davon, Fahrer dafür zu finden und insbesondere auch dauerhaft zu halten ist aber wohl ein Problem.

messenger: hat theoretisch einige, praktisch aber kaum welche draußen (vermutlich wegen Fahrerthematik). Lastenrad-Fahrer werden bei der Auftragsvergabe auf eine gewisse Weise bevorzugt. Ferner gibt es die Sonderrollen "Mitte-Cargo" und "City-Cargo", in denen sich ein Lastenradfahrer verpflichtet, weitgehend im entsprechenden Freistellbereich zu bleiben und parallel zum Tourengeschäft Overnights einzusammeln. Ist in Mitte wohl recht lukrativ, in der City eher nicht so.

twister: hat im Herbst probeweise mit einem Lastenrad angefangen. Was draus geworden ist weiß ich nicht. Länger nicht gesehen.

Fahrwerk: 2 Lastenräder vorhanden, eins davon eigentlich immer draußen.

Spinning: auch mindestens ein Lastenrad vorhanden.

Bei den anderen Zentralen gibt es meines Wissens keinen separaten Lastenrad-Service. D. h. es würde einem Radfahrer auch nichts bringen, mit Lastenrad rauszufahren, weil er entsprechende Aufträge nicht bekäme.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: So 27. Feb 2011, 11:25 
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Alternativ wäre ein Anhänger denkbar. Packt zwar nicht so viel, dafür ist man flexibler. Den kann man mitnehmen morgends und irgendwo in seinem Einsatzgebiet anketten ( zB ) und bei Bedarf recht fix einsatzbereit.

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zum Leben zu wenig, zum sterben so wie so.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: So 27. Feb 2011, 13:43 
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@Heiko:

Kleinstadt-Kurierzentralen arbeiten ja häufig so. 1-2 Anhänger stehen in der Zentrale rum, mehrere Räder sind mit Kupplungen ausgestattet, und wenn jemand Lastentour bestellt wird der Hänger eben geholt.

In Großstädten gibt es aber häufig einerseits keinen wirklich zentralen Punkt. Zum anderen konkurrenzbedingt ein strikteres Abholzeitregime. Entsprechend scheiden solche Lösungen da wohl eher aus.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Di 8. Mär 2011, 18:04 
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dan hat geschrieben:
messenger: hat theoretisch einige, praktisch aber kaum welche draußen (vermutlich wegen Fahrerthematik). :daumen:

twister: hat im Herbst probeweise mit einem Lastenrad angefangen.
Von den 4 Jungs gibt's meines Wissens nur noch einen und der hat's SSP-Fahren für sich entdeckt ;-). Aber 628 fährt ja z.T. mit'm Nachläufer!

Spinning: auch mindestens ein Lastenrad vorhanden. ZWEI stehen meistens aber eh nur vorm Laden rum; es gab auch mal 'nen Hänger.



GO! Lt. Sabine Kreis: es gab, gibt und wird bei GO! keine Lastenräder geben - vllt. sollten wir den David mal vollkaspern?

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those who fight monsters should be aware not to become a monster themselves!


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Di 8. Mär 2011, 20:04 
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@Never2L8 wg. GO:

Laß' stecken. Sowas bringt nur dann was, wenn ein geeignetes Tourenprofil dafür da ist. GO ist eine Bude mit eher längeren Touren, verglichen z. B. mit Messenger. Da wird ein Lastenrad-Fahrer nicht glücklich, weil er a) nicht aufs Geld kommt, b) nicht gescheit kombinieren kann und c) oft doch nur normale Radtouren fährt, wo ein Lastenrad oder ein Hänger schlicht nur bremst.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Di 8. Mär 2011, 21:12 
interessant. wann lohnt es sich denn eigentlich für den kurier
mit dem lastenrad rumzublödeln, wenn seine zentrale die dinger
nicht subventioniert ? entweder a. wenn die tourenlage so gut
ist, dass die kapazität der tasche bei mehreren sendungen schnell
erreicht ist oder b. wenn die tourenlage im gegenteil so grottig ist,
dass man auf PKW-touren spekulieren kann.

tja. fall a. dürfte wohl nur ein paar mal im jahr eintreffen, also
ein paar tage im dezember und april und fall b. dürfte durch die
auto-dominanz der zentralen gleich erledigt sein. also, eigentlich gar nicht, mhh?

beste beispiele dafür sind dafür cosmo/twister. beide haben je ein lastenrad, ohne
jegliche unterstützung oder boni ins getümmel losgelassen und wie oft sieht man
die noch auf der straße ? genau, gar nicht.

cargo hat zukunft entweder nur subventioniert oder bei einer reinen fahrradkurier-zentrale.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Di 8. Mär 2011, 21:55 
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µders hat geschrieben:
cargo hat zukunft entweder nur subventioniert oder bei einer reinen fahrradkurier-zentrale.


Oder bei definierter Aufgabenzuweisung. Davon leben ja die Lastenräder bei den Messis. Da gibt es insbesondere die Rolle des "Mitte-Cargo" und des "City-Cargo", die eben insbesondere auch Overnight-Einsammler spielen.

Bei GO, um auf Never2L8 zurückzukommen, würde genau das aber nicht funktionieren. Zum einen hat GO genug Festfahrer im ON-Bereich, zum anderen hat GO eine "Dezentrale" aus Radfahrersicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Mi 9. Mär 2011, 01:10 
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gibt noch andere aspekte, die kundschaft, egal welches scheckheft bei wem grade obenliegt, ist an das "produkt" lastenrad noch nicht gewohnt, weil es eben nicht konsequent angeboten wird.

gibt ja zb viele buden, die wollen wirklich nur biker wenns die sendung zuläßt, aus solidaritäts und umweltbewußtsein, na ja und natürlich eigen-imagepflege vor sich sich selber bestimmt auch.

nen weiterer aspekt ist aber: benzin bzw kohlenstoff basisierter kraftstoff ist noch zu billig, wird sich aber extrem schnell ändern, weil der oil-peak längst überschritten ist und alle schätzungen wieviele vorkommen in welcher quantität noch angezapft werden können so ziemlich alle heiße lobby luft darstellt, die jeglicher grundlage entbehren.

hab die tage mal mit nem kombifahrer seine betriebwirtschaftliche auswertung besprochen.
der junge hat nen jahres durchschnitts umsatz von irgendwie um die 3,3k netto (alle saure gurken zeit, krankheit angemessenener urlaub incl.), nach abzug von allem (fahrzeug, zentrale, kv, bg, EkSt) bleiben da ca. 1000 netto bei ner 50h woche !!!!, ohne seriöse, seinem alter angemessene altervorsorge, d.h. spätestens im altersruhesitz bei ohne haus und schon garnicht am see nen fall für die grundsicherung.

ich hab mir mit dem zusammen jeden einzeln ausgabeposten angeschaut, da war nix aufgeblasen künstlich, sondern durch jahrzehnte lange erfahrung kosten optimiert.

das war nen kombi, der umsatz als durchschnitt ist nicht outstanding aber gehobebener duchschnitt.

son netto ist übrigends hier in unserer bananenrepublik als armutsgrenze definiert , mitnichten das salär eines facharbeiters, weil der betreffende kurier ist ein meister seines faches mit 10 jahren erfahrung, aber die sklavenpreise fallen ja ( sorry leicht ot, gehört hier her )

[l] Und jetzt zu den Wirtschaftsnachrichten: Der Preis für Sklaven ist auf einem historischen Tief angekommen. Zahlte man vor 200 Jahren noch 40.000 Dollar in heutigem Geld, kriegt man heute schon für 90 Dollar einen Leibeigenen. http://business.blogs.cnn.com/2011/03/0 ... toric-low/

back ot

pkws sind eben halt überflüssig in dem senario in max 5 jahren, einerseits nennen wirs evolution (ich sach dreckiges geschäft auf kosten anderer), auf der anderen seite werden ja eure/meine zentalen saläre dann eben dazu verwendet, mehr fahrerbetreuer und betrügerische anzeigen zu schalten weil sich die halbwertzeit solcher kollegen eben VERKLEINERT.

kennt ihr zahlen von pkw-kurieren, also unter unter 3,3 k jahres durschnitt umsatz geht da nix, außer verharzung oder selbstverarschung und ich bezweifel, das der größte teil der kollegen das überhaupt erreicht.

keine zentrale hat ihre datenbankensyteme/dispoanweisungen soweit, um überhaupt zu erfassen welches potential lastenbikes wegfahren könnten. oder könnt ihr zu euren "fahrerbetreurn" (LOL) gehen und euch das mal eben ausdrucken lassen ? obwohl wir alle so spezialspezialisten bezahlen (ich bekomme die zahlen leider auch nicht nicht) aber müssen wir denn die server hacken, um unsere zahlen zu bekommen, wir sind doch alle die eigendlichen kunden ?

das potential denke ich mal sind 60x40x40 und payload max (?) weiß nicht 25kg und dann ne dreifachkombi 75kg ?innerhalb des s-bahn rings. aus meiner erfahrung und dem tauben alzheimer ausblendungsohr aus 6 jahre offenem funk, können einerseits lastenbikes und die geschickte kombination von nen umweltticket und nem bike diese fahrzeugklasse pkws komlett ersetzen, weil die taugen nichts, aus dem aspekt ne tonne sondermüll (meine natürlich nicht die kollegen, zu beschleungen für 25 kg payload)

ich habe 6 jahre ne enfield mit gefickten vMax 90 unterm arsch gehabt, aber mit nem bike in verbindung mit nem umweltticket bist du auf ALLEN distanzen innerhalb von berlin schneller !!! und dazu auch kostengünstiger, trotz 2l salatöl verbrauch auf 100 und ersazteil import direkt aus india und zeitaufwendiger selbstschrauberei.

den aspekt, das man seine durchschnittliche km leistung locker verdoppeln/wenn nicht sogar verdreifachen kann, und das stellungsspiel ohne ball/äh meine sendung wg der freimeldesituation mal eben aus westend nach ostkreuz innerhalb von 15 verlagern könnte ohne körner zu lassen ;-) mal garnicht miteingerechnet. die s-bahn auf distanz is die schnellste inne stadt.

ansonsten is ja das bullit marketing konzept excact auf das kurier-klientel abgestimmt, wegen image, aber ohne weiteren inhalt genauso wie der ursprung der hipster kurier image vermarktung - knoppers in den 90igern

in welchen städten weltweit gibts ausgelastetet lastenbike-kuriere ???, selbst in den 3 kopenhagener buden die ich kenne nich.

nrgendwo, es gibt diese wiener bude, ansonsten schnallen sich budapester auch mal ne palette an die tasche, hier wird gejammert wenns mal mehr wie ein brief ist

back on ot

5 sachen müssen eintreten:

1. zentalen müssen die auftragsdaten dem potential der lastenbikes entsprechen in der dispo/datenbanken erheben (beständiges an den tresen treten hilft nicht immer, aber wenns nervig genug ist )

2. pkw kuriere müssen aussterben, in dem man der fahrzeugklasse die touren wegfährt bzw seine zentrale/kundschaft davon überzeugt, das es global-und moral-politisch ein assoziales betriebsmittel darstelllt ( jeder unter 3,3k is opfer mit auto ) (der kohlenstoffbasierter betriebsstoff-preis wird sich automatisch ver20fachen innerhalb der nächsten 5 jahre ;-)

3. meine these : lastenbikes 100km am tag mit payload ^50kg und mehr zu bewegen, geht übers jahr jeden tag nur mit elektrohybrid-antrieb, erstrecht unter dem aspekt, das man 80km einfache bike sendungen bedient, kostet die harware alleine schon eminent mehr körner, und manche reagieren ja schon auf 40gramm mehr reifen !!!!

4. da niemals nen pkw-kurier auf ein hybrid-lastenbikes aus wirtschaftlichen gründen umsteigen wird, müssen biker das machen.

5. nen berliner händler mit werkstatt muss sich mal an das thema hybridumrüstung rantrauen.
nen naben motor kostet 75 dollar, nen akkupack mit 2000 ladezyklen lifepo4 für 50km reichweichweite is für 180 dollar zu haben incl.shipping, das is bei 10 mio chinesen standard schon seit 5 jahren. und das sind nochnichtmal die kurse von den herstellen, sondern für einzellne einheiten.

übrigends haben alle lecker bikes, es brauch keine bullits das land unbedingt, für die lasten.

gibt ganz einfache schubanhänger konzepte "one wheel mit hochachse" max paylosd 100kg, fürn schmalen taler (keine 100euro) von jeder bauschlosserei aus 30X30vierkantrohr zusammenbratbar.

z.b.

http://electricbicycletrailer.com/

zusätzliches gewicht ohne e-antrieb irgendwie 4,5kg bei payload 100kg, dem entsprechendes hinterrad voraussgesetzt, d.h selbst ohne motor is man ehrhebblich unterm bullit gewicht, geht sogar mit wasserohrfittichen ohne zu schweißen, und eben modular.





allen fette beute


Zuletzt geändert von triple-shit am Mi 9. Mär 2011, 01:26, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Mi 9. Mär 2011, 01:19 
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:daumen: :daumen: :daumen: :daumen:


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Mi 9. Mär 2011, 01:22 
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@kiwi
ich bohr heut nix mehr ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Mi 9. Mär 2011, 01:35 
machst du bitte ein video davon, wie du in der außenbezirklichen provinz
am s-bahnhof dein bullit + 100kg sendung die treppen hoch und runterwuchtest ?
oder wie du das zierliche teil in einen vollen waggon parkst ? oder wie du in 15min
von westend nach ostkreuz kommst, also durchschnittsgeschwindigkeit von knapp
60km/h erreichst ?

viel ideologie, wenig praxis.

klar sind die breitärschigen ein dorn im auge, vorallem, wenn die (k)rad touren wegfahren,
aber es ist wenig realistisch sie wirtschaftlich ->vollkommen<- zu ersetzen...


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Mi 9. Mär 2011, 01:51 
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Bzgl. Lastenrädern sehe ich die Situation nicht ganz so optimistisch wie triple-shit.

Nur so als Erfahrungswert, hab' ja auch mal 'ne Zeit Dispo gemacht wo auch Lastenrad als Dienst möglich war und die Entscheidung über dieses Transportmittel gelegentlich zu fällen war.

Ob eine Sendung Lastenrad-tauglich ist, hängt von mehr Faktoren ab als nur von den puren Abmessungen des Transportgutes. So gibt es z. B. Dinge, die erschütterungsempfindlich sind. Eine Torte beispielsweise per Lastenrad zu transportieren mag auf gebügelten Straßen problemlos möglich sein, in den Tiefen der Neuköllnischen Ghettos ist das aber kein guter Plan. D. h. man muss sendungsspezifisch deutlich mehr Parameter erfassen, was auch Transportwege usw. mit einschließt. Da liegen teilweise am Dispoplatz nichtmal brauchbare Daten zu vor (fährt der Kurier über Kopfsteinpflaster?).

Auch bei den Abmessungen wird es oft schon lustig: die Lastenrad-Transportkapazitäten sind zumindest bei den aktuell verfügbaren Lastenrädern doch deutlich geringer als im Pkw. Für Pkw-Sendungen wird allgemein als Höchstmaß 100x50x50 angenommen. Beim Lastenrad sind es weniger. Wenn dann auch noch unterschiedliche Lastenräder da sind, mit und ohne Kiste z. B., dann wird es disposeitig ungefähr so kompliziert wie bei größeren Bustransporten, wo wirklich fahrzeugspezifisch und nicht nur fahrzeugartspezifisch disponiert werden muss. Das geht in einer Kleinzentrale vielleicht noch, aber bei einer größeren Lastenrad-Flotte nicht mehr. Zumindest nicht, wenn diese nicht homogen ist.

Dann die Frage "Kiste oder keine Kiste": Lastenräder mit Kiste haben den Vorteil des Wetterschutzes und den Nachteil des verringerten Transportvolumens. Ohne Kiste entsprechend umgekehrt. Will man also große Kapazitäten bei Schönwetter haben, oder niedrigere Kapazitäten im Allwetterbetrieb? Lastenräder nach Wetterlage umrüsten? Womöglich mittags, weil morgens noch schön und nachmittags Regen? Illusorisch.

Überhaupt, die Lastenrad-Kapazitäten: Die Kisten sind das entscheidende Quentchen zu klein für viele Dinge. Geht doch schon los mit den ganzen Posttouren. Da werden Standard-Postkisten hin- und hergekarrt. Auf ein Lastenrad drauf passen würden einige. In eine Lastenrad-Kiste hinein passen nur 1-2. Oder Umzugskisten mit Krempel drin, selbes Problem.

Was halt wunderschön geht mit Lastenrädern ist der Transport von Druckerzeugnissen über geringe Strecken. Also Graukartons von Kreuzberg nach Tiergarten oder so. Und selbst da kommt man schon teilweise in Probleme. Transportschaden auf Lastenrad mit 1.2-m-Rolle, alles schon da gewesen. Paßte nicht in die Kiste, wurde oben draufgepackt, irgend 'ne scharfe Kante, schade um die Plots.

Insgesamt finde ich Lastenräder zwar gut und denke, dass sie eine Bereicherung fürs Kurierwesen darstellen können. Aber nicht als allgemeines Pkw-Substitut, sondern mit einem eigenen, definierten Aufgabenbereich. Was die Messis da veranstalten ist schon nicht blöde. Overnights einsammeln insbesondere. Einzelne Bezirke abgrasen, viele Stopps auf kleinem Terrain, jeweils Kleinsendungen und die Kiste allmählich damit vollmüllen. Sowas geht gut. Oder eben auch mal ein paar Graukartons aus der Druckerei holen.

Es würde im übrigen auch nicht viel bringen, wenn man die Transportkapazität von (Kisten-)Lastenrädern vergrößern würde, also größere Ladeflächen oder Boxen hätte. Dann würden zwar die Transportlimits nicht so eng ausfallen wie bei Bullitt und Konsorten. Dafür würde das Lastenrad im Stadtverkehr aber seinen Vorteil gegenüber dem blechtonnenbasierten Transport verlieren. Es käme nicht mehr am Stau vorbei, sondern würde genauso mitten drinhängen. Mit der geringeren Maximalgeschwindigkeit wäre es dann langsamer als die Pkw. Auch wenn man sich dann immer noch mit stolzgeschwellter Brust als Ökoheld hinstellen kann... wirtschaftlich geht anders.

Im übrigen bezweifle ich, dass sich der Benzinpreis mal eben ver50fachen wird. Er wird deutlich steigen, das ist klar. Aber wenn irgendwann eine echte Schmerzgrenze erreicht zu werden droht, dann wird der Staat ggf. die Steuern auf Mineralölprodukte senken. Deutschland ist halt Autofahrernation. Und da im Spritpreis insgesamt fast 80 % Steuern drinstecken, ist da von der Politik her viel Spielraum vorhanden, die systematische Verpestung der Umwelt auch morgen, übermorgen und in 10-20 Jahren zu fördern. Und was danach passiert braucht uns heute wohl eh noch nicht zu interessieren. Wer weiß, ob es dann überhaupt noch funktionierende Wirtschaft in diesem Lande gibt, so wie breitflächig alle - und auch die klein- und mittelständischen Betriebe - verarmen.


@Müders:

Lastenrad-Touren Friedrichshain nach Teltow habe ich schon disponiert. Und ja, dann darf man als Disponent wirklich genau nachschauen, an welchem Bahnhof Ein-/Um-/Ausstieg möglich ist. Auch hier: Kleinzentrale kann sowas leisten. Tourenmassenvermittlungsmaschinerie nicht.


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BeitragVerfasst: Mi 4. Mai 2011, 20:30 
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Hallo an alle,
ich habe Eure Diskussion mit Spannung verfolgt, weil ich plane, einen nur mit Lastenrädern (teilweise mit E) betriebenen Transportservice zu gründen. Der Hauptbetrieb wird am 1. September starten.

Ausgangspunkt ist Berlin - .....(innerhalb S-Bahnring)
mehr kann ich leider noch nicht verraten, da dies ja ein öffentliches Forum ist. Weiteres folgt sobald der Betrieb aufgenommen wurde!

Was ich verraten kann; ich suche eine/n Partner/in zum Gründen, der/die idealerweise folgendes vorweisen kann:
1) Erfahrung als Fahrradkurier/LastenradkurierIn
2) Erfahrung mit Disposition/Management der Fahrer
3) Händchen fürs Reparieren/Selberbauen
4) Motivation und Kommunikation mit KollegInnen
5) Geld in kleinen Scheinen (mindestens 5.000 EUR)
und sich vorstellen kann, auch das zu machen:
6) Kundenverwaltung und neue Kunden anquatschen (müssen alle machen)
7) Telefonzentrale
8) neue Fahrer suchen, trainieren

Wer das als Beschreibung dessen sieht, was er schon immer mal machen wollte.....kontaktiere mich bitte. :-)

Noch ein Wörtchen zu meiner Motivation: mich nervt es, dass in meinem Kiez soviele 1-3,5 Tonner mit 50 durch die 7 kmh-Zone fahren, die sollten dringend mal ersetzt werden.


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BeitragVerfasst: Mi 4. Mai 2011, 20:52 
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Registriert: Mo 25. Aug 2008, 23:43
Beiträge: 737
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cargoberliner hat geschrieben:
... 1-3,5 Tonner ....

Das müssen dann aber große Lastenräder sein... :roll:

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“Not every guy with short hair and a long beard is a terrorist. Some of us just want to rock.”


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 02:21 
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Registriert: Mo 27. Nov 2006, 17:04
Beiträge: 221
juchhuuu, noch ne kurierbude auf die wir alle gewartet haben.
und geld darf man auch noch mitbringen, ach die kunden habe ich vergessen noch ins boot zu packen... das ist und bleibt ja traumhaft in der stadt.
am besten gehste noch mit den preisen weiter runter um dir deinen platz im haifischbecken zu ergattern.
prost mahlzeit - ne kurierbude zu gründen weil man autos nicht leiden kann, ist wie kein wasser trinken, weil fische drin ficken.

zu simpel, zu ideologisch - keine ahnung von logistik.
hinsetzen! klappe halten! hausaufgaben noch mal machen!!!

_________________
schwarzfahren ist spannender als bild-zeitung zu lesen...


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BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 08:06 
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Registriert: Mi 4. Mai 2011, 20:14
Beiträge: 11
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich freue mich auch über konstruktive Antworten! ;-)

Und noch zwei kleine Infohappen:
1) Ich dachte das wäre ein Fahrradkurierforum, also werden Transporte von 5-100 kg ja wohl keine Konkurrenz sein, oder? Insofern keine Konkurrenz für "echte" Fahrradkuriere.
2) @schwarzfahrer: man kann nicht von allem Ahnung haben, daher suche ich ja einen Partner, der die Chancen sieht, die es gibt. Ich habe Ahnung von Buchhaltung, Finanzen, Marketing, Recht, etc. Der Businessplan steht.
Bis dann
Cargoberliner


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BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 10:41 
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Registriert: So 28. Sep 2008, 07:29
Beiträge: 10379
cargoberliner hat geschrieben:
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich freue mich auch über konstruktive Antworten! ;-)

Duerfte schwer sein, Deine Motivation zermuerbt irgendwie jeglichen Ansatz - kommt arg naiv rueber. :roll:


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BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 11:24 
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mistfink hat geschrieben:
cargoberliner hat geschrieben:
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich freue mich auch über konstruktive Antworten! ;-)

Duerfte schwer sein, Deine Motivation zermuerbt irgendwie jeglichen Ansatz - kommt arg naiv rueber. :roll:


oke, ich gebe ja zu, dass das ein formulatorischer Schnellschuss war, der zudem eher negativ ist.

Ich probiere es mal anders: Ich glaube, dass es möglich ist, einen Teil des Warenverkehrs in der Stadt auch umweltschonender abzuwickeln. Angenehmer Nebeneffekt dabei wäre eine Entlastung der Nebenstrassen.

Besser?


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BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 11:47 
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Die grundlegende Motivation sollte erstmal Geld verdienen sein, vor allem wenn Du 5000€ als Einstand erwartest - ich glaube kaum, dass hier jemand ernsthaft die Kohle fuer die Entlastung der Nebenstrassen locker macht.


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BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 12:43 
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mistfink hat geschrieben:
Die grundlegende Motivation sollte erstmal Geld verdienen sein, vor allem wenn Du 5000€ als Einstand erwartest - ich glaube kaum, dass hier jemand ernsthaft die Kohle fuer die Entlastung der Nebenstrassen locker macht.


Der Start meiner Anfrage ist ja mal schön in die Hose gegangen. Egal, ich probiere es gerade zu biegen:

1) gibt es einen Businessplan - ich möchte und muss damit Geld verdienen und ich werde selber mindestens die selbe Summe reinstecken, wenn nicht eher mehr

2) muss der Service für den Kunden besser oder zumindest genauso gut sein wie die üblichen Autokuriere, sonst braucht man garnicht erst anfangen.

3) kann ich hier zu diesem Zeitpunkt schlecht den ganzen Businessplan online stellen, um die ganze Idee zu erläutern.

4) soviel sei gesagt: ich habe dieses und andere Foren genau studiert und mich mit vielen Leuten unterhalten, und habe alle genannten Problempunkte gelöst, sei es technischer, organisatorischer oder finanzieller Art. Das heisst der neue Service ist nicht einfach ein Kurierklon, sondern eine Rekombination bekannter Teile zu einem "Lastenrad-Transportservice".

Soweit dazu,
Cargoberliner


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 19:43 
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Ich frage mich, wofür man diese horrende Menge an Geld braucht.

Wenn ein paar Leute mit Lastenrädern sich zusammentun, idealerweise noch Kontakte zu potenziellen Kunden bestehen und jemand marketingmäßig nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, dann läßt sich sowas sehr kostenschonend hochziehen.

Printmaterialien für den Anfang (Infomäppchen, Flyer, Scheckhefte) bekommt man für um die 1000 Euro bereits als durchaus brauchbaren Vorrat. Zumindest mal für die Startphase.

Einen großen "Zentralen-Overhead" braucht man sich in der "Stunde null" auch nicht zu schaffen. Einen Dispobetrieb kann man von einem einzelnen Zimmer aus auf die Beine stellen. Inklusive Funk. Und Funkgeräte sind nicht so teuer, wenn man sie gebraucht kauft.

Angesichts Deiner 5000-Euro-"Offerte" kontere ich mal: wenn Du Beratung brauchst, wie man einen Kurierdienst wirklich kostengünstig hochzieht, kannst Du mich gern als Berater engagieren. Dabei werde ich Dir Tagessätze anbieten, bei denen Du unterm Strich noch sehr viel sparen kannst in der Gesamtkalkulation.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Do 5. Mai 2011, 19:50 
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Ach ja, reality check. Was Dich erwartet, wenn Du Autos ersetzen willst.

Die Bude, für die ich derzeit fahre, hat für morgen früh u. a. folgende Vorbestellungen für Autos und größeres:

- 7:00 Tempelhof nach Marienfelde
- 7:45 eine Lieferung eines Overnights in Teltow
- 8:00 Lichterfelde nach Charlottenburg
- 9:00 ein Bus in Reinickendorf bleibt
- 8:00 ein Bus Mitte für Tiergarten
- 8:00 Tegel für Wilmersdorf
- 8:00 Potsdam für Mitte

Liste unvollständig, nur noch so aus dem Kopf, bevor ich vorhin irgendwann die Funke ausgeknipst habe.

BTW war heute morgen "Wandlitz bleibt" auch nicht schlecht. Der ganz normale Rinderwahnsinn in einer funktionierenden Kurierzentrale halt.

Und vorhin, kurz vor meinem Feierabend, ist noch jemand von Mitte nach Wustermark gefahren.


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes: Frage: Umsatz?
BeitragVerfasst: Fr 6. Mai 2011, 08:56 
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Ok, wo wir gerade beim Realitätscheck sind:
Wieviel Umsatz (netto) kann ein Lastenrad machen, wenn es 5 Stunden am Tag (Mo-Fr) zu den besten Zeiten fährt?
Leerfahrten, Unfälle, Pannen, etc eingerechnet und übers Jahr gemittelt.

Umsatz pro Stunde: ?

Ich freue mich über Eure Einschätzungen. Ich habe einen genauen Wert im Kopf und würde den gerne mal gegenchecken lassen.
Danke Cargoberliner


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 Betreff des Beitrags: Re: cargo-bikes
BeitragVerfasst: Fr 6. Mai 2011, 09:06 
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Registriert: Mi 6. Dez 2006, 11:06
Beiträge: 1196
Ich denke nicht dass man den Umsatz den dan oder andere, die in einem etablierten Unternehmen mit festem/großen Kundenstamm fahren, dir vielleicht nennen, für einen Vergleich mit einem neu zu Gründenden Unternehmen ohne Kundenstamm heranziehen kann. Ganz abgesehen davon kann man ein Unternehmen nicht an den besten Zeiten des Tages ausrichten, sondern muss wenn dann mit einem Durchschnitt für das ganze Jahr rechnen. Schließlich muss man die Kunden nicht nur zu den "besten Zeiten" bedienen sondern ständig.

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