autofahrerbashing ist ja immer beliebt aber auch schwer differenzierbar (man sieht die ja kaum da drinne).
mindestens genauso nervig sind auch andere radfahrer. beim durch die-stadt-arbeiten,
kristallisieren sich da schnell verschiedene typen raus.
1. der bürohengst.
gern um die 40, helm, aktentasche auf gepäckträger, hosenclips.
fährt seit neuestem mit dem rad zur arbeit. ist aber leider vorher jahrelang auto gefahren und hat sein fahrverhalten gleich mitgebracht, d.h. keine unnötige gefühlsduselei sollten schwächere verkehrsteilnehmer(fußgänger über 50, mütter mit kinderwagenetc.) es wagen seinen weg zu kreuzen. denkt dementsprechend es mit seinem cityrad (fahrrad manufaktur) im möglichst niedrigen gängen allen beso...äh beweisen zu müssen.
besonders tragisch wird die angelegenheit, erspäht er einen nahenden fahrradkurier.
da wird dann schon mal 2 gänge hochgeschaltet um dieses pack auf die plätze zu verweisen. dummerweise kommt schon bald die nächst ampel, und da er vorher sie stvo auswenig gelernt hat um sein recht gnadenlos durchsetzen zu können, muß er nun leider anhalten. der kurier, der vorher seine mühe hatte, vor verwunderung oder lachen nicht vom rad zu fallen, fährt ggf. an ihm vorbei. diese aktion, die eigentlich nichts mit ihm zu tun hat, bringt das faß zum überlaufen. zutiefst empört über diese regelwidrige wettbewerbsverzerrung holt er, sobald grün ist, zum gegenschlag aus. sich wiederum von gang zu gang hocharbeitend, holt er unser kurierbeispiel ein und überholt, in einer roadrunnermässigen trittfrequenz. jetzt, auf dem scheitelpunkt seines triumphes, naht jedoch die nächste ampel, an der er, zufrieden mit sich und der welt, nun ja hält...weter s.o.
vorsicht ist allerdings geboten, sollte man ihm auf der falschen straßenseite entgegenkommen. von seinem tonnenschweren vehikel macht er erbarmunglos gebrauch und ausweichen kommt für ihn nicht in frage (s. wiederum o.).
2. der besoffene.
bevorzugt hollandrad (kaputt), gern mit kopfhörern (kabel baumelt in speichennähe).
wollte mal zum plattenladen und dann ins cafe oder so. torkelt mit 5-7 km/h über'n
radweg. unmöglich zu überholen, da kurs nach dem zufallsprinzip wechselt.
anschreien zwecklos, ist in die neue kaiser chiefs oder so versunken.
steigerung: platten schon gekauft und in der hand.
3. die mit dem schirm.
tritt nur bei regen auf (sonst ohne schirm, dann aber ungefährlich).
kommt einem gern auf der falschen seite entgegen, egal ob raadweg oder straße.
sieht kaum was, da sie sich den schirm schräg vor's gesicht hält. regnet ja auch.
leider fährt sie selten rad und hat mühe mit einer hand zu lenken. das hindert sie jedoch nicht, plötzlich mutig hinter häuserecken oder zwischen autos hervorgeschossen zu kommen.
4. der liegeradfahrer.
eng mit dem bürohengst verwand, was beide auf anfrage jedoch energisch bestreiten würden. fährt bevorzugt da, wo man ihn nicht sieht, wahrscheinlich aus unterbewusster scham um sein lächerliches gefährt. glaubt aber, sein albernes wimpel, daß unsichtbar über ihm baumelt, würde ihn für andere sichtbar machen ind klingelt dehalb alles aus dem weg, was nicht bei 1 auf den bäumen ist. noch gefährlicher in der 3rad version mit kuhfänger vorn.
uff, das reicht erstmal. geht mit auch schon vieeel besser.
