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eines Fahrradladen
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Seite 1 von 1

Autor:  per gessle [ Di 5. Jul 2011, 10:44 ]
Betreff des Beitrags:  eines Fahrradladen

Ältere Kuriere kennen das Dilemma als das Fax, die E Mail, etc.
auf den Markt kammen.
Etliches was zuvor Tagesgeschäft war brach weg.
Umorientierungen standen also ins Haus. Die Uni wurde beendet,
man ging andere Wege bla bla bla.

Erst war es die Mischkalkulation,
die klappt wenn man sie den neuen Gegebenheiten
anpasst.

Also doch Drei Preisschienen. Rad & Teile vom Laden?
(Kundenkartei vorraus gesetzt) Sofort
Anbau zum Solibeitrag gleich bedeutend mit Kostendeckend.

Rad von woanders aber Teile aus dem Laden? Wann wollen sie
denn das Rad wieder haben? Mal sehen wann ich die anderen
Reparaturen fertig habe.( Saisson ist Saisson )Teile kosten,
Anbau kostet. Gleichbedeutend mit Kostendeckend.

Weder Rad noch Teile aus dem Laden? Hinten anstellen, doppelter
Tarif.wir rufen an wenns fertig ist. Wäre Kostendeckend.
Warum sollte ich Stammkundschaft mittels diesen Aufträgen verkraulen?
Siehe Kocmonauten/Stahnsdorf.
Wenn Zeit ist werden Reparaturen gemacht.
Für nen Schlauchwechsel wird kein Dreitausend Euro Tretter
stehen gelassen.


Wie seht ihr das? Wäre das fair?

Autor:  mistfink [ Di 5. Jul 2011, 10:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

Ich will nicht auf's Detail eingehen, denke der Hauptgewinn muesste aus der Beratung und dem anschliessenden Verkauf von Raedern kommen - Reparaturen natuerlich spaeter noch dazu.

Hier muss allerdings den Kunden klargemacht werden, dass ein gewartetes Rad besser faehrt und die Wartung auch ihr Geld wert ist - das fehlt meiner Meinung nach.
Kooperation mit Schulen, der Polizei, Vereinen - wie auch immer, das Potential ist sicher vorhanden, wird aber noch nicht genutzt.
Wenn ich mir ansehe mit welchem Schrott manche Leute rumfahren bzw. auch mit guten Raedern, die unter aller Sau gewartet sind, sehe ich Handlungsbedarf.

Wenn Kunden ihren Scheiss selbst mitbringen wuerde ich das einbauen, ist gute Werbung und eventuell kaufen sie das naechste Mal dann doch bei mir?!

Arroganz und Ignoranz ist fehl am Platz - wenn natuerlich die Bude brummt, kann man sich das leisten, aber sicher nicht auf Dauer.

Autor:  per gessle [ Di 5. Jul 2011, 11:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

Man meint es sich im Sommer leisten zu können wenn man bis zu Drei Wochen den Terminkalender voll hat
und zwar ausschließlich mit Reparaturen.
Stammkunden verliert man so recht schnell.
Schulen dürfen keine Werbung als solche zu lassen.
Polizei keine Reflektorkontrolle in Sichtweite von Fahrradläden.

Mütter mit Baby werden immer sofort bedient, man hofft auf das nächste Rad mit
Kindersitz und entsprechender Wartung.

Vereine wollen erstmal Rabatt. Den man gibt wenn es Zehn
einheitliche Räder wären. Am liebsten übern Winter.
Frust ist da vorprogrammiert.
Oder einer aus dem Verein macht es gleich selber.

Dann lieber via Kundenkartei. Kunde Mit Stern bekommt ne
andere Show als ein Erstkunde. Der Erstkunde soll ja sehn
was er bekommt wenn er Stammkunde werden sollte.
Und der Stammkunde soll sehn das er wegen seiner
Treue in Euro auch anders bedient wird.

Schrott, der auf den Straßen unterwegs ist...
Wenn der Discounter was für 200 € rüber schiebt
kommt einen der Antriebswechsel in Euro schon vermessen
vor.
Aus der Klientel Kunden zu gewinnen, das ist schwierig.

Beim nächsten Kunden zu riechen das der wirklich einsieht
das ich nicht wegen der Trinkgeldkasse Neun Stunden
hinterm Tresen stehe gelingt schonmal.
Womit ich wieder bei der Kundenkartei wäre.

Autor:  nachtregen [ Di 5. Jul 2011, 14:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

Ich werde nur bei Geschäften Stammkunde, bei denen ich auch als Erstkunde gut bedient werde. Ein gewisser Vorrang für gute Kunden ist sicher vermittelbar. Kommunikation ist m.E. da sehr wichtig. Also nicht nur "dauert ne Woche" sagen, sondern auch erklären, daß gerade Saison ist und der Service für Kundenräder Vorrang hat. Ein Aufpreis für die Montage mitgebrachter Teile ist auf jeden Fall OK. Für kleinere Reparaturen vielleicht eine Kiste mit Standardwerkzeug für Kunden, die es sofort brauchen?

Autor:  Karlsson [ Di 5. Jul 2011, 18:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

ne Kiste mit kostenlosem Werkzeug im Radladen halte ich a) für geschäftsschädigend und b) für nicht sinnvoll für Kunden, die man nicht kennt. Stammkunden können auch mal schnell das richtige Werkzeug nutzen, aber selbst das ist kritisch, nämlich wegen der Haftung usw. Wenn sich jemand beim schnellen Innenlagertausch irgendwas tut, dann ist der Radladenbesitzer einfach mal dran.

Ansonsten werden Radläden von mir nur noch dann angefahren, wenn Reparaturen gemacht werden müssten, die ich nicht bewerkstelligen kann. (alles mit MTB-Scheibenbremsen usw) Meinen Alltagskram kann ich meistens besser und vor allem schneller, als es ein Radladen kann, einfach weil ich meinen Kram kenne und genau in diesen Sachen Übung habe. Kaum ein Radladen baut bei uns noch die Laufräder selber und daher ist vieles, was mit Laufrädern zu tun hat, die selber eingespeicht wurden und zentriert werden müssen auch nicht bei allen Mechanikern in guten Händen. Ich wiederhole einen Punkt: Ich kenne meinen Kram besser und weiss auch über die zu mir passende Speichenspannung besser bescheid.

Wenn man dann aber in den Radladen fährt um was repariert zu kriegen, dann sollte man sich bewusst sein, was das (zurecht) kostet. Ladenmiete, Angestellte und der ganze andere Schmu müssen alle über das bezahlt werden was an Geld für Waren und Leistungen in den Laden kommt und da kostet dann halt die Mechanikerstunde mal schnell 54€. Qualität hat dann halt seinen Preis...

Autor:  per gessle [ Mi 6. Jul 2011, 23:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

Danke, für die Beiträge.
Die Jungs aus den oberen Bäumen machen es mit einem Cafe vor
um ggf. Kunden mehr als nen Schlauchwechsel zu bieten.
wenn das alle Radläden täten gehts nicht mehr als
Alleinstellungsmerkmal durch. Was könnte einen noch an den
Laden seines geringsten Mißtrauen binden ohne belästigend
rüber zu kommen?
Werkzeug? Für den Schlauchwechsel gern, Trettlagergewindeschneider?
Oh, Oh, Mit den Kunden ist man potentiell mehr beschäftigt als wenn man es doch noch irgendwie dazwischen gedroschen hätte.

Letztens erlebt das der Kunde sich eine Kända Decke selbst gewechselt
hatte, die dann wärend der Fahrt aber absprang, was Schuld des Laden
gewesen sein soll und einen bösen Beitrag ins Netz gab.

Der tauschte dann Decke um. Was soll man solchen Leuten sagen?

Autor:  bennyo [ Do 7. Jul 2011, 21:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

Da die meisten hier im Forum evtl nciht mehr wissen wie es sich als neuling in einem Fahrradladen verhält:
Ich als frischer Kunde bei 2 Läden in Hamburg kann nur sagen dass folgende Aspektefür mich die größte Rolle(n?) :D spielen:
-freundlichkeit, möglichst dutzen wenn ich gesiezt werde krieg ich das grauen
-ehrlichkeit, das mein ich wirklich und nicht nur vorgetäuscht um dann möglichst ein fahrrad zu verkaufen
-ausführliche Beratung, ich hab da sehr viel wert drauf gelegt
-das mit dem cafe ist durchaus eine witzige idee ich kenn den laden in berlin obwohl ich hamburger bin
-bloß keine arroganz...*kotz* ich will niemanden diffamieren o.ä. aber es gibt da einen SSP laden in hamburg....n/c und dann noch nen andern Radladen die sich auf RR spezialisiert haben->haben ständig alles kaputtgeredet, mag sein dass das ein oder andere müll ist aber ehrlichkeit verknüpft mit freundlichkeit

Was hamburg angeht:
MSP aber da zu kiwi, obwohl die andern auch recht freundlich sind inkl. chef aber kiwi is immer noch der allerbeste
und cyclefactory

Autor:  kiwi_kirsch [ So 17. Jul 2011, 23:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: eines Fahrradladen

also, ich bediene alle gleich. egal, ob rad von uns oder von sonstwo. ich bin ehrlich, weil ich sonst abend nicht gut einschlafe. ich sage kunden, die ein neues rad wollen, aber ein geiles alt-rad haben, daß ich ihnen kein neues verkaufe, es sei denn sie renovieren das alte und nutzen es weiterhin, da ich von wegwerfen/ausrangieren bei dem bisher-rad nichts wissen will, schleißlich sei da "die wunderschöne 600er dran mit dem pfeilmuster von ende 80er jahre, die ist so lecker! sammler lecken sich die finger danach!" ich sage kunden, wenn die mit einem kauf richtig ins klo gegriffen haben, welche teile als erste kaputtgehen werden (tourney-schalthebel, konus-billig-innenlager, billig-federstütze) oder justage-resistent werden (tektro-bremsen, billig-steuersätze, butterweiche schaltzüge). ich empfehle oftmals zur weiterinformation je nach gesuchter art rad diesen und jenen andern laden weiter. vor allem zu vonhacht, weil ich da (als ex-mitarbeiter) das angebot kenne. rufe dort auch schonmal im laden oder direkt einkaufs-büro an, ob die immernoch wie damals diesen und jenen lieferanten haben, bei mir stünden grad zwei mädels am tresen, die was bräuchten und wir das nicht bestellen könnten, die würd ich dann mal rüberschicken.

ich mache damit anscheinend, sagte chef jedenfalls, den mit ziemlichem abstand höchsten umsatz pro kopf und zeit und verabschiede zu zweidritteln grinsende gesichter, die mir oft sogar sagen "danke dir für die tolle beratung, hat mir echt spaß gemacht!!" spaßgemacht!! sagen kunden zu mir! wie geil!

umsatz, glaube ich allerdings, macht der laden zum größten von drei teilen mit der werkstatt, tippe auf 45%, zu zweiten teilen mit noch etwas mehr kleinteilscheiße (schläuche, reifen, schlösser..) zu 30% als mit kompletträdern, letztere gefühlt 25%.

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