Vor 5 Minuten kam das Urteil per Post:
Mir wurde 100% Schadensersatz, sowie Schmerzensgeld (wenn auch nicht viel) zugesprochen. Hatte ja auch nur eine Schürfwunde.
Zitate aus der Urteilsbegründung (Kläger ist immer der Autofahrer, Beklagter bin ich):
"Der Kläger verhielt sich nicht verkehrsgerecht, als er um den Mauervorsprung fuhr. Der Kläger verstieß zum einen gegen das Gebot, die vorgeschrieben Fahrtrichtung einzuhalten, § 41 StVO, Zeichen 211."
"Weiterhin hat der Kläger auch gegen die Vorschrift des § 8 StVO verstoßen. An Kreuzungen und Einmündungen hat die Vorfahrt, wer von rechts kommt."
"Der Kläger kann sich nicht darauf berufen, der Beklagte sei mit unangepasster Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Hier handelt es sich um eine bloße Vermutung und Schätzungen des Klägers. Es ist nach Lebenserfahrung vielmehr gut möglich, dass ein Radfahrer auch bei einer geschwindigkeit von etwa 10 - 15 km/h über die Motorhaube eines Pkws fliegt nach einem Zusammenstoß, da sein Fahrrad gleichzeitig auf Null abgebremst wird. Diese Geschwindigkeit gefahren zu sein räumt der Beklagte selbst ein. Sie erscheint nicht unangemessen an der Unfallstelle, obwohl die Sicht eingeschränkt war. Schließlich ist die Vorfahrt eindeutig geregelt und eine gewisse Geschwindigkeit muss dem Vorfartsberechtigten auch zugestanden werden."
"Konnte er [der Kläger] tatsächlich rechts nichts einsehen, so wäre er gehlaten gewesen, sich durch seinen Beifahrer einweisen zu lassen oder sich schrittweise in den Kreuzungsbereich hineinzutasten. Auch ein Fahren mit Schrittgeschwindgkeit war an dieser Stelle zu viel."
"Ein Fahrfehler des Beklagten lässt sich nicht feststellen. Es gibt auch keine Anhaltspunkte für ein sonstiges Verschulden des Beklagten, der die gesamte Fahrspur grundsätzlich nutzen durfte, zumal die Weiterfahrt auf der linken Fahrspur durch ein parkendes Krankenfahrzeug versperrt war."
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